Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
erklären? Am Ende besucht uns noch die Kriminalpolizei, weil sie denkt, wir hätten unsere eigene Tochter umgebracht.«
»Das könnte ich regeln«, mischte Irden sich jetzt ein.
»Ja? Und wie?« Sabrina wirkte noch immer aufgebracht.
Irden holte aus der Tasche seines Mantels einen grünen Stein, den er Sabrina reichte. »Das ist ein Stein des Vergessens. Wenn jemand nach Sheila fragt und Sie den Stein berühren, müssen Sie keine Antwort geben.«
Sabrina starrte so misstrauisch auf den Stein, als würde er gleich explodieren.
»Außerdem könnten Sie Ihre Tochter in Talana besuchen«, fuhr Irden fort. »Sie sind zwar keine Meereswandlerin, aber der Stein ermöglicht es Ihnen und Ihrem Mann, sich in Delfine zu verwandeln. Wenn Sie den Wunsch haben, Ihre Tochter in Talana zu sehen, dann wird das Weltentor für Sie offen stehen.«
»Weltentor!« Sabrina lachte hysterisch los. Gavino nahm sie in den Arm. Sie presste ihren Kopf an seine Schulter, während er ihr beruhigend den Rücken streichelte.
»Das ist großartig«, sagte er zu Irden. »Vielen Dank! Bestimmt wird sich Sabrina gern in einen Delfin verwandeln – wenn sie sich erst einmal mit dem Gedanken angefreundet hat.«
»Am Sankt-Nimmerleins-Tag vielleicht«, murmelte Sabrina und wandte den anderen wieder ihr Gesicht zu.
»Bitte, Mama, versteh mich doch«, bat Sheila. »Ich kann nicht anders. Ich will bei Mario bleiben! Er gehört zu mir – genauso wie ich zu ihm. Ich habe so lange versucht, in Hamburg zu leben – aber du weißt genau, Mama, wie unglücklich ich dort oft war.«
»Ich finde, dass du zu jung bist, um eine solche Entscheidung für dein Leben zu treffen«, sagte Sabrina. »Das darf ich als Mutter doch noch sagen, oder?« Sie wischte sich über die Augen. Ihre Wimperntusche war ganz verschmiert. »Aber okay. Ich akzeptiere deine Entscheidung, Sheila.« Sie lachte nervös. »Aber nur unter der Bedingung, dass du wenigstens diesen Tag mit uns verbringst. Du und Mario. Ich will den Jungen, mit dem meine Tochter so unbedingt zusammen sein will, wenigstens ein bisschen besser kennenlernen.«
Sheila blickte fragend zu Mario und Irden.
Mario nickte. »Ich bin einverstanden.«
»Ich habe auch nichts dagegen einzuwenden«, meinte Irden. »Verbringt den Tag nur miteinander. Casablanca ist sicher sehenswert. Ich werde inzwischen zu Spy schwimmen und ihm sagen, dass er sich keine Sorgen zu machen braucht.«
Sheila strahlte und umarmte ihre Mutter.
»Danke, Mama! Du wirst es nicht bereuen, bestimmt nicht! Und ich wette, wenn du mich das erste Mal in Talana besuchst, willst du gar nicht mehr weg.«
»Na, da habe ich meine Zweifel«, sagte Sabrina. »Aber das wird sich alles zeigen.«
Marliese Arold , 1958 in Erlenbach am Main geboren, war schon als Kind ein Bücherfan und früh stand für sie fest, dass es nichts Schöneres gibt, als Geschichten zu schreiben. Nach dem Abitur studierte sie Bibliothekswesen und spezialisierte sich auf den Bereich Kinderbücherei. 1983 erschien ihr erstes eigenes Buch, dem viele weitere folgen sollten, über freche Gespenster, tapfere Rittermädchen, sprechende Pferde und verwegene Fußballer, manchmal witzig, manchmal ernst, aber immer spannend. Längst hat sich Marliese Arold als fantasievolle, ideenreiche Autorin national und international einen Namen gemacht. Ihre Bücher wurden bisher in circa 20 Sprachen übersetzt und nach wie vor steht für sie fest: Es gibt nichts Schöneres, als Geschichten zu schreiben!
Wie die Abenteuer von Sheila und Mario begannen, erfahrt ihr in
Die Delfine von Atlantis
Rückkehr nach Atlantis (als Buch und als Hörbuch erschienen)
© Verlag Friedrich Oetinger GmbH, Hamburg 2011
Alle Rechte vorbehalten
Einband von Verena Körting
Satz und E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde
ISBN 978-3-86274-004-8
www.marliese-arold.de
www.oetinger.de
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