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Das Vermächtnis des Rings

Das Vermächtnis des Rings

Titel: Das Vermächtnis des Rings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Bauer
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wäre nichts gewesen.
    »Ohneland!«, brüllte Guy von Gilesbury. »Was sollte der Mist mit Zungenspalter! Wolltest du den Drachen noch wütender machen, als er ohnehin schon war? Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte uns alle getötet!«
    »Aber du bist doch im Besitz von Zungenspalter, oder etwa nicht?« Jeremy Ohneland machte ein unschuldiges Gesicht. Nur Melinda, die direkt neben ihm stand, sah, dass seine Mundwinkel vor unterdrücktem Lachen bebten. »Und wo du doch gerade erst diesen Riesen besiegt hast, da dachte ich, du könntest Zungenspalter gleich an diesem Drachen ausprobieren.«
    Guy von Gilesbury machte Anstalten, mit den bloßen Fäusten auf Jeremy loszugehen.
    »Das ist eine bodenlose Frechheit«, brüllte er. »Du weißt ganz genau, dass ich dieses alberne Schwert nicht mit mir herumtrage, weil es armselig und wertlos ist, wie alles, was von Berryfield stammt.«
    Jetzt wich der amüsierte Zug aus Jeremys Miene, und als er antwortete, klirrte seine Stimme wie Eis: »Zungenspalter ist nicht wertlos! Es ist ein mächtiges und berühmtes Zauberschwert, das dein Vater meinem Vater im Spiel abgeknöpft hat, obwohl es sich seit vielen Generationen im Besitz ruhmreicher Drachenkämpfer aus dem Haus Berryfield befand.«
    »Ein Märchen, nichts weiter!«, spuckte Guy wütend aus. »Glaubst du ernsthaft, euer ruhmreiches Schwert würde in den Tiefen unserer Waffenkammern vor sich hinrosten, wenn es wirklich so mächtig wäre, wie du sagst? Du wolltest, dass der Drache mich erledigt, du…«
    »Meine Herren«, sagte König Feodor und trat zwischen sie, bevor sie einander mit den Fäusten malträtieren konnten. »Ich möchte Euch sehr bitten, nicht über diese alten Geschichten zu streiten. Der Drache ist verschwunden, und wir haben Grund zu der Annahme, dass der Klang des Namens Zungenspalter ihn vertrieben hat. So gesehen, müssen wir Jeremy von Berryfield dankbar sein, dass er es erwähnt hat.«
    »Vielleicht war es auch der Klang des Namen Guy von Gilesbury, der dem Drachen Angst eingejagt hat«, hauchte Jolanda. »Auch ohne das Zauberschwert hat er den Drachen in die Flucht geschlagen.«
    Ein paar Leute klatschten Beifall, einer von Guys Männern rief: »Ein Hoch auf Guy von Gilesbury, den Riesentöter!«, und Guy wandte sich geschmeichelt von Jeremy ab.
    »Nun ja«, sagte er. »Möglich, dass dieser Drache es mit der Angst zu tun bekam, als er meinen Namen hörte. Aber es wäre sicher nicht leicht geworden, ihn im Kampf zu besiegen. Zumal weder ich noch mein Schwert magische Kräfte besitzen.« An Jeremy gewandt, fügte er hinzu: »Und dieses dämliche Schwert, das dein Vater meinem Vater als Teil seines Reichschatzes angedreht hat, hat niemals auch nur die Schwanzspitze eines Drachen zu sehen bekommen, da gehe ich jede Wette ein.«
    »Die Existenz von magischen Waffen und so weiter ist tatsächlich schon länger ziemlich umstritten.« König Feodor sah nachdenklich nach Westen zu den Bergen, wohin der Drache entschwunden war. »Wenn er nun aber wiederkommen sollte…«
    »Dann sind wir auf jeden Fall nicht mehr hier«, sagte Adalberts Mutter und zog Adalbert fort. »Wir reisen ab. Diese Prinzessin heiratest du nicht!«
    »Wie schade«, murmelte Melinda.
    »Das Fest ist noch nicht zu Ende«, sagte der König, der sich jetzt erst wieder seiner Gäste und des Zwecks des Festes entsann. »Die Diener werden die Spuren unseres ungebetenen Gastes beseitigen, dann können wir weiter feiern. Was stand als Nächstes auf dem Programm?«
    Diese Frage galt dem Vergnügungsmeister, der sich zusammenriss und sagte: »Ähm, Federball, glaube ich.«
    »Zuerst sollten wir aber das Schachspiel zu Ende spielen«, sagte Jeremy. »Ich springe gern für Prinz Adalbert ein, wenn wir einen Ersatz für den Springer und den Turm finden.«
    »Die Partie ist dank Adalberts einmaliger Taktik ohnehin ziemlich verfahren«, meinte der weiße König. »Ein paar Züge noch, dann hat Gilesbury gewonnen.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte Jeremy. »Wie sieht es aus, Guy, bist du auch so ein guter Spieler wie dein Vater?«
    Guy lief wieder rot an. »Was soll das, Ohneland? Ich bin jetzt nicht in der Stimmung für ein Duell, aber ich lasse mich von dir nicht beleidigen! Es ist nicht meine Schuld, dass dein Vater Haus und Hof verspielt und versoffen hat.«
    »Spielen wir um Zungenspalter«, sagte Jeremy mit undurchdringlicher Miene. »Wenn du gewinnst, kann es weiter in euren Waffenkammern verrotten, gewinne ich, gibst du es mir

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