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Das Vermächtnis des Rings

Das Vermächtnis des Rings

Titel: Das Vermächtnis des Rings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Bauer
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quiekte immer noch. »Sag dem Drachen, dass du es warst. Sag ihm, dass…«
    Eine siedend heiße Flamme versengte sein Ohr. »Schweig! Feigling!«, knurrte der Drache. »Wenn du dein Schwert nicht ziehst, um dich in einem Zweikampf zu stellen, zermalme ich dich zwischen meinen Zähnen.«
    »Verschont mich, o Drache«, jaulte Guy in Todesangst.
    »Ja, verschont ihn«, rief Jeremy Ohneland. »Kämpft mit mir.« Zungenspalter bebte vor Unternehmenslust, die Menge raunte beifällig.
    »Wie du willst! Aaaaaargh!«, machte Bruno und hüllte Jeremy in eine undurchdringliche Rauchwolke.
    Jeremy begann zu husten, aber Zungenspalter fand wie üblich zielstrebig seinen Weg vor Brunos Auge.
    »O weh«, stöhnte Bruno, und als sich der Rauch verzogen hatte, sahen die atemlos staunenden Zuschauer, dass der Drache sich ein Auge zuhielt. »Du hast mir das Auge ausgestochen!«
    Mit einem einzigen Satz sprang er über die Burgmauer, Jeremy folgte ihm mit dem tanzenden Schwert durch das Burgtor hinaus auf die Wiese.
    »Übertreibe es nicht«, zischte Bruno, als Zungenspalter haarscharf an seinem rechten Auge vorbeischoss. »Es sieht auch so schon echt genug aus.« Laut rief er: »O weh! Ich bin blind! Ich bin blind!«, und ließ sich schwerfällig auf den Boden nieder. »Ich ergebe mich! Ich ergebe mich! Tötet mich nicht! Was kann ein blinder Drache Euch schon noch schaden? Lasst mich zurück in meine Höhle fliegen und dort in Ruhe sterben!«
    »Nun denn, ich lasse Euch ziehen, wenn Ihr versprecht, Feodonien von nun an zu meiden«, rief Jeremy genauso laut, sodass die aufgeregten Zuschauer, die sich im Burgtor zusammendrängten, um das Spektakel zu beobachten, jedes Wort verstanden.
    »Ja, ja!«, rief der Drache. »Ich verspreche es.« Leise fügte er hinzu: »Gib mir den Ring wieder, Junge, du bekommst dafür Gold und Edelsteine, so viel du willst.«
    »Dazu müsste ich dich ja besuchen kommen«, flüsterte Jeremy, während er Bruno den Ring zuwarf. Laut sagte er: »Und wenn mir jemals zu Ohren kommt, dass Ihr die Grenzen Feodoniens überschritten habt, werde ich keine Gnade mehr kennen.«
    »Niemals wieder werde ich die Grenzen eines Landes überschreiten, das von einem so mächtigen Drachenkämpfer wie Euch beschützt wird«, rief der Drache und fügte flüsternd hinzu: »Komm ruhig vorbei, wenn du Langeweile hast. Wir können eine Partie Schach spielen oder so. Leb wohl, Jeremy Ohneland, und pass gut auf dein Schwert auf.«
    »Leb wohl, Drache«, flüsterte Jeremy zurück. »Und vielen Dank für alles.«
    Brunophylax nahm Anlauf, entfaltete seine grün gefleckten Flügel und erhob sich schwerfällig in die Lüfte. Einmal kreiste er noch über der Festwiese, dann verschwand er gen Westen, wohin ihm Jeremy noch lange nachschaute.
    Als Bruno verschwunden war, brachen die Menschen in der Burg in Jubel aus. Sie stürmten alle auf einmal auf die Wiese, um Jeremy hochleben zu lassen.
    »Er hat uns alle gerettet«, riefen sie. »Er hat den Drachen allein mit seinem Schwert besiegt!«
    »Er ist ein wahrer Held«, schluchzte Melinda und stürzte sich direkt in Jeremys Arme.
    Auch der König klopfte ihm unablässig anerkennend auf die Schulter.
    »Beeindruckend, Berryfield, wirklich beeindruckend! Ich denke, Ihr hättet dafür durchaus eine Belohnung verdient, mein lieber Junge.«
    Jeremy, der über das ganze Gesicht strahlte, sagte: »Ich bitte Euch um die Hand Eurer Tochter, mein König.«
    Und der König, der erkannt hatte, dass Jeremy und sein Schwert seinem Königreich mehr Nutzen bringen würden als Geld und Bodenschätze, gewährte ihm diese Bitte mit einem Lächeln. Der Jubel der Menge schallte so weit über das Land, dass sogar Brunophylax auf dem Rückweg zu seiner Höhle es noch hörte.
    Nur Guy von Gilesbury stimmte nicht in den Lobgesang mit ein. Er schlich sich mit seinen Männern und den Pferden fort und ritt davon, bevor sich jemand an ihn und die erlittene Schmach erinnerte. Er hatte nicht vor, Feodonien wieder zu betreten, so lange er lebte.





A LEXANDER A. H UISKES
     
    T ROMMELN IN DER T IEFE …
     
     
     
    ICH: Eins-zwei… eins-zwei… gut, es funktioniert. – Die Geschichte des Rock’n Roll, Zeitzeugenberichte, eins. – Wenn Sie mir jetzt bitte ihren Namen…?
    ER: Jaja, schon recht. Mach mal halblang, Alter. Der Deal ist klar? – Ich erzähl dir eine Geschichte. Kannst mein Bier mitbezahlen, wenn dir die Geschichte gefällt. Aber du änderst nix dran. Nix. Verstehste?
    ICH: Sie haben mein Wort, Herr…
    ER:

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