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Das Vermächtnis der Montignacs

Das Vermächtnis der Montignacs

Titel: Das Vermächtnis der Montignacs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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erwiderte Gareth.
    Montignac lachte. »Das mit der Faulheit verstehe ich. Aber worauf sind Sie denn neidisch?«
    Â»Auf müßige Reiche, die keine Arbeit brauchen.«
    Â»Pass auf, was du sagst«, meinte Jasper. »Unser guter Montignac gehört zu ihnen. Er ist millionenschwer.«
    Â»Leider nicht«, widersprach Montignac.
    Â»Bitte, Jasper«, warf Alexander betreten ein, »ich finde, darüber spricht man nicht.«
    Â»Ganz recht, natürlich nicht.« Jasper errötete, was allerdings auch an dem Alkohol lag, den er im Lauf des Abends konsumiert hatte. »Ich muss mich übrigens entschuldigen, Owen, bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, Ihnen mein Beileid auszusprechen. Ich meine, wegen Ihres Onkels. Ich wollte Ihnen schreiben, aber es ist mir immer wieder entfallen. Wie dem auch sei, es hat mir leidgetan.«
    Â»Danke«, sagte Montignac und schaute zu Boden.
    Â»Owens Onkel ist vor Kurzem gestorben«, wandte Jasper sich erklärend an Gareth. Inzwischen sprach er so schleppend, dass Alexander daran dachte, ihm das Champagnerglas wegzunehmen. »War einer der reichsten Landbesitzer Englands. Hat den ganzen Batzen unserem Freund hier vermacht.«
    Â»Jasper, das reicht«, zischte Alexander.
    Â»Er hat mich enterbt, Jasper«, erklärte Montignac obenhin. »Sein Vermögen hat er meiner Cousine hinterlassen.«
    Â»Stella?«
    Â»Ja.«
    Â»Große Güte.«
    Â»In der Tat.«
    Â»Heißt das, dass Sie –«
    Â»Das heißt, dass ich ohne einen Penny dastehe und bis zum Hals in Schulden stecke«, antwortete Montignac lachend, hob sein Glas und trank es in einem Zug aus.
    Â»Darauf wäre ich nie gekommen«, sagte Jasper mit verwundertem Kopfschütteln.
    Â»Ist aber so«, erwiderte Montignac.
    Â»Trifft sie sich immer noch mit diesem Blumenmann oder ist sie wieder auf dem Markt?«
    Montignac wandte sich Jasper zu, presste die Lippen zusammen und unterdrückte die Wut, die in ihm aufflammte. Jasper begriff, dass er etwas Falsches gesagt hatte, und schluckte nervös.
    Â»Das wollte ich so nicht sagen«, begann er, doch Montignac ließ ihn nicht ausreden, stand auf und verneigte sich höflich.
    Â»Es ist spät, meine Herren, und ich bin todmüde«, erklärte er. »Deshalb muss ich mich jetzt verabschieden.«
    Â»Sie wollen doch nicht schon gehen, oder?«, fragte Gareth, denn so eigenartig es auch war, er wünschte, dass Montignac blieb und die anderen stattdessen gingen. Es hatte ihm imponiert, wie dieser Mann mit Jasper umgegangen war, so hätte er ihn vorhin am Roulettetisch auch gern behandelt. In dem Punkt musste er noch dazulernen.
    Â»Ich fürchte – doch«, erwiderte Montignac. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Mr Bentley. Alexander.« Er nickte Alexander zu. »Besuch mich bald mal wieder.«
    Dann machte er kehrt und ging davon, fest entschlossen, sich nicht noch einmal aufhalten zu lassen.

10
    Draußen war der Nieselregen stärker geworden und drohte, zu heftigem Regen zu werden. Montignac knöpfte seinen Mantel zu und griff nach den Handschuhen in den Taschen. Sie waren nicht da. Er runzelte die Stirn und überlegte, ob sie ihm vielleicht im Claridge herausgefallen waren, in seiner Hast, von Stella und Raymond fortzukommen, oder im Dog and Duck, als er gegen seinen Willen hinauskomplimentiert wurde, oder in der Garderobe der Unicorn Ballrooms. Er bedauerte den Verlust, denn es waren teure Lederhandschuhe gewesen.
    Als er auf der Straße nach einem Taxi Ausschau hielt, war weit und breit keines zu sehen. Er warf einen Blick auf seine Uhr und seufzte, denn inzwischen war es schon halb eins, und er fühlte sich zerschlagen. Zwar war er erst fünfundzwanzig Jahre alt, aber von langen Nächten hatte er noch nie viel gehalten, und der Gedanke, nach nur wenigen Stunden Schlaf um halb acht Uhr morgens aufstehen zu müssen, um wieder einen Tag in der Galerie zu verbringen und sich wegen seiner Finanzen zu grämen, drückte ihm aufs Gemüt.
    Â»Mr Montignac.«
    Die Stimme kam von hinten. Er drehte sich um und fragte sich, wer ihm aus dem Club gefolgt sein könnte und aus welchem Grund. Zu seinem Erstaunen entdeckte er seinen neuen Bekannten Gareth Bentley, der ihm nachhetzte wie ein Hund, der ein Kaninchen jagt, mit breitem Lächeln und eifrigem Gesicht.
    Â»Mr Bentley«, sagte Montignac, »so sieht man sich

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