Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verplante Paradies

Das verplante Paradies

Titel: Das verplante Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tate
Vom Netzwerk:
eine ziemlich komplizierte Sache eingelassen. Was ist los? Haben Sie sich verliebt? Ich dachte, Sie wären beide etwas schlauer.“
    „Das sind wir auch“, sagte Henny. „Sie wollten, daß wir Simeon auf die Probe stellten, stimmts? Dazu mußten wir eine geeignete Testsituation herbeiführen. Es ist wohl klar, daß wir das Mädchen nicht um Hilfe bitten konnten, also mußten wir selber etwas unternehmen. Verstehen Sie allmählich?“
    Latimer knurrte. Er verstand nur zu gut. Er war enttäuscht. Er wollte , daß mit den beiden etwas nicht stimmte. „Was wollten Sie damit erreichen?“
    „Irgendeine Reaktion“, sagte Henny. „Irgend etwas Spontanes, das nicht gefälscht ist.“
    „Was zum Beispiel?“
    „Nun, das kann man vorher nicht wissen“, sagte Zak. „Es ist ein bißchen riskant, aber lassen Sie das nur unsere Sorge sein. Sonst machen Sie sich nur kaputt.“
    Latimer ignorierte ihn. „Na schön, wenn es so ist, geht es in Ordnung“, erklärte er Henny. „Ich möchte nur Bescheid wissen. Sie haben mich lange nicht mehr aufgesucht. Und in der Nähe der Schaukel waren Sie auch seit langem nicht.“
    „Und wir haben Ihnen gesagt, warum“, sagte Zak. „Wenn Sie gern bekannt machen möchten, daß wir für Sie arbeiten, dann lassen wir uns Schildchen machen.“
    Latimer preßte die Lippen zusammen. „Solange Sie die Situation unter Kontrolle haben … Ich habe die Bootsverleiher an der Küste angewiesen, Ihnen für dieses … Happening kein Boot zur Verfügung zu stellen. Ich werde diese Anweisung nicht widerrufen. Je mehr Probleme Sie haben, um so mehr Gelegenheiten ergeben sich, bei denen Simeon und dieses Mädchen ihre Karten aufdecken müssen.“
    „Noch einmal“, sagte Henny. „Solche Eingriffe in den üblichen Geschäftsbetrieb müssen doch Aufsehen erregen.“
    „Lassen Sie das bitte meine Sorge sein. Ich weiß, was ich tue.“
    Zak und Henny gingen außerordentlich langsam in die Stadt zurück. „Eine schöne Geschichte haben wir Latimer da erzählt“, sagte Zak. „Ich wünschte nur, die Dinge wären wirklich so einfach.“
    „Vielleicht sind sie es“, sagte Henny. „Oder zumindest könnten sie es sein, wenn wir nicht zu gebildet wären, um es zu sehen.“
    In der Bar verglichen Latimer und Vangoj noch einmal ihre Beobachtungen. „Die schnappst du nie“, sagte Vangoj. „Du versuchst es jedesmal, wenn du mit ihnen redest, aber das schaffst du nie .“
    „Unsinn. Du hast gehört, was sie gesagt haben. Ihre Erklärung war in Ordnung.“
    „Sicher. Wenn du ihnen glaubst. Du selbst hast mir gesagt, daß Intellektuelle immer einfache Erklärungen hören wollen. Ich glaube, du wirst noch merken, daß du dich irrst. Oberflächlich betrachtet klingt alles ganz logisch, aber darunter liegen Traditionen und Anspielungen haufenweise, die solche einfachen Leute wie wir einfach nicht mitkriegen. Du wirst schon sehen. Kaffee? Nein, besser nicht. Den hat in letzter Zeit überhaupt niemand mehr trinken mögen.“
    „Eiswasser“, sagte Latimer. Nach dem ersten Schluck mußte er würgen.
    „Nerven?“ fragte Vangoj. „Ist dieser Job vielleicht zuviel für dich?“
    „Nein. Wasser“, sagte Latimer. „Stinkendes Salzwasser.“
    „Joe macht nicht mit“, sagte Zak. „Damit hat sich die Sache erledigt. Wenn niemand am Steuer des Bootes sitzt, können wir nicht Skilaufen. Und sonst hilft uns keiner.“
    Joe beobachtete sie von seinem Platz an der Bar aus. Seine Blicke mußten jeden davon abschrecken, seine Entscheidung noch einmal in Zweifel zu ziehen. „Ich werde Ihnen sagen, warum“, knurrte er schließlich. „Wenn Sie es wissen wollen.“
    Henny und Zak fragten ihn nicht. Joe wendete seine Aufmerksamkeit von den Gläsern ab und wendete sich zu den Flaschen um. „Verrückte“, sagte er, als ob er auf jeden Fall verhindern wolle, daß Ihnen seine ehrliche Meinung verborgen bliebe. „Selbstmörder.“
    „Zwei erwachsene Männer!“ sagte Henny laut.
    „Ja … Sie brauchen gar keine Witze darüber zu machen“, entgegnete Joe. „Man sollte Sie einsperren. Zu Ihrem eigenen Besten.“
    Lange Zeit war es still in der Bar; man hörte nur den schläfrigen Wellenschlag des Meeres unter dem Bretterfußboden, der hypnotisierte, aber keine vernünftigen Lösungen hervorbrachte.
    Jeder der beiden Männer an dem fleckenübersäten Tisch über dem Meer versuchte, sich den Irrsinn des Planes einleuchtend zu machen.
    Abwechselnd suchten sie Hilfe bei den dunklen, verräucherten Balken der Bar, den

Weitere Kostenlose Bücher