Das Vermaechtnis
machen. Wenn du ein bisschen aufpasst, ist deine Hand in zwei Tagen so gut wie neu«, stellte sie fest und wollte ihn wieder loslassen, doch Marc hielt ihre Hand fest.
»Lass uns bitte reden«, bat er ernst.
Überrascht sah sie ihn an, ihr Herz machte einen kleinen Sprung, doch sie riss sich sofort wieder zusammen.
»Es gibt nichts mehr zu sagen«, wehrte sie ab. »Wir hätten uns nie miteinander einlassen sollen, das wissen wir beide, also wozu noch viele Worte machen? Lass uns das hier wie zwei erwachsene Menschen über die Bühne bringen, und danach gehen wir unserer Wege.«
»Debbie, ich bin nicht mehr mit Helen zusammen.«
Sie schluckte, obwohl ihr der Ärger zwischen den beiden nicht entgangen war, hatte sie mit dieser Entwicklung jedoch nicht gerechnet.
»Das tut mir sehr leid für dich, aber es ist deine Sache und geht mich nichts an.«
»Das muss dir nicht leidtun, ich hätte das schon längst hinter mich bringen sollen«, erklärte er eindringlich. »Und ich denke schon, dass es dich etwas angeht, es war unfair von mir, dich so lange im Unklaren zu lassen. Ich habe dir damit das Gefühl gegeben, dass du nur eine Affäre für mich bist, aber das ist nicht so.«
Ungläubig sah sie ihn an. Hatte sie das eben wirklich richtig verstanden? Hatte er tatsächlich das gesagt, was sie seit Wochen gehofft hatte zu hören?
Sanft zog er sie neben sich aufs Bett.
»Ich weiß, es ist viel passiert, ich habe mich wie ein Idiot benommen und habe es dir weiß Gott nicht leicht gemacht. Ich kann nur hoffen, dass du mir das verzeihst, es war nie meine Absicht dir weh zu tun.«
Er nahm ihre Hände, sah ihr ernst in die Augen.
»Debbie, unsere Zeit hier wird bald zu Ende sein, und ich ertrage den Gedanken nicht, dich dann einfach gehen zu lassen«, sagte er leise. »Könntest du dir eine Zukunft mit mir vorstellen?«
Ein warmes Glücksgefühl schoss durch sie hindurch, sie schlang die Arme um seinen Hals.
»Ja Marc, ja, das kann ich, das konnte ich schon vom ersten Tag an«, flüsterte sie liebevoll und einem erleichterten Seufzen zog er sie an sich und küsste sie.
K apitel 28
Debbie schwebte wie auf Wolken. Noch immer fiel es ihr schwer zu glauben, was geschehen war, noch immer zweifelte sie, ob sie sich das nicht alles nur eingebildet hatte, und rechnete jede Sekunde damit, unsanft zu erwachen.
Doch da war Marc, küsste sie, warf ihr liebevolle Blicke zu, während sie miteinander arbeiteten, berührte sie zärtlich, hielt sie nachts leidenschaftlich in seinen Armen und lag neben ihr, wenn sie morgens erwachte – es war kein Traum.
Zufrieden und glücklich widmeten sie sich dem Haus, es schien auf einmal alles so leicht zu sein und Will, dem nicht entgangen war, dass sich zwischen den beiden etwas verändert hatte, schmunzelte, wenn er sie zwischendurch irgendwo miteinander schmusend überraschte.
Wenige Tage später stand Debbie hinter dem Haus im Garten und hängte die Wäsche auf. Zwischendurch ließ sie ihren Blick immer wieder über die Wiese schweifen, sie mussten hier auch noch alles in Ordnung bringen, und sie überlegte, wie sie die Wildnis hier mit wenig Aufwand in einen ansprechenden Platz verwandeln könnten.
Marc und Will waren unterwegs um die Bodenfliesen für die Halle, die Küche und die Bäder einzukaufen.
Leise summte sie vor sich hin, genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und dachte an ihre Zukunft mit Marc.
»Debbie«, hörte sie irgendwann Marc von drinnen rufen.
Sie schreckte zusammen, hatte über all ihrer Träumerei gar nicht mitbekommen, dass die beiden Männer schon wieder zurück waren.
Rasch lief sie ums Haus herum und ging nach drinnen.
»Marc?«, rief sie fragend, als sie ihn in der Halle nicht entdecken konnte.
»Ich bin hier«, ertönte es aus seinem Zimmer, und seine Stimme klang verärgert.
»Was ist denn los?«, fragte sie und ging nach hinten.
Erschrocken hielt sie inne, als sie einen Blick in sein Zimmer geworfen hatte.
Sämtliche Schubladen waren herausgezogen, überall war die Wäsche verteilt, das Bettzeug lag auf dem Boden, es sah aus als hätte jemand hastig alles durchwühlt.
»Oh mein Gott«, sagte sie entsetzt.
»Debbie was ist hier passiert?«
»Ich … Marc, ich habe keine Ahnung.« Hilflos zuckte sie mit den Schultern.
Er runzelte die Stirn und sah sie an.
»Du warst doch die ganze Zeit hier, wie kann es sein, dass du davon nichts mitbekommen hast?«, fragte er misstrauisch.
»Marc, ich war im Garten und habe Wäsche aufgehängt, ich
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