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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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durch Calvyns Worte offensichtlich kein bisschen besänftigen, aber er deutete auf eine Glocke, die hoch oben in einer Ecke seines Studierzimmers angebracht war, sprach eine kurze magische Formel und ließ sie läuten.
    »Dahinter, was wir hier an der Akademie tun, stecken andere Gründe als Eigennutz und Geheimniskrämerei, Calvyn. Aber jetzt haben wir keine Zeit dafür, das zu diskutieren. Sei versichert, dass ich auf dieses Thema zurückkomme«, erklärte Akhdar knapp. Seine sonst so freundliche und warme Stimme klang kalt und hart. »Ich nehme an, du hast nicht mit den anderen Adepten über deine Ansichten gesprochen.«
    »Nein, Meister. Ich behalte meine Ideen und Eindrücke für mich. Ich bin nicht so unvernünftig, unnötig Widerspruch und Unruhe zu verbreiten. Aber einige Schüler werden auch von allein draufkommen – besonders nach meiner letzten Vorführung in Meister Cheverys Klasse.«
    »Ja, ich habe davon gehört. Ich hätte sofort danach mit dir sprechen sollen. Aber das ist nun ohne Bedeutung, nehme ich an.«
    Lomands riesige Gestalt tauchte im offenen Türrahmen auf.
»Kann ich Euch irgendwie behilflich sein, Meister Akhdar?« Seine Stimme dröhnte wie ein Donnerschlag in dem Studierzimmer.
    »Tritt ein, Lomand. Der Rat kommt zusammen und auch deine Anwesenheit wird gewünscht.«
    »Meine Anwesenheit?«
    »So ist es, Lomand. Lass die Tür ruhig offen, ja? Die anderen werden gleich da sein.«
    Und richtig, Meister Jabal traf kurz darauf ein, gefolgt von Meister Chevery. Als die beiden letzten Mitglieder des Magierrats das Zimmer betraten, wurden sie Jenna als Meister Ivalo und Meister Kalmar vorgestellt. Calvyn hatte beide schon einmal gesehen, als sie in Meister Jabals Klasse gekommen waren, weil die Entdeckung seines Schwertes den Alarm ausgelöst hatte. Die Begegnung war reichlich kurz ausgefallen, da Akhdar ihn sofort in sein Studierzimmer mitgenommen hatte, bevor die anderen Meister ein Wort an ihn richten konnten. Ivalo und Kalmar musterten Calvyn mit misstrauischen Blicken. Meister Cheverys Miene grenzte an offene Feindseligkeit, während Jabal einfach nur neugierig wirkte. Eine interessante Zusammenkunft, dachte Calvyn und schürzte die Lippen, während er sich innerlich auf die unvermeidliche Auseinandersetzung vorbereitete.
    »Brüder, ich habe den Rat auf Geheiß des Schülers Calvyn und unseres Gastes aus Thrandor einberufen. Wie es scheint, hat Perdimonn mit ihnen Kontakt aufgenommen und ihnen eine Botschaft übermittelt, die von solcher Dringlichkeit ist, dass wir alle anwesend sein müssen, um sie zu hören.« Akhdar versuchte bei diesen Worten nicht einmal, seine Verärgerung zu verbergen, und ließ keinen der Anwesenden im Zweifel darüber, dass er die Botschaft selbst noch nicht kannte. »Nun bist du an der Reihe, Adept. Was hat Perdimonn dir gesagt?«
    Calvyn holte tief Luft und blickte in die Gesichter der versammelten Magier. Niemand sah so aus, als sei er wirklich
offen für das, was er zu sagen hatte – außer vielleicht Lomand, aber der war ein Buch mit sieben Siegeln. Calvyns Situation war ganz und gar nicht einfach.
    »Werte Meister, Perdimonn hat vor Kurzem Verbindung zu mir aufgenommen und mir Anweisungen und Informationen übermittelt, die ich an Euch weitergeben soll. Er hat ausdrücklich gesagt, ich solle die Botschaft an den Rat weitergeben, also habe ich Meister Akhdar gebeten, Euch zusammenzurufen, bevor ich die Informationen weitergebe.« Calvyn hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Perdimonn bat mich, Euch zu sagen, dass Selkor es geschafft hat, ihm stets einen Schritt voraus zu sein. Selkor hat bereits drei von vier Schlüsseln der Macht und Perdimonn glaubt, dass Selkor nun ihn verfolgen wird.«
    Im Raum brach ein heilloses Stimmengewirr aus, als alle fünf Magier gleichzeitig versuchten, Calvyn um gewisse Erläuterungen zu bitten. Überraschenderweise war es Lomand, der sie zur Ordnung rief.
    »Still jetzt! Alle! Lasst den jungen Mann wenigstens die vollständige Botschaft überbringen, bevor Ihr seine Worte auseinandernehmt«, donnerte er, und seine Stimme brachte Ruhe in das Chaos.
    »Danke, Lomand«, stimmte Calvyn zu und lächelte den großen Mann dankbar an. »Perdimonn sagte, es sei an der Zeit, alle Zweifel und Ängste hinter Euch zu lassen. Er bittet Euch, nach Mantor zu eilen und dort ihn und die anderen Hüter zu treffen. Seine Worte lauteten: ›Nur gemeinsam können wir Selkor vielleicht daran hindern, auch den letzen Schlüssel an sich zu

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