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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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nicht gesehen. Ich musste bei den Pferden blEiben«, stammelte Keen und duckte sich unwillkürlich ein wenig.
    »Was?«, brüllte Astorin und schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass der Mann erschrocken zusammenfuhr.
    »Beroff hat ihn gesehen«, beeilte er sich zu sagen. »Er hat mir alles erzählt, mein Meister.« Keen fiel auf die Knie und zitterte vor Angst.
    »Los, sprich!«, herrschte Astorin ihn an.
    »Die Höhle ist riesig groß. Da passt bestimmt ne ganze Burg rein. Die hat nen großen Ausgang, ganz hoch oben in der steilen Wand, wo kein Mensch hochklettern kann. Die Felsen sehen aus wie schwarzes Glas und sind ganz spitz und scharf. Wir haben den Drachen fliegen sehen, von weitem, als wir gerade erst gekommen sind, und wie er dann in der Wand verschwunden ist. Erst haben wir gedacht, dass wir da nie hinkommen, doch dann hat Hammes ne schmale Spalte unten in der Wand entdeckt, die in den Berg reinführt – bis zur Drachenhöhle. Durch den Gang, den Col und die anderen genommen haben, kann der Drache nicht raus, der ist ganz schmal. Col, Beroff und die anderen haben große Angst gehabt, doch sie sind bis in die Höhle gegangen. Der Drache hat da geschlafen, auf nem großen Berg Münzen. So nen Schatz hat noch keiner gesehen. Doch dann ist er aufgewacht, und er war wütend, weil er wohl gedacht hat, dass die anderen was von seinen Münzen klauen wollten, und da hat er dann geschrien und Feuer gespuckt. Eine ganz riesige Flammenwand hat Col, Hammes, Ion und Famer verbrannt. Sie waren noch nicht mal ganz tot, als der Drache sie verschlungen hat. Es war entsetzlich. Die anderen kamen rausgerannt, doch auch sie haben alle schrecklich große Wunden gehabt. Bis auf Beroff und Ralom sind sie alle abgekratzt, bevor wir losreiten konnten. Und Beroff ist jetzt auch tot.«
    »Wie groß ist der Drache? Wie alt ist er?« Ungeduldig knetete Astorin die Hände.
    Keen sah sich hilfesuchend um. »Er war wie ein großes Haus, sein Schwanz lang wie zwei Bäume. Ich hab ihn doch nur fliegen sehn. Beroff hat nicht gesagt, wie alt der Drache ist.«
    »Raus, verdammt, was habe ich nur für Versager in meinen Diensten. Raus, und wage es nicht mehr, mir unter die Augen zu kommen!«, schrie Astorin erbost.
    Das ließ sich Keen nicht zweimal sagen. Erleichtert, mit dem Leben davongekommen zu sein, rannte er hinaus, als sei der Drache hinter ihm her.
    »Jetzt bin ich kein Stück weiter!«, brüllte der Magier die leere Türöffnung an und knallte in seinem Zorn die Türe zu, dass das Holz erzitterte. Dann jedoch verpuffte seine Erregung, und er ließ sich erschöpft in den Sessel fallen, der vor dem Erkerfenster stand.
    Wenigstens kenne ich nun den Weg zu seiner Höhle. Wahrscheinlich ist der Drache nicht sehr alt, überlegte der Magier, sonst wären die Männer gar nicht erst so nah an ihn herangekommen. Die mächtige Aura hätte sie in Panik versetzt und davonlaufen lassen. Auch fliegen alte Drachen nur noch selten zur Jagd, und dieser hat bestimmt schon ein Dutzend meiner Pferde gerissen. Der Magier erhob sich.
    »Dann werde ich meinem roten Freund wohl selbst einen Besuch abstatten müssen.«
    Astorin holte die rote Drachenfigur wieder aus der Vitrine und streichelte sie sanft. »Bald werden wir sehen, wozu du taugst, denn wir werden ein kleines Experiment mit dir machen. Ich kann es kaum erwarten!«
    *
    Als sich die Schatten am Abend rot färbten und ein frischer Wind die Hitze des Tages fortwehte, näherten sich zwei Reiter der Burg. Gemächlich ritten sie den Pfad entlang, der sich zwischen Lavabrocken den erloschenen Vulkan hinaufwand, an dessen Spitze die Burg in den Abendhimmel ragte. Geier kreisten um einen schlanken Turm, der die Mauer und die anderen Gebäude um ein Vielfaches überragte.
    »Den Göttern sei Dank, wir sind da.« Der Mann, dessen weites Gewand, Gesicht und Hände von rotem Staub bedeckt waren, rieb sich den schmerzenden Rücken.
    »Ich wusste gar nicht, dass du den Göttern so nahe stehst!« Die Frau, die schon einige Schritt voraus war, drehte sich im Sattel um und grinste.
    »Es gibt einiges, das du über mich nicht weißt, liebe Saranga.« Vertos strich sich das sauber in Schulterlänge geschnittene Haar aus der Stirn, das zwar ergraut, doch noch immer dicht und voll war.
    »In meiner Jugend gehörte ich dem Priesterorden der Göttin Rati an. Das war, bevor ich mich der Magie zuwandte.«
    »Ach, haben sie dich rausgeworfen?« Sarangas schwarze, mandelförmige Augen blitzten belustigt. Sie war eine

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