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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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würde er sie verhaften lassen, aber solange sie nicht im Weg waren und nur Pläne schmiedeten, würde Vallaine sich damit begnügen, ein Auge auf sie zu haben, und
darauf warten, seine unsichtbare Falle zuschnappen zu lassen.
    »Ich werde ihn nach seinem nächsten Kampf zu einem kleinen Schwatz mit dem Kaiser heraufrufen lassen«, schwor sich Vallaine und goss noch etwas Wein in sein leeres Glas. »Wenn ich Glück habe, weiß er mehr als Chorain. Jedenfalls wird Shanier dafür bezahlen, dass er mich betrogen hat.«

16
    »… sagdem Rat, dass Selkor es geschafft hat, mir stets einen Schritt voraus zu sein. Er hat jetzt drei der vier Schlüssel der Macht, und ich zweifle kaum daran, dass er als Nächstes nach mir suchen wird. Morrel ist bei uns, wir sind auf dem Weg nach Mantor. Ich erkläre dir später, was geschehen ist. Der Rat muss unbedingt seine Ängste und Zweifel hinter sich lassen und aufbrechen. Nur gemeinsam können wir Selkor vielleicht daran hindern, auch den letzten Schlüssel an sich zu bringen. Ich möchte, dass du mit ihnen kommst, Calvyn. Und nehmt auch Lomand mit. Ich kann leider nicht mehr sagen, denn wir müssen schnell voranreiten und diese magische Formel kostet sehr viel Kraft. Bring sie alle nach Mantor.«
    »Gut, Perdimonn. Ich werde es versuchen«, erwiderte Calvyn zögernd. »Ich weiß nicht, wie sie reagieren, wenn eine solche Bitte ausgerechnet von mir kommt, aber ich werde versuchen, sie zum Handeln zu bewegen.«
    »Gut. Ach, da ist noch eine letzte Sache …«, fügte Perdimonn hinzu und versuchte, möglichst beiläufig zu klingen. »Bring dein Schwert mit. Du hast es doch noch, oder?«
    »Ja, ich habe es noch«, erwiderte Calvyn, der sofort bemerkte,
dass mehr hinter Perdimonns beiläufiger Nachfrage steckte. Brennend vor Neugier, doch wohl wissend, dass Perdimonn nicht die Zeit für Erklärungen hatte, hakte er nicht weiter nach. »Ich bringe es auf jeden Fall mit. Ist sonst noch etwas?«
    »Nein«, antwortete Perdimonn, doch seine Stimme klang eine Spur erleichtert. »Komm einfach so schnell wie möglich mit den anderen nach Mantor. Wir sehen uns dann dort.«
    Perdimonns Gegenwart in Calvyns Geist verblasste. Calvyn rieb sich die Schläfen, um die Anspannung und einen Anflug von Kopfschmerzen zu vertreiben. Dann schob er den Stuhl von seinem Pult zurück. Die Kopfschmerzen hatten nichts mit der geistigen Verbindung zu Perdimonn zu tun, sondern mit dem Umstand, dass er jeden Abend, seit er an der Akademie studierte, bis nach Mitternacht gearbeitet hatte. Obwohl es kaum später Nachmittag war, überrollte ihn eine Welle der Müdigkeit, die klar signalisierte, dass sein Körper dringend Ruhe benötigte. Allein der Gedanke an ein wenig Schlaf ließ Calvyn unkontrolliert gähnen.
    »Es hat keinen Zweck«, murmelte er, nachdem er nochmals mit weit aufgesperrtem Kiefer gegähnt hatte. »Es ist mir gleich, ob die Welt zusammenbricht – ich muss heute Abend auf jeden Fall früh ins Bett.«
    Gerade als er sich in Richtung Tür aufmachte, um Großmagier Akhdar die Botschaft Perdimonns zu überbringen, hörte Calvyn den Lärm. Jemand rannte über den Flur und schrie aus Leibeskräften. Calvyn brauchte eine Weile – vielleicht weil er so müde war -, bis er bemerkte, dass ihm die Stimme vertraut war und dass sie zudem seinen Namen rief. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, als ihm endlich dämmerte, wer da diesen Radau veranstaltete. Er riss die Tür auf und stürzte hinaus.
    »Jenna!«, rief er erstaunt. »Jenna? Bist du es wirklich?«
    Die schlanke Gestalt war gerade an seiner Zimmertür vorbeigerannt,
kam aber kurz darauf schlitternd zum Stehen, erkannte ihn und warf sich ihm an den Hals. Bevor Calvyn sich noch von der Überraschung erholen konnte, hielt sie ihn fest umklammert und vergrub den Kopf an seiner Schulter. Instinktiv legte Calvyn sanft die Arme um sie und murmelte ihr beruhigende Worte zu, während er spürte, wie sie heftig zu weinen begann.
    Den ganzen Flur entlang lugten Köpfe aus den Türen, und Studenten traten aus ihren Zimmern, um zu sehen, was los war. Die innige Umarmung der beiden reichte meist aus, um ihre Neugier zu stillen. Nach und nach verschwanden die Gesichter wieder und kurze Zeit später waren die beiden wieder allein auf dem Gang. Calvyn blieb ganz ruhig stehen und kämpfte mit den Gefühlen und Gedanken, die auf ihn einstürmten. Endlich gelang es ihm, seinen Verstand mit seinen Stimmbändern zu koppeln, und er begann sanft zu sprechen.
    »Komm Jenna, wir

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