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Das Vermächtnis der Schwerter

Titel: Das Vermächtnis der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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in der Regel gut behandelt, und falls nicht, können sie ihren Herrn sogar in die Arena bringen, wenn sie vor Gericht nachweisen, dass er sie misshandelt. Eigentlich finde ich, dass es die Sklaven teilweise besser haben als ihre Herren, denn sie müssen wenigstens nicht ständig ihre Ehre und Besitztümer bei den Zweikämpfen in der Arena verteidigen.«
    »Ich gehe mal davon aus, dass du zu den Herren in deinem Land gehörst«, bemerkte Rai spitz, »sonst würdest du vermutlich nicht so reden.«
    »So ist es«, gab Eringar ebenso angriffslustig zurück, »und wenn du mein Land kennen würdest, dann könntest du dir auch ein Urteil darüber erlauben. Da das aber nicht der Fall ist …«
    »Jetzt ist es aber gut, ihr beiden Kampfzwerge«, fiel ihm Targ ins Wort, worauf sowohl Eringar als auch Rai ihm wegen dieser Bezeichnung vernichtende Blicke zuwarfen.
    »Eringar wollte keinesfalls in Abrede stellen, was ihr hier geleistet habt«, versuchte Meatril die Gemüter zu besänftigen. »Im Gegenteil, wir sind alle äußerst beeindruckt, welch ein lebensfroher Ort diese einstige Sklaveninsel geworden ist. Ich kann mir vorstellen, dass auch Arton darauf sehr stolz war, was ihn allerdings nicht davon abgehalten hat, fortzugehen.«
    Rai zögerte. »Ich glaube schon«, stimmte er schließlich zu, »dass Arton das Schicksal der Insel und der befreiten Sklaven am Herzen lag. Immerhin hat er mehrfach sein Leben für uns alle riskiert. Aber dieser Citpriester mit seinen unheilvollen Offenbarungen hat Arton fortgetrieben.«
    Meatril ballte entschlossen die Fäuste. »Ein Grund mehr, um zu tun, wofür wir gekommen sind. Wir wollten aus einem ganz bestimmten Grund mit Arton sprechen, aber nachdem er nicht mehr hier ist, müssen wir eben unsere Nachricht einem anderen überbringen: Es droht Gefahr für die Insel Andobras und es ist Eile geboten, wenn wir dem angemessen begegnen wollen. Daher möchte ich darum bitten, dass alle, die auf der Insel etwas zu sagen haben, zusammengerufen werden. Wir haben viele wichtige Informationen für euch und auch ein Angebot, das euch möglicherweise rettet.«
    Rai konnte seine Besorgnis nach diesen Worten nicht verbergen. »Jetzt habt ihr mich wirklich neugierig gemacht und auch ein bisschen beunruhigt.« Er machte auf dem Absatz kehrt. »Folgt mir, die anderen sind alle in der Festung.«

    »Megas wird mit seiner ganzen Flotte angreifen?« Kommandant Garlan, der sich ebenso wie Barat, Kawrin und Erbukas auf Rais Bitte hin im Speisesaal der Festung eingefunden hatte, begann nervös auf und ab zu laufen. »Und ihr wollt uns keine Truppen zur Verfügung stellen? Warum seid ihr dann eigentlich gekommen?« Missmutig musterte der Offizier die vier Ecorimkämpfer, die gerade ausführlich erklärt hatten, welche umwälzenden Ereignisse in Citheon stattgefunden hatten, was für Gefahren sich daraus für die Insel Andobras ergaben und wie die Ecorimkämpfer der Insel helfen wollten. »Immerhin haben sie uns vor dem bevorstehenden Angriff gewarnt«, maßregelte Barat den ruppigen Kommandanten. »Schon allein dafür sollten wir diesen Herren dankbar sein.« Er wandte sich an die Ecorimkämpfer. »Aber in der Tat ist es so, dass wir mit Waffen, Rüstungen, Proviant und den Dingen des alltäglichen Lebens bestens versorgt sind. Dank des Kommandanten Garlan ist es uns sogar gelungen, einige Katapulte zu bauen, mit denen wir Angreifer von der Festung aus beschießen können. Ich sehe also tatsächlich nicht, wie ihr uns behilflich sein könntet.« Barat setzte ein diplomatisches Lächeln auf.
    »Aber gerade an Rüstungen fehlt es uns doch!«, protestierte Rai. »Und die Katapulte …« Er verstummte augenblicklich, als er Barats strengen Blick bemerkte. Offenbar wünschte der Veteran nicht, dass Rai diese Informationen so leichtfertig preisgab.
    Allerdings entging auch Meatril diese stille Ermahnung nicht. »Ich sehe schon, dass ihr uns nicht wirklich vertraut, und ich kann es euch kaum verübeln. Ich wäre an eurer Stelle ebenso misstrauisch. Da Alton aber nicht mehr hier ist, kann ich euch nur mein Wort als Beweis für unsere Ehrlichkeit anbieten.«
    Barat räusperte sich unbehaglich und erwiderte dann: »Es ist wirklich nicht so, dass wir Euer Wort in Zweifel ziehen, werter Meatril, aber Ihr werdet verstehen, dass wir sehr vorsichtig sein müssen, wem wir welche Details über unsere Verteidigungsstärke offenbaren. Es ist aber ganz gewiss nicht so, dass wir wehrlos sind, und von daher gilt es, den Nutzen, den

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