Das Vermaechtnis
dumm gewesen, die Dosen hierhin zu stellen und dich dann auch noch darauf aufmerksam zu machen? Außerdem, wann hätte ich das denn tun sollen, ich war doch die ganze Nacht bei dir«, sagte sie verzweifelt. »Marc irgendjemand versucht uns zu sabotieren, oder uns auseinander zu bringen.«
»Debbie, das klingt alles nach einem schlechten Roman, ich kann mir das nicht vorstellen«, winkte Marc ab.
Will hatte in der Halle gestanden und auf die beiden gewartet, und nachdem er unfreiwillig mitbekommen hatte, was los war, war er nach hinten gekommen.
»Marc, sie könnte Recht haben«, gab er zu bedenken, nachdem er einen kurzen Blick auf das Regal geworfen hatte. »Lass uns zur Polizei fahren.«
Schweigend stand Debbie da, immer noch mit Tränen in den Augen, und sah Marc flehentlich an, sie war nicht mehr in der Lage noch etwas zu sagen.
»Also gut«, stimmte Marc zu, und ging hinter Will her aus dem Zimmer.
Auf dem Flur drehte er sich zu Debbie um, die ihm wortlos gefolgt war.
»Es ist besser, wenn du nicht mitfährst«, sagte er leise und ernst. »Solltest du wirklich etwas damit zu tun haben, gebe ich dir die Chance zu verschwinden, bevor ich zurück bin. Auch wenn es mich sehr treffen würde, bin ich sentimental genug, um nicht zu wollen, dass du hinter Gittern landest.«
In allen Einzelheiten hatte Steven Helen berichtet, was sich vor dem Hotel abgespielt hatte, und sie war begeistert.
»Das ist hervorragend, besser hätte es nicht laufen können.« Vielsagend klopfte sie mit der Hand neben sich aufs Bett. »Ich denke das sollten wir ein bisschen feiern.«
Steven verzog unmerklich das Gesicht.
Diese frigide Kuh ging ihm gewaltig auf die Nerven, und er hoffte, dass dieser Marc bald verschwinden würde, damit er sie endlich loswerden konnte. Er hätte sich sowieso nicht mit ihr eingelassen, wenn er sie nicht für seine Pläne gebraucht hätte.
»Ja lass uns feiern«, sagte er betont begeistert, während er sich sein Hemd aufknöpfte und an das viele Geld dachte, das bald ihm gehören würde.
K apitel 31
Schweigend saßen Marc und Will auf dem Weg zum Polizeirevier im Auto.
Marc hing seinen Gedanken nach, immer und immer wieder überlegte er, ob Debbie wirklich so unschuldig war, wie sie tat, oder ob sie abgebrühter war, als er je gedacht hätte.
Gerne hätte er ihr geglaubt, sein Herz war davon überzeugt, dass sie so etwas nicht tun würde, aber sein Kopf sprach eine andere Sprache, es gab doch keine andere vernünftige Erklärung.
Will beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, er sah genau, was in Marc vorging, und überlegte, ob er sich da einmischen sollte.
Doch er hatte Marc und Debbie in den letzten Wochen wirklich gern gewonnen, Marc war fast ein Freund geworden, und Debbie war so liebenswürdig und nett, er konnte da nicht einfach zusehen.
Er bremste und fuhr das Auto an den Straßenrand.
Erstaunt sah Marc ihn an.
»Marc, vielleicht steht es mir nicht zu, mich da reinzuhängen, aber ich sage dir ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass Debbie etwas damit zu tun hat.«
»Dann gib mir eine andere Erklärung.«
»Hast du dir mal überlegt, ob vielleicht deine Ex-Verlobte dahinter stecken könnte?«
»Helen?« Marc schnaubte verächtlich. »Um Himmels willen, die würde niemals eine Sprühdose in die Hand nehmen, sie könnte sich doch damit ihre Kleidung ruinieren«, sagte er zynisch.
»Dann ist es jemand anderes der versuchen will euch hier zu vertreiben«, beharrte Will, »Glaub mir, nach allem was ich gesehen habe, Debbie liebt dich von ganzem Herzen, unmöglich, dass sie es war.«
Zweifelnd sah Marc ihn an.
»Lass uns zur Polizei fahren, die sollen sich darum kümmern, vielleicht finden sie den Schuldigen.«
Will schüttelte den Kopf.
»Nach meiner Erfahrung werden die sich das anhören, werden eine Anzeige wegen Vandalismus aufnehmen, und das war‘s, viel wird dabei nicht herauskommen. Derjenige wird also weiter fröhlich herumlaufen, und kann ungehindert sein Treiben fortsetzen, solange bis vielleicht etwas Schlimmeres geschieht.«
»Und was schlägst du vor?«
»Lass uns was trinken gehen, ich glaube ich habe da eine Idee«, grinste Will.
Todunglücklich saß Debbie auf ihrem Bett. Noch immer war sie erschüttert, erschüttert über das, was passiert war, und erschüttert über Marc, der ihr offensichtlich nicht glaubte.
Nahm er wirklich an, dass sie das getan hatte? Dachte er wirklich, dass sie so sehr versessen auf das dämliche Geld war?
Das Einzige, was sie hier die ganze Zeit
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