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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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bereits in das Studierzimmer des alten Mannes führte. Jenna erkannte den Raum auf den ersten Blick wieder. Sie wusste allerdings nicht, ob sie über Akhdars wütende Miene angesichts ihres plötzlichen Eindringens eher belustigt oder besorgt sein sollte.
    »Ich hoffe, dein Anliegen ist wichtig, junger Calvyn«, begann Akhdar, und in seiner Stimme schwang mehr Verärgerung mit, als Calvyn bei dem gutmütigen alten Magier bisher je erlebt hatte. Dann gewahrte Akhdar auch Jenna, und Calvyn konnte beinahe mitverfolgen, was sich der Großmagier zusammenreimte.
    »Perdimonn benötigt Hilfe, Meister«, verkündete Calvyn mit fester Stimme. »Er will, dass der Rat so schnell wie möglich aufbricht und ihn in Mantor trifft.«
    Akhdars Augen verengten sich, während er mit durchdringenden Blicken die Situation einschätzte. Zuerst bemerkte er die entschlossene Haltung Calvyns, seinen vorgeschobenen Kiefer und die Auflehnung in seinen Augen. Dann blickte er hinüber zu Jenna, die daraufhin leicht errötete, aber die Augen nicht abwandte. Und dann entdeckte er die Verbindung zwischen ihnen beiden – die sich haltenden Hände – und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Jenna errötete noch mehr und hätte Calvyns Hand losgelassen, wenn er die ihre nicht so entschlossen festgehalten hätte.
    »Das war also Perdimonns Botschaft? Er befiehlt dem Rat, nach Mantor zu kommen. Ich glaube nicht, dass Perdimonn selbst in der größten Not so ungehobelt sein würde.«
    »Nein, Meister. Aber das ist der Kern seiner Botschaft. Perdimonn hat Unheilvolles berichtet, auch wenn ich nicht behaupte, ihre ganze Tragweite verstanden zu haben«, erwiderte Calvyn, jedoch nicht im Geringsten eingeschüchtert.
    »Lass mich das beurteilen, Calvyn. Und jetzt überbring mir die ganze Botschaft!«
    »Meister, die Botschaft ist für den Rat, nicht für Euch persönlich«,
entgegnete Calvyn entschieden. »Und Lomand sollte auch hier sein, denn ihr Inhalt betrifft auch ihn. Ich werde Euch alles mitteilen, wenn die anderen Mitglieder des Rates hier sind.«
    »Wie kannst du es wagen, Informationen vor mir zurückzuhalten, Adept! Hast du während der kurzen Zeit, die du hier bist, keinen Respekt vor der Bruderschaft gelernt? Wir weihen dich in die Geheimnisse der Magie ein, und du weigerst dich, Neuigkeiten, die für das Überleben unseres Ordens entscheidend sind, an einen der ältesten Großmagier weiterzugeben? Bedenke, wem du verpflichtet bist, junger Mann. Und jetzt übergib mir die Botschaft.«
    »Meister, bei allem erforderlichen Respekt, aber die Magier hier teilen ihre Geheimnisse nicht einmal untereinander, geschweige denn mit den Studenten. Diese sogenannte Akademie befördert nicht etwa den Austausch von Wissen, sondern verhindert echte Fortschritte auf dem Gebiet der Magie. Eure Lehrer hämmern den Schülern unsinnigerweise ein, die Entwicklung neuer magischer Formeln sei gefährlich und falsch. Sie ermuntern nicht dazu, in die Tiefe zu gehen und nachzuforschen, wie bestimmte Formeln aufgebaut sind und wie Runen aus den verschiedenen Elementgruppen ineinandergreifen und grundlegende Eigenschaften von magischen Formeln beeinflussen. Alles in allem sieht es ganz so aus, als sei Eure Akademie nicht mehr als schöner Schein, damit niemand, der nicht zu Eurer exklusiven kleinen Runde gehört, genug Wissen erlangt, um wahre Macht auszuüben. Meister Akhdar, ich leugne nicht, dass Ihr sehr viel mehr als ich über die Magie wisst, aber ich wehre mich dagegen, dass mein Pflichtgefühl infrage gestellt wird, wo mir doch nur beigebracht wurde, die Dinge zu hinterfragen. Holt den Rat zusammen oder ich gehe zu Lomand. Er wird sich entgegenkommender zeigen.«
    Jenna war entsetzt, dass Calvyn mit einem ehrwürdigen
und weisen Magier derart umsprang, und nach der bestürzten Miene des alten Mannes zu urteilen, war Akhdar es ebenfalls. Der Großmagier war völlig sprachlos gegenüber Calvyns Vielzahl an Vorwürfen, obwohl es doch interessant war, dass er sich gar nicht wehrte.
    »Meister«, sagte Calvyn jetzt viel ruhiger. »Ich weiß zu schätzen, dass Ihr mir mehr Wissen habt zukommen lassen, als den anderen Schülern eingetrichtert wird. Ich ahne, dass Die Orakel des Drehboor mit den aktuellen Ereignissen in Verbindung stehen, aber ich begreife einfach nicht, was sie bedeuten. Bitte, Meister Akhdar, beruft den Rat ein. Wenn alle berichten, was sie wissen, wird die Situation vielleicht für alle klarer.«
    Akhdar sah Calvyn scharf an. Der Magier ließ sich

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