Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Plötzlich war kein Palast mehr da, und sie trieb im Meer.
Ein Stück von ihr entfernt war das U-Boot.
Eine unbändige Wut auf Fortunatus packte sie. Er war an allem schuld. Das sollte er büßen!
Sie schwamm auf das U-Boot zu.
Ein Geräusch traf sie, eine Welle aus Magie. Sie spürte ein Prickeln, so als würden ihre Gliedmaßen einschlafen. Ungläubig sah sie, wie zwei ihrer Beine davontrudelten und sich auflösten. Zwei weitere folgten. Sie fühlte keinen Schmerz. Großes Staunen breitete sich in ihr aus. Die vier verbliebenen Beine bewegten sich unkontrolliert. Sie drehte sich im Kreis, schneller und schneller. Ihre Beine wurden immer kürzer, bei jeder Runde um ein Stück. Nur noch Stummel waren da, und die lösten sich bei der nächsten Runde auf.
Jetzt war noch ihr Leib übrig. Noch immer drehte sich das Karussell. Schwindel erfasste sie. Das Denken wurde mühsam. Krampfhaft versuchte sie, nicht zu vergessen, wer sie war.
ICH ZAIDA SPIN
BIN DIE
NEN
KÖNI
Irden sah, wie sich die Spinne auflöste.
Das war das Ende.
Erschöpft schaltete er den Antrieb aus, öffnete die Luke und verließ das U-Boot, das langsam auf den Meeresboden sank.
Irden verwandelte sich in einen Delfin, um zu Spy zurückzukehren, der in sicherer Entfernung wartete. Mit ihm zusammen würde er die Spieluhr und das Amulett vom Meeresgrund aufsammeln.
10. Kapitel
Wiedersehen in Casablanca!
Sheilas Niedergeschlagenheit wollte nicht weichen. Sie war traurig, weil es ihr und Mario nicht gelungen war, Wallace zu retten.
»Ich hab nicht gewollt, dass er stirbt«, sagte sie immer wieder, während sie mit Mario am Strand entlangging. Es wurde rasch dunkel, die Sonne war bereits im Meer versunken. Eine frische Brise wehte und ließ Sheila frösteln.
Mario merkte, dass sie zitterte, und legte den Arm um sie.
»Was kann ich tun, um dich ein bisschen aufzumuntern?«
»Nichts.« Sheila seufzte tief. Bestimmt würde sie nie mehr lachen können. Ihr Herz war so schwer. Sie fragte sich, wo Irden blieb – und ob er sie mithilfe seiner magischen Fähigkeiten an diesem Strand finden würde.
»Freust du dich nicht, wenn du in Casablanca deine Eltern wiedersiehst?«, fragte Mario.
»Doch … schon …«, antwortete Sheila zögerlich. Sie konnte es sich noch gar nicht vorstellen. Ob ihre Eltern gemerkt hatten, welcher Gefahr sie ausgesetzt gewesen waren? Und ob sie glauben würden, dass ein Wal sie gerettet hatte?
Ein Wal, der danach gestorben war.
Wieder wischte sich Sheila ein paar Tränen aus den Augen.
»Komm, wir setzen uns in den Sand«, schlug Mario vor.
»Hoffentlich wird uns da nicht zu kalt«, meinte Sheila.
Sie suchten sich eine Stelle, die einigermaßen windgeschütztwar, und ließen sich nieder. Mario sammelte ein bisschen Treibholz zusammen und entzündete es mit einem Feuerzeug, das er am Strand gefunden hatte.
Die Wärme des Feuers tat gut. Sheila lehnte sich an Mario. Sie fühlte sich auf einmal unendlich müde. In der letzten Zeit war so viel passiert. Manchmal hatte sie den Eindruck, dass es über ihre Kräfte ging. Zaida war eine so gefährliche Frau …
»Woran denkst du?«, fragte Mario leise.
»An Zaida«, antwortete Sheila. »Sie ist so mächtig. Wenn sie jetzt noch einmal eine Monsterwelle schickt? Diesmal ist kein Wallace mehr da, der meine Eltern rettet.« Sie schluckte heftig und versuchte, die Tränen zu unterdrücken, die schon wieder in ihr aufstiegen.
»Du könntest ihnen in Casablanca sagen, dass sie nicht mehr aufs Schiff gehen sollen«, schlug Mario vor.
»Und dann?« Sheila sah Mario an. Sein Gesicht lag im Schatten. Ab und zu wurde es von den Flammen erleuchtet. »Glaubst du, Zaida hat an Land keine Möglichkeit, meine Eltern zu töten? Ich traue ihr nicht … Sie könnte einen Autounfall herbeiführen. Oder ein Flugzeug zum Absturz bringen. Sie ist so verdammt mächtig! Manchmal denke ich, sie ist noch schlimmer als Zaidon.«
Mario schwieg.
Sheila kuschelte sich an ihn. »Und was denkst du gerade?«
»Ich überlege, was Irden macht. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass ihm etwas zugestoßen ist, aber dass er noch nicht aufgetaucht ist, beunruhigt mich trotzdem«, sagte Mario. »Er müsste längst hier sein. Was
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