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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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mir mehr Kopfschmerzen bereitet als diese Horde hier«, fügte sie hinzu und deutete auf das sich zurückziehende Heer der Terachiten.
    »Ich werde es versuchen«, antwortete Jenna etwas unsicher.
    »Calvyn, du hast ihn zur Strecke gebracht. Also wirst du ihn nicht so leicht entwischen lassen, nehme ich an?«
    »Bestimmt nicht, Sergeantin«, versicherte Calvyn mit einem Grinsen.
    »Also gut, Soldaten. Gebt euer Bestes.«
    Calvyn und Jenna sahen, wie Derra in dieselbe Richtung lief, in die auch Hauptmann Tegrani verschwunden war. Demarr rührte sich schwach. Unangenehme Stille breitete sich zwischen den beiden Freunden aus, als sie ihren Wachdienst begannen.
    Die Schlachtreihen des frühen Tages hatten sich inzwischen aufgelöst. Calvyn bemerkte mit Interesse, dass sich das feindliche Heer in einem heillosen Durcheinander befand. Sogar innerhalb der einzelnen Sippen gab es anscheinend keine Führerschaft und keinen Zusammenhalt mehr. Thrandors Soldaten dagegen wurden neu zusammengezogen und bewegten sich in ordentlichen Reihen vorwärts, um den Feind zur Brücke über den Fallow zu geleiten.
    Es vergingen einige Minuten, bis Jenna schließlich das
Eis brach und das Gespräch suchte. Sie fragte erneut, aber mit sanfterer Stimme: »Wer bist du, Calvyn?«
    »Ich bin derselbe Calvyn, mit dem du deine Ausbildung gemacht hast, Jenna. Ich habe mich nicht verändert. Ich habe aus verständlichen Gründen bestimmte Fähigkeiten vor dir geheim gehalten, aber das ändert nichts daran, wer ich bin.«
    »Nein, Calvyn. Das stimmt nicht. Natürlich verändert dich das. Magie tut nichts anderes. Sie grenzt dich von allen anderen ab, ganz gleich, wofür du sie einsetzt. Auf einmal ergibt alles Sinn. Du warst immer anders als die anderen, aber ich konnte nie den Finger darauf legen. Diese Salben, mit denen du unsere Blasen geheilt hast – da war auch Magie im Spiel, oder?«
    Calvyn nickte.
    »Mein ehemaliger Lehrmeister Perdimonn hat sie hergestellt«, bestätigte er.
    »Kein Wunder, dass sie so schnell gewirkt haben. War er das eben, auf dem schwarzen Pferd? Ich habe nicht gehört, was ihr gesprochen habt, aber ich habe gemerkt, dass ihr euch kennt.«
    »Nein, das war nicht Perdimonn. Das war die Pest. Der Mann auf dem schwarzen Pferd ist ein mächtiger Magier aus Shandar namens Selkor. Ich weiß nur, dass er mit Perdimonn im Streit liegt. Es geht um einen sogenannten Schlüssel der Macht. Selkor war es auch, der Perdimonn und mich gezwungen hat, getrennte Wege zu gehen. Aber das ist eine Geschichte, die ich ein andermal erzählen sollte … Demarr war der Auserwählte.«
    »Wie bitte?«
    »Erinnerst du dich an die Alte auf dem Markt?«
    »Wie könnte ich die vergessen?«, antwortete Jenna mit einem Schaudern.
    »Die terachitischen Nomaden haben Demarr als ihren
Auserwählten betrachtet. Die alte Seherin hatte recht: Meine Hände sind durch seine Macht verbrannt. Aber es war im Grunde nicht seine Macht. Die magische Kraft stammte von dem silbernen Amulett, das er um den Hals getragen hat. Und Derra ist wieder einen Rang aufgestiegen … wie von der Alten geweissagt. Ich will dich nicht verängstigen, Jenna, aber du bist die Einzige von uns dreien, deren Prophezeiung sich noch nicht erfüllt hat.«
    Jenna sann immer noch über Calvyns Worte nach, als fünf Reiter den Hang hinauf auf sie zukamen und kurz vor ihnen anhielten. Demarr bewegte sich, stöhnte kurz auf und fiel erneut in die Bewusstlosigkeit.
    Die fünf Reiter stiegen von ihren Pferden. An ihrer Kleidung konnte man erkennen, dass sie von hohem Rang waren, also standen Calvyn und Jenna stramm und salutierten. Die Männer erwiderten den Gruß und zwei der Reiter reichten den anderen die Zügel ihrer Pferde. Sie traten auf Calvyn und Jenna zu.
    »Sagt Soldaten, war es einer von euch, der in den Zweikampf hier auf dem Hügel verwickelt war?«, fragte der alte Mann mit dem silbrigen Haar.
    Calvyn sah den blank polierten Brustpanzer und den glänzenden Helm. Die Erkenntnis kam so plötzlich wie eine Flutwelle und er stammelte seine Antwort mit einem »Eure Majestät« irgendwo in der Mitte.
    Der König lächelte großmütig.
    »Beruhige dich. Ich bin nicht gekommen, um dich zu rügen, sondern um dir meinen Dank auszusprechen. Dass du mit den verbotenen Kräften der Magie gekämpft hast, war unschwer zu erkennen. Doch der Zweck lässt mich über die Mittel hinwegsehen. Ich nehme an, du hast den Anführer des angreifenden Heeres besiegt … jenen, den sie den Auserwählten nennen.

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