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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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angetrieben hatte, war Marc gewesen. Marc, den sie liebte, Marc, der mit dem Geld für sie beide eine Firma aufbauen wollte, Marc, mit dem sie ihre Zukunft plante – und dem sie selbst ohne einen Cent gefolgt wäre, wohin auch immer er gewollt hätte.
    Dieses Geld bedeutete ihr gar nichts, und am liebsten hätte sie ihre Sachen genommen und wäre gegangen, um Marc zu beweisen, dass sie nicht daran interessiert war.
    Doch sie hatte immer noch die Hoffnung, dass sich alles aufklären würde, und er hätte es als Schuldeingeständnis aufgefasst, wenn sie jetzt abhauen würde.
    Schweren Herzens stand sie auf und ging an die Arbeit, während sie betete, dass die Polizei in der Lage sein würde, den Schuldigen zu finden.
    Es dauerte lange bis Marc und Will zurückkamen.
    Sofort stürzte sie auf die beiden zu.
    »Was haben die Polizisten auf dem Revier gesagt?«, wollte sie aufgeregt wissen.
    Marc schien erleichtert zu sein, dass sie noch da war, blieb aber zurückhaltend.
    »Nun, wir haben Anzeige erstattet, und sie werden sich drum kümmern. Es kann allerdings eine Weile dauern, bis die Ermittlungen richtig anlaufen und man den Täter gefunden hat«, erklärte er.
    »Ich mache dann mal oben weiter«, sagte Will und ging die Treppe hoch.
    Unsicher trat Debbie einen Schritt auf Marc zu, griff nach seiner Hand.
    »Das mit deinem Auto tut mir so furchtbar leid«, sagte sie leise, »Aber bitte glaub mir, ich habe wirklich nichts damit zu tun.«
    Er nahm sie kurz in den Arm und drückte sie, ließ sie aber gleich wieder los.
    »Schon gut, es lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Wir werden sehen, ob bei den Ermittlungen etwas herauskommt.«
    Wirklich überzeugt schien er nicht zu sein, und Debbie fühlte sich total elend.
    »Ich gehe nach oben und helfe Will.« Ohne sich noch einmal nach ihr umzusehen, stieg er die Treppe hinauf, und Debbie blieb nichts anderes übrig, als sich wieder mit ihrer Arbeit zu beschäftigen und zu hoffen, dass sich alles so schnell wie möglich aufklären würde.
    Nach dem Abendbrot räumten sie zusammen die Küche auf und gingen dann über den Flur zu ihren Zimmern. Vor seiner Tür blieb Marc stehen.
    »Debbie, sei mir nicht böse, aber ich glaube ich möchte heute Nacht alleine schlafen.« Als er sah, wie sie zusammenzuckte, fügte er hinzu: »Es war für mich heute sehr anstrengend, erst die Sache mit dem Auto, dann den ganzen Tag die Schufterei mit den Fliesen, und morgen geht es gleich ganz früh wieder weiter – ich denke, ich sollte mich mal richtig ausschlafen.«
    »Okay«, nickte sie unglücklich. »Dann gute Nacht.«
    »Gute Nacht.« Er gab ihr noch einen Kuss auf die Wange, dann schloss sich die Tür hinter ihm.
    Tränenüberströmt fiel Debbie in ihr Bett, eine kalte Angst breitete sich in ihr aus. Marc würde ihr nie wieder vertrauen, wenn nicht der wahre Täter gefunden würde, und sich ihre Unschuld zweifelsfrei bewiesen hätte.

K apitel 32
    Seit dem frühen Nachmittag trieb sich Steven in der Nähe des Hotels herum, und lauerte darauf, ob sich irgendetwas tun würde.
    Marcs Auto stand immer noch am Straßenrand, aber natürlich konnte er damit nicht mehr fahren.
    Er hatte fest damit gerechnet, dass Marc noch vor dem Abend mit seinen Koffern das Haus verlassen und verschwinden würde, und er war enttäuscht, dass sich nichts tat.
    Die Frist war bald um, er durfte sich keine Zeit mehr lassen. Außerdem konnte er es kaum erwarten, endlich diese arrogante Ziege Helen wieder loszuwerden.
    Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig als zu härteren Mitteln zu greifen, und zwar gleich heute Nacht.
    Als er in der Nacht zuvor die Sprühdosen in Debbies Zimmer deponiert hatte, hatte er sich dort noch ein bisschen umgesehen. Eine kleine Taschenlampe hatte ihm genügend Licht geboten, und die beiden hatten im Nebenzimmer so tief geschlafen, dass es leicht gewesen war, Debbies Sachen zu durchwühlen. Dabei war ihm auch die kleine Kiste mit ihrem Nähzeug in die Hände gefallen, die unter anderem eine große, robuste Schere zum Zuschneiden von Stoffen enthielt. In weiser Voraussicht hatte er diese eingesteckt, als hätte er geahnt, dass sie ihm noch nützlich sein würde.
    Nachdem die Zerstörung von Marcs Auto offenbar nicht ausgereicht hatte, um ihn zu vertreiben, hatte sich während des Nachmittags nach und nach ein anderer Plan in seinem Kopf entwickelt.
    Die beiden würden auch heute bestimmt wieder tief und fest schlafen, wenn er leise genug war, würden sie nicht bemerken, wenn er ihr Zimmer

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