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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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hast du dich an mich gehängt, um mit deiner Arbeit und deinem Leben klarzukommen, aber jetzt wo das große Geld winkt, brauchst du mich wohl nicht mehr«, fuhr er sie giftig an.
    Debbie schüttelte den Kopf, am liebsten hätte sie ihm ins Gesicht geschrien, dass es ja wohl eher umgekehrt gewesen war, doch sie beherrschte sich, sie hatte keine Lust sich noch lange mit ihm zu streiten.
    »Steven, ich habe keine Lust auf Diskussionen, nimm deine Sachen und geh.«
    »Du kleines Miststück«, fluchte er voller Hass, während er sich anzog, »Was bist du doch für ein abgekochtes Weibsbild, ich hätte mich nie mit dir einlassen sollen, vom ersten Moment an wusste ich, dass du es faustdick hinter den Ohren hast, du warst sowieso nicht gut genug für mich, aber ich hatte Mitleid mit dir«, tobte er. »Ohne mich wärst du doch schon längst in der Gosse gelandet.«
    Fassungslos stand Debbie da, entsetzt über seinen Ton und seine Worte, und entsetzt darüber, dass sie einmal geglaubt hatte, diesen Menschen gern zu haben.
    Plötzlich packte er sie am Arm und drückte sie gegen die Wand.
    »Wir sind noch nicht miteinander fertig, das kannst du mir glauben, so leicht wirst du mich nicht los.«
    »Steven, lass mich sofort los«, sagte Debbie voller Panik, doch er verstärkte den Druck noch.
    »Du wirst schon sehen, wie weit du ohne mich kommst, und wenn die Zeit abläuft und du nicht weiter weißt, wirst du doch sowieso wieder angekrochen kommen. Ohne mich wirst du das hier doch sowieso nicht auf die Reihe kriegen, du hast doch bis jetzt nie etwas alleine auf die Reihe gekriegt, du Miststück.«
    Er war rasend vor Zorn, und Debbie bekam immer mehr Angst.
    Sie überlegte, ob sie nach Marc rufen sollte, doch anscheinend waren sie laut genug gewesen, denn in diesem Augenblick ging die Zimmertür auf.
    Marc stand in der Tür, erfasste mit einem Blick die Situation und ging einen Schritt auf Steven zu.
    »Lass sie sofort los«, befahl er. Seine Stimme klang ruhig, aber es war eindeutig ein drohender Unterton zu hören.
    Steven öffnete den Mund, wollte Marc sagen, er solle sich zum Teufel scheren, doch ein Blick in Marcs Gesicht machte ihm klar, dass es besser war, sich nicht mit ihm anzulegen.
    »Schon gut, schon gut«, sagte er, trat einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. »Kein Grund zur Aufregung, ich gehe.«
    Er warf seine restlichen Sachen in die Tasche, während Marc abwartend zusah.
    Debbie stand immer noch wie angenagelt an der Wand, nicht fähig etwas zu sagen oder sich zu bewegen.
    »Ich gehe, aber wir zwei sind noch nicht fertig miteinander«, zischte er Debbie zu und ging zur Tür.
    »Und dir, Cousin«, er spuckte das Wort »Cousin« verächtlich aus, »kann ich nur raten, dich vor diesem Miststück in acht zu nehmen. Ich weiß nicht, was da zwischen euch läuft oder was sie dir versprochen hat, aber du kannst dir sicher sein, dass sie dich genauso verarschen und abservieren wird, wie sie es mit mir getan hat.«
    Marc zuckte unmerklich zusammen, blieb aber nach wie vor ruhig.
    »Ich denke ich begleite dich jetzt zur Tür«, sagte er mit gefährlich leisem Ton, und es war unmissverständlich was passieren würde, wenn Steven nicht freiwillig gehen würde.
    Doch Steven war bereits im Flur, ohne sich noch einmal umzudrehen, steuerte er auf die Eingangstür zu und Marc folgte ihm, um sicher zu sein, dass er wirklich das Haus verlassen würde.
    Bewegungslos stand Debbie da und starrte auf die Tür, erschüttert über das, was sich hier gerade abgespielt hatte. Langsam rutschte sie an der Wand hinab, ließ sich auf den Boden sacken. Zitternd schlug sie die Hände vors Gesicht und begann zu weinen.
    Marc hatte noch abgewartet, bis Steven sich in sein Auto gesetzt hatte und davon gefahren war.
    Langsam ging er zurück ins Haus, stand einen Moment zögernd in der Halle.
    Er hörte Debbie weinen, und sein erster Impuls war, zu ihr zu gehen und sie in den Arm zu nehmen. Doch dann dachte er daran, wie sehr sie ihn mit ihrer Heimlichtuerei verletzt hatte und Stevens Worte klangen ihm durch den Kopf. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was zwischen den beiden vorgefallen war, und er diesen Dreckskerl am liebsten windelweich geprügelt hätte, so hatte er vielleicht nicht ganz unrecht mit dem, was er gesagt hatte:
»Sie wird dich genauso verarschen, wie sie es mit mir gemacht hat.«
    Immerhin hatte sie das bereits getan, und warum sollte er sie jetzt trösten für etwas, was sie sich vermutlich selbst zuzuschreiben

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