Das Vermaechtnis
weiter.
Zimmer für Zimmer verlegten Debbie, Marc und Will den Teppichboden weiter, und am späten Abend hatten sie es geschafft, sie waren fertig mit allen Räumen.
»Puh, ich glaube ich kann mich mindestens die nächsten zehn Tage nicht mehr rühren«, schnaufte Debbie, und streckte sich.
»Nichts da, hier wird jetzt nicht schlappgemacht«, neckte Marc sie, während er das Werkzeug zusammenräumte.
Die Stimmung zwischen ihnen war den ganzen Tag über einigermaßen gut gewesen, sie hatten wie immer perfekt zusammengearbeitet, aber dennoch lag eine kaum spürbare Spannung zwischen ihnen.
Während Marc versuchte einigermaßen locker zu bleiben, hielt Debbie sich vorsichtig zurück, sie wollte auf keinen Fall etwas tun oder sagen, was er irgendwie falsch verstehen könnte.
Sie aßen noch gemeinsam zu Abend, saßen in der Küche am Tisch und unterhielten sich über die weitere Planung.
Als sie fertig waren, machte Marc keinerlei Anstalten aufzustehen. Im Stillen hoffte er, dass Debbie auch noch bleiben würde, und sich vielleicht eine Möglichkeit ergeben würde, vorsichtig das Thema anzusprechen, das ihm unter den Nägeln brannte.
Doch Debbie stand sofort auf, spülte noch schnell das Geschirr ab und ging dann zur Tür.
»Ich bin hundemüde, und morgen kommen die ersten Möbellieferungen, ich gehe schlafen«, erklärte sie im Gehen, »Gute Nacht.«
»Gute Nacht«, wünschte er ihr leise und sah ihr bedauernd hinterher.
Am liebsten hätte er sie einfach in seine Arme gerissen, aber ihm war klar, dass es besser war, behutsam vorzugehen.
Tatsächlich traf bereits früh am nächsten Morgen der erste LKW mit Möbeln ein, und sie hatten alle Hände voll zu tun.
Debbie übernahm das Auspacken, Marc und Will schleppten die Sachen in die vorgesehenen Räume.
So waren sie den ganzen Tag vollauf beschäftigt, und nach und nach bekam man eine grobe Vorstellung, wie alles aussehen würde, wenn sie mit allem fertig sein würden.
Am späten Nachmittag saß Helen auf der Terrasse des Gasthauses und brütete immer noch darüber, wie sie es anstellen konnte, Marc von Debbie wegzubringen.
Bisher war ihr nichts Brauchbares eingefallen, und ihre Wut steigerte sich immer mehr.
Sie starrte auf ein Foto von Marc und ihr, welches sie nervös in den Händen hin und her knetete.
Marc – sie würde alles tun, dass er wieder zu ihr zurückkam. Sie liebte ihn nicht, hatte eigentlich noch nie jemanden geliebt außer sich selbst. Aber er sah gut aus, und hatte einen gewissen Charme, er war der Mann, den sie an ihrer Seite brauchte, um sich mit ihm zu zeigen, es hatte ihr immer gefallen, dass ihre Freundinnen sie um ihn beneidet hatten. Er war für sie ein Accessoire, mit dem sie sich schmücken konnte, und sie war nicht bereit ihn kampflos aufzugeben.
Während sie so dasaß und krampfhaft über einen Plan nachdachte, ging ein Mann an ihrem Tisch vorbei.
Sie sah nicht auf, bemerkte ihn kaum, aber plötzlich drehte er sich um und sprach sie an:
»Entschuldigung, haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?«
Ungehalten sah sie auf, wollte ihn anfahren, er solle sich einen anderen Platz suchen. Doch nach einem kurzen abschätzenden Blick stellte sie fest, dass er ganz annehmbar aussah, gepflegt und teuer gekleidet war, und sie freundlich anlächelte, also überlegte sie es sich anders.
Marc amüsierte sich mit dem kleinen Bauerntrampel, und sie konnte auch ein wenig Ablenkung gebrauchen, vielleicht würde sich ja etwas ergeben.
»Gerne, warum nicht«, sagte sie lächelnd und deutete mit der Hand auf den freien Stuhl.
»Darf ich Sie vielleicht zu einem Glas Wein einladen?«, bot er an, nachdem er sich gesetzt hatte.
Helen war einverstanden, und während sie den Wein genossen, unterhielten sie sich über dieses und jenes.
»Ach wie dumm von mir, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt«, sagte er plötzlich, »Steven, Steven Bold.« Er reichte ihr die Hand.
»Helen Smith«, lächelte sie ihn charmant an.
Sie plauderten weiter, und nach einer Weile deutete Steven auf das Foto, das Helen auf den Tisch gelegt hatte.
»Ein Bekannter von Ihnen?«
Helen zögerte, sie wollte ihn nicht in die Flucht schlagen, indem sie ihm erklärte, dass der Mann auf dem Foto ihr Verlobter war, also nickte sie zurückhaltend.
»Und was verschlägt Sie hierher nach Springfield?« wechselte sie dann sofort das Thema.
Steven rieb sich innerlich die Hände, besser könnte es nicht laufen. Als er an Helens Tisch vorbeigekommen war,
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