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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Ist er das?«

    »Er ist es, Eure Majestät.«
    »Er sieht nicht aus wie ein Terachit.«
    Demarr lag auf dem Bauch, das Gesicht vom König abgewandt. Calvyn drehte den verbannten Grafen auf den Rücken, damit der König ihn erkennen konnte.
    »Demarr!«, rief der König wütend aus. »Ich hätte diesen Unruhestifter umbringen lassen sollen, als er das erste Mal versucht hat, den Thron an sich zu reißen. Ist er tot?«
    »Nein, Eure Majestät.«
    »Dann töte ihn, bevor er noch mehr Unfrieden stiftet.«
    »Bevor ich das tue, Eure Majestät, solltet Ihr wissen, dass Demarr im Grund nicht verantwortlich ist für das, was geschehen ist«, erklärte Calvyn rasch und bis zum Äußersten angespannt, weil er die Anordnungen des Königs in Frage stellte.
    Die Augen des Königs weiteten sich, aber er hielt seine Empörung zurück.
    »Nun, Soldat, das musst du mir erklären. Aber ich warne dich: Du musst dir eine außergewöhnlich gute Verteidigung einfallen lassen, denn ich bin nicht gewillt, dem Mann zu verzeihen, der mein Königreich überfallen und Tausende meiner Untertanen getötet hat.«
    »Das verstehe ich, Eure Majestät, und noch vor einer halben Stunde hätte ich nicht gezögert, ihm mein Schwert in die Brust zu rammen«, antwortete Calvyn.
    »Weckt den Verräter auf. Er sollte das hören«, befahl der König mit einer Geste in Jennas Richtung.
    Jenna schüttelte den ohnmächtigen Grafen, jedoch ohne Erfolg. Also holte sie ihre Feldflasche hervor und leerte sie über Demarrs Gesicht. Demarr wachte prustend auf und sah sich mit trüben Augen um. Er war verwirrt und wusste offensichtlich nicht, wo er sich befand und wer die umstehenden Personen waren. Langsam aber breitete sich die schreckliche Erkenntnis auf seinem Gesicht aus.

    Calvyn erzählte in kurzen Zügen vom Mord an seinen Eltern durch Demarrs Rebellen und seinen Reisen mit einem liebenswürdigen alten Fremden, der ihn unter seine Fittiche genommen und ihn im Warenhandel unterwiesen hatte. Der König wirkte verständnisvoll, und Baron Anton bestätigte, dass die Ereignisse in Calvyns Dorf sich so zugetragen hatten. Calvyn verschwieg seine Ausbildung in den geheimen Künsten und leitete direkt dazu über, wie er Baron Keevans Heer beigetreten war. Er berichtete, wie unterschiedlich die Meinungen der Rekruten zu Demarr gewesen seien. Der verbannte Verräter habe bei vielen den Status eines Helden genossen. Der König nickte nachdenklich und Demarr senkte vor Scham den Kopf. Schließlich erzählte Calvyn von dem silbernen Talisman, den Demarr getragen hatte, und fasste das wenige zusammen, das er über dessen Kräfte wusste.
    »Darkweaver? Du erwartest doch nicht im Ernst, dass ich glaube, Derrigan Darkweaver sei für die Taten dieses Mannes verantwortlich? Falls Darkweaver überhaupt gelebt hat, muss er vor mindestens zweihundert Jahren gestorben sein«, sagte der König ungläubig. »Welche Beweise kannst du mir dafür liefern?«
    »Keinen sichtbaren Beweis, Eure Majestät«, antwortete Calvyn vorsichtig. »Aber Ihr werdet sicher den schwarz gekleideten Reiter bemerkt haben, der nach meinem Duell mit Demarr über das Schlachtfeld geritten ist.«
    »Ja. Ich wollte dich noch dazu befragen. Ein unheimlicher Zwischenfall. Ich habe alles beobachtet, aber ich war nicht in der Lage, mich zu rühren, nachdem dieser Mann aufgetaucht war. Sehr eigenartig«, erklärte der König nachdenklich.
    »Ihr konntet Euch nicht bewegen, Eure Majestät, weil Selkor Euch und sämtliche Soldaten mit einem Zauberspruch
belegt hatte. Er ist ein mächtiger Magier aus Shandar. Ich bin ihm schon zuvor begegnet.«
    »Ein Magier, sagst du. Aus Shandar. Hm … das könnte es vielleicht erklären. Ich kann dennoch nicht glauben, dass ein silberner Anhänger, selbst wenn er von Darkweaver stammen sollte, eine solche Invasion herbeiführen könnte.«
    »Ich weiß nicht, ob ich die ganze Geschichte kenne, Eure Majestät, und sie zu erzählen, würde gewiss viel Zeit in Anspruch nehmen. Aber unglückseligerweise hat Selkor das Amulett nun in seinen Besitz gebracht, und er hat es eindeutig als jenes erkannt, das von Derrigan Darkweaver gefertigt wurde. Ich habe in verschiedenen alten Schriften gelesen, dass ein solches Schmuckstück tatsächlich existiert hat. In keinem dieser Texte wird jedoch mitgeteilt, welche Macht wirklich in dem Amulett steckt oder ob es in der Schlacht zwischen Derrigan und der Bruderschaft der Magier vor all den Jahren zerstört wurde. Ich kann nicht genau sagen, welche

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