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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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hatte.
    Entschlossen packte er zwei Farbeimer und ging nach draußen, um auf Will zu warten.

K apitel 19
    Debbie wusste nicht, wie lange sie am Boden gesessen und geweint hatte. Irgendwann wurde sie etwas ruhiger und begann sich Vorwürfe zu machen. Hätte sie nicht so lange damit gewartet, Steven zu sagen, was los war, dann wäre ihr diese unschöne Szene erspart geblieben und sie hätte Marc nicht so verletzt.
    Marc – für eine Weile hatte sie gehofft, er würde wieder zu ihr ins Zimmer kommen, sie hätte sich so gerne in seine Arme gekuschelt. Doch dann hatte sie gehört, wie Will eingetroffen war, und wie die beiden das Gerüst für den Außenanstrich aufgebaut hatten, und ihr war klar gewesen, dass Marc nicht kommen würde, jetzt nicht und wohl auch in Zukunft nicht mehr. Er hatte sie zwar vor Steven beschützt, aber das hätte jeder andere vermutlich auch getan, es gab also keinen Grund sich noch irgendwelche Hoffnungen zu machen.
    Vielleicht wäre es das Beste, sie würde gehen. Marc hatte Helen, er würde sie nicht vermissen, und sie gönnte ihm das Geld, es war ihr gleichgültig geworden, heute noch mehr als bereits in den letzten Wochen.
    Doch dann dachte sie daran, dass sie gemäß dem Vertrag eine nicht unbeträchtliche Summe zurückzahlen musste, die sie nicht besaß, dass sie Julia versprochen hatte, ihr ihren großen Wunsch zu erfüllen, und dass sie wieder in die Firma zurückkehren musste und Steven dort begegnen würde – das kam auf keinen Fall infrage.
    Also hatte sie keine andere Wahl als hier weiterzumachen, die nächsten Wochen noch irgendwie durchzustehen, danach würde sie hoffentlich genug Geld haben, um irgendwo neu anzufangen, weit weg von Steven, und weit weg von Marc.
    Mühsam rappelte sie sich auf, schleppte sich nach oben und setzte bedrückt ihre Arbeit vom Vortag fort.
    Die darauffolgenden Tage waren eine einzige Qual.
    Marc ging ihr aus dem Weg, und ihr blieb nichts anderes übrig als sich damit abzufinden.
    Während er die meiste Zeit mit Will zugange war, erledigte sie den restlichen Anstrich im Obergeschoss und fing dann an, die Inneneinrichtung zu planen.
    Gerne hätte sie das gemeinsam mit Marc gemacht, hätte mit ihm besprochen, was sie kaufen mussten, welche Farben sie nehmen wollten, wo was hingestellt werden sollte.
    Doch er machte keinerlei Anstalten auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln, also forstete sie sich alleine durch Kataloge, durchsuchte das Internet und stellte nach und nach alles zusammen, was sie brauchen würden.
    Nachts lag Debbie alleine in ihrem Bett und sehnte sich nach Marc.
    Es fiel ihr schwer zu wissen, dass Marc im Zimmer nebenan lag, nur durch eine dünne Wand von ihr getrennt und doch so fern.
    Er fehlte ihr schrecklich, und es verging kein Abend, an dem sie sich nicht in den Schlaf weinte.
    Eines Nachts wachte sie auf, sie hatte einen fürchterlich trockenen Mund vom Weinen, und müde krabbelte sie aus dem Bett, um sich in der Küche ein Glas Wasser zu holen.
    Als sie den Flur betrat, sah sie Licht in Marcs Zimmer, er hatte die Tür nicht geschlossen. Langsam ging sie weiter, bis sie vor seiner Tür stand, und sie konnte nicht anders, sie drehte den Kopf und warf einen Blick hinein.
    Marc saß reglos auf dem Bett, welches Will ihm zwischenzeitlich auch noch organisiert hatte, hatte das Gesicht in die Hände gestützt und bemerkte sie nicht.
    Schmerz stieg in Debbie auf, als sie ihn da so sitzen sah, er wirkte so einsam und traurig. Sie zögerte, dann gab sie sich einen Ruck und ging hinein, trat zum Bett.
    »Marc«, sagte sie leise und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter.
    Er zuckte hoch und erschrocken zog sie ihre Hand wieder weg.
    »Was willst du hier?«, fragte er abweisend.
    »Ich … bitte lass uns reden, lass mich dir erklären …«, begann sie stockend, doch er unterbrach sie mit einer unwirschen Handbewegung.
    »Debbie, ich will nichts hören, dafür ist es jetzt zu spät.«
    »Marc, bitte – wir können doch so hier nicht weitermachen«, sagte sie flehentlich. »Wenn du schon nicht mit mir reden willst, und mir auch nicht zuhören willst, dann lass uns doch wenigstens versuchen normal miteinander umzugehen.«
    »Normal miteinander umgehen«, wiederholte er mit einem bitteren Lachen, »Was erwartest du? Soll ich wieder zu dir ins Bett kommen, ist es das, was du willst?«
    »Du weißt, dass das nicht so ist«, sagte sie bedrückt.
    »Ach ja, weiß ich das? Ich weiß, dass du offensichtlich die Gelegenheit hier genutzt hast, um

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