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Das Vermächtnis der Schwerter

Titel: Das Vermächtnis der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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nicht gleich alle vor euch ausbreite, dazu kenne ich euch noch nicht gut genug. Vorläufig kann ich dazu nur sagen, dass er wohl auf der Suche ist nach …«, er überlegte kurz. »Hm, es ist schwer in Worte zu fassen, was Arton sucht. Sich selbst? Seine Bestimmung? Einen Sinn hinter allem, was geschehen ist? Ich weiß es nicht genau. Jedenfalls glaubt er, dass ihm dabei die Citkirche irgendwie behilflich sein kann, denn er ist zusammen mit dem Hohepriester des Cittempels auf dessen Schiff von Andobras verschwunden.«
    »Was?«, entfuhr es Meatril. »Dann haben sie ihre Krallen auch schon in Artons Fleisch geschlagen?«
    »Ihr mögt wohl die Kirche nicht besonders«, bemerkte Rai erstaunt. »So drastisch wie ihr hätte ich das nicht unbedingt formuliert.« Er rieb sich nachdenklich das Kinn. »Allerdings muss ich zugeben, dass die Gespräche mit dem Citpriester Arton nicht gerade umgänglicher werden ließen, eher im Gegenteil.«
    »Diese verfluchte Schlangenbrut«, schimpfte Meatril unvermutet heftig. »Dann ist selbst Arton ihren Einflüsterungen erlegen. Aus dem Mund dieser Priester kommt nur Heuchelei und Hinterlist.« Er holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen.
    »Tut mir leid«, fuhr er etwas leiser fort, »aber ich habe gute Gründe für diesen Zorn auf die Diener des Cit. Sie haben bereits Artons Bruder … nun eigentlich seinen Halbbruder in ihren feinen Netzen aus schönen Worten gefangen und es macht mich einfach wütend, zu hören, dass ihnen das Gleiche offenbar bei Arton gelungen ist. Mich würde nur interessieren, warum.« Er rieb sich aufgebracht die Stirn.
    »Wie auch immer«, seufzte er, »dann ist Arton also nicht hier. Ich will nicht leugnen, dass mich das sehr enttäuscht, denn wir haben erst kürzlich erfahren, dass er noch am Leben ist, und wir alle freuten uns bereits auf ein Wiedersehen mit ihm. Aber daraus wird jetzt wohl nichts.« Er sah sich unschlüssig um, so als überlege er, was jetzt zu tun sei. Dabei erregten die vielen Skardoskoiner Flüchtlinge am Hafen seine Aufmerksamkeit.
    »Was sind das eigentlich für Nordländer, die da am Kai herumstehen?«, fragte er schließlich. »Überhaupt ist hier eine Menge los für einen Ort dieser Größe. Im Hafen von Tilet habe ich kaum ein bunter gemischtes Völkchen gesehen.«
    Rai lächelte stolz. »Wie ihr vielleicht schon gehört habt, wollen wir aus der Insel Andobras etwas ganz Besonderes machen. Jeder soll hier ohne Zwang frei leben können, es wird nie wieder Sklaverei oder Unterdrückung geben. Anscheinend hat sich das auch schon in Skardoskoin herumgesprochen und dort vorne seht ihr die ersten, die freiwillig aus ihrer Heimat hierhergekommen sind, um ihr Glück zu versuchen.«
    »Und was werdet ihr jetzt mit ihnen machen?«, erkundigte sich Eringar neugierig. »Wo werden sie wohnen, womit werden sie ihren Unterhalt verdienen?«
    »Erst einmal werden wir sie in der Zeltstadt auf dem Festungshof unterbringen«, gab Rai bereitwillig Auskunft. »Dann werden wir sehen, was jeder von ihnen gelernt hat und wie er für Andobras von Nutzen sein kann. Zum Beispiel haben wir im Landesinneren ein paar kleine Felder angelegt, für die wir noch ein paar kundige Bauern benötigen. Ebenso können wir immer gute Jäger gebrauchen, die im Wald nach Essbarem Ausschau halten, so wie überhaupt noch Leute für alle Arbeiten benötigt werden, die mit der Beschaffung und Verarbeitung von Nahrungsmitteln zu tun haben. Sobald die Neuen dann für ihren Broterwerb alleine sorgen können, bekommen sie auch die Möglichkeit, eines der leer stehenden Häuser der Stadt zu beziehen. Und spätestens dann gehören sie zu uns.« Er breitete in einer Art Willkommensgeste die Arme aus. »Wenn es allerdings so weitergeht, kann es gut sein, dass wir bald neue Häuser bauen müssen.«
    Eringar zeigte sich sichtlich beeindruckt. »Und ihr verlangt keine Steuern oder irgendwelche anderen Abgaben von ihnen?«
    Rai schüttelte den Kopf.
    »Das finde ich sehr interessant«, stellte Eringar verwundert fest, »ich glaube nicht, dass das in meinem Land möglich wäre. Wenn plötzlich jemand auf den Gedanken käme, alle Sklaven Etecrars freizulassen, und diese dann auf sich allein gestellt für ihr Auskommen sorgen müssten, dann würde, glaube ich, unser ganzes Reich zusammenbrechen.«
    »Ihr haltet Sklaven, dort wo du herkommst?«, fragte Rai schockiert.
    »Ja, es gibt bei uns wahrscheinlich mehr unfreie als freie Menschen«, bestätigte Eringar. »Aber die Sklaven werden

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