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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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bringen.‹ Er bat zudem, dass Lomand und ich Euch begleiten. Einen Grund dafür hat er nicht genannt, aber er war bereits unterwegs und in Eile. Ich schlage vor, auch wir brechen auf.«
    »Wir haben deinen Vorschlag gehört«, bemerkte Akhdar bissig, »aber hier trifft immer noch der Rat die Entscheidungen.
Nicht Perdimonn, nicht Selkor und ganz bestimmt nicht du.«
    »Drei Schlüssel!«, rief Chevery offenbar immer noch entsetzt über diese Information. »Glaubt ihr, Selkor ist wirklich der Auserwählte?«
    »Das wird sich zeigen«, antwortete Jabal, und in seinem Ton lag Verachtung für Cheverys offensichtliche Angst. »Er hat den letzten Schlüssel noch nicht an sich gebracht, aber das hat nichts zu bedeuten. Wenn er wirklich der Auserwählte ist, kann ihn nichts davon abhalten.«
    »Aber allein die Kenntnis über die vier Schlüssel macht Selkor noch nicht zum Auserwählten«, widersprach Kalmar. »Er muss schließlich auch den Rest der Prophezeiungen erfüllen, nicht wahr?«
    »Warum sollte er?«, argumentierte Ivalo. »Prophezeiungen sind nicht gerade für ihre Genauigkeit bekannt. Wenn die Zukunft bereits feststeht, hat es keinen Sinn, irgendwelche Entschlüsse zu treffen. Wenn alles schon in Stein gemeißelt ist, können wir Perdimonn noch so schnell zu Hilfe eilen, es wird doch nichts am Lauf der Dinge ändern.«
    »Das ist Unfug, Ivalo, und das weißt du auch«, entgegnete Kalmar verächtlich. »Wir können uns nicht unserer Verantwortung entziehen, indem wir uns hinter solch fadenscheinigen Ausreden verstecken. Wenn wir nichts unternehmen, wird uns die Geschichte zu Recht verurteilen, weil wir womöglich Anteil an einer verheerenden Katastrophe haben.«
    »Du hast recht, Kalmar«, erklärte Jabal nickend. »Wir mögen vielleicht nichts verhindern können, aber das spricht uns nicht von unserer Verantwortung frei, es wenigstens zu versuchen.«
    »Entschuldigt«, unterbrach Calvyn, der den Argumenten fasziniert gelauscht hatte, der aber die Frage, die ihm auf den Lippen brannte, nicht länger zurückhalten konnte. »Wer oder was ist eigentlich dieser ›Auserwählte‹, von dem Ihr alle sprecht?«

    Darauf herrschte Schweigen, und die Mitglieder des Rates blickten einander an, als erwarte jeder, ein anderer würde antworten. Calvyn dachte schon, niemand würde das Wort ergreifen, da begann Jabal zu sprechen.
    »Es heißt, der Auserwählte würde …«
    »Jabal!«, fuhr Akhdar dazwischen – entsetzt, dass der Großmagier zu einer Erklärung anhob.
    »Er muss es wissen, Akhdar. Er steckt zu tief mit drin, als dass wir ihm vorenthalten dürften, worum es eigentlich geht. Es ist doch bemerkenswert und zudem ein Zeichen von Perdimonns Aufrichtigkeit, dass der junge Mann nicht bereits längst Bescheid weiß«, erwiderte Jabal und wandte sich erneut an Calvyn. »Es heißt, der Auserwählte würde über alle vier Schlüssel der Macht verfügen. Die Schlüssel sind spezielle magische Runen, mit denen man die Kraft der Elemente freisetzen kann. Sie sind sozusagen Meisterrunen. Selbst wenn sie einzeln zum Einsatz kommen, können sie Zerstörungen weltweiten Ausmaßes bewirken. Deshalb wurde vor langer Zeit beschlossen, diese Meisterrunen vor Missbrauch zu schützen. Da schriftliche Aufzeichnungen gestohlen werden könnten und der Rat der Magier sich als bestechlich erwiesen hat, wurde entschieden, Hüter als Bewacher der Schlüssel einzusetzen: friedfertige Hüter, die den heiligen Eid schworen, das Geheimnis des ihnen anvertrauten Schlüssels zu wahren und ihn niemals im Zorn oder in irgendeiner Form von Gewalt einzusetzen. Jedem Hüter wurde eine der Meisterrunen übertragen, und Teil des Schwures war, niemals zu versuchen, Wissen über eine der anderen Runen zu erlangen. Perdimonn ist der Hüter einer dieser Schlüssel …«
    »Des Schlüssels der Erde! Natürlich!«, rief Calvyn aus.
    Jabal sah ihn scharf an und auch die anderen Magier warfen ihm entsetzte Blicke zu, doch Calvyn bemerkte es nicht. Auf einmal ergab alles einen Sinn.
    »So ist es. Aber um welchen Schlüssel es sich handelt, ist
kaum von Bedeutung, denn Selkor hat bereits Kenntnis von den anderen dreien. Selkor steht kurz davor, der Auserwählte zu werden, aber was das bedeuten mag, ist schwer zu sagen. Es gibt viele Prophezeiungen über den Auserwählten und sie widersprechen sich größtenteils. Einige sehen in ihm den Vorboten ewiger Verdammnis, andere den Bringer des Friedens. Wieder andere sprechen von einem Weg, der beide Seiten vereint. Wer

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