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Das verplante Paradies

Das verplante Paradies

Titel: Das verplante Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tate
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er etwas Bestimmtes hatte hören wollen, und damit zugleich auch zeigen, daß er keineswegs ein völlig neutraler Beobachter war, oder er konnte es abstreiten. Aber dann mußte er zumindest teilweise akzeptieren, was die beiden Dozenten berich tet hatten. Aber was auch immer, in keinem Falle durfte er mit seiner Antwort zögern.
    „Ich hatte einen bestimmten Verdacht“, sagte er. „Ich habe Sie hierher gebeten, weil ich hören wollte, was Sie über diesen Mann zu sagen haben. Natürlich werde ich das dementsprechend ernst nehmen. Wenn sie nicht hundertprozentig mit dem übereinstimmen, was ich über ihn denke, dann heißt das noch lange nicht, daß ich Ihre Ansichten irgendwie geringschätzen würde.“
    „Das freut mich“, sagte Henny. „Darf ich nun noch fragen, was Sie Ihrer Dienststelle berichten wollen? Werden Sie unsere Erkenntnisse mit Ihren eigenen zusammenbringen oder werden Sie alles getrennt lassen und der Agency einen Sammelband liefern?“
    „Ich werde Ihre Ansichten nicht dadurch verwässern, daß ich sie mit meinen eigenen Beobachtungen mische.“
    „Das freut mich“, sagte Henny noch einmal. „Dann brauchen wir unsere Eindrücke nämlich nicht persön lich bei der Agency zu hinterlegen.“
    Und das bedeutet, dachte Latimer, daß ihr genau das vorhabt.
    Hennys Stuhl schabte über den Boden. Er lächelte. „Ich glaube, das wärs dann“, sagte er.
    Zak schaute auf die Uhr. „Der 2. September“, sagte er. „Es wird Zeit, daß wir wieder nach Ballantyne kommen. Wir haben noch einiges vorzubereiten – und wenn Sie uns hier nicht mehr brauchen …“
    Er dachte an das volle Bücherbord in Ballantyne und einige dicke Schwarten, die er würde herausnehmen müssen. In Gedanken überflog er die Titel: „Die Mühsale von Persiles und Sigismunde“, „Die Reise zum Parnaß“, „Numancia“, „Galatea“, „Don …“
    Noch einmal kratzte Hennys Stuhl. Er erhob sich und leerte sein Glas. „Es war ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen.“
    „Vielen Dank. Wir sehen uns dann im Campus.“ Latimer schob die Hand in die Tasche. „Hier ist Ihr …“
    „Behalten Sie’s“, sagte Zak.
    Und damit sein Freund nicht noch eine passende Bemerkung hinzufügen konnte, führte Henny ihn sach te davon. „Heute ist ein Tag und morgen ein anderer“, sagte er.
    „Und das ist das letzte, was ich zitieren werde von Miguel“, entgegnete Zak. „Ein geschlossener Mund fängt keine Fliegen.“
    Als sie die Treppe hinabgingen, fühlten sie sich bei de müde. Der Himmel und die Vergnügungszentren von Playa 9 waren still geworden, als der Abend kam. „Schlaft schön“, rief Latimer, bevor die Dämmerung sie verschluckte. Und ehe er wieder zu seiner Spray-Flasche griff.

Intermezzo 3
     
    Bericht des California Sun Herald,
    Freitag, den 5. September
     
    Bewohner der Küstenorte, die ihr Trinkwasser von der Entsalzungsanlage in Point Concepcion beziehen, haben sich darüber beschwert, daß das Wasser völlig ungenießbar ist. Sie drohen mit einer Beschwerde an das Weiße Haus, wenn die Qualität des Wassers nicht verbessert oder eine andere Lösung gefunden wird. „Es ist uns völlig egal, wie sie es anstellen“, sagte Jerry Nichols, der Anführer des Protests in San Jose. „Wenn die Anlage repariert wird, soll, uns das recht sein. Wir haben auch nichts dagegen, wenn man uns das frische Wasser durch den halben Kontinent über die Route 66 mit Tankwagen bringt. Aber wir verlangen, daß sofort etwas geschieht, und werden unsererseits alles tun, um entsprechende Maßnahmen zu beschleunigen.“ Will Pardoe, der Bürgermeister von San Jose, hat alle Bür ger aufgefordert, ihre Beschwerden unmittelbar an seine Adresse zu richten, damit er sie an die Verantwortlichen in Point Concepcion weiterleiten könne. Der Direktor der Anlage, Dr. Nicholas Freeley, erklärte heute: „Wir kennen die Beschwerden und prüfen zur Zeit die gesamte Anlage. Die Störungen sind mit Sicherheit nur kurzfristig.“
     
    „Evans, wenn Sie ihre Inspektion beendet haben, möchte ich Ihren Bericht hören.“
    „Zunächst einmal, Dr. Freeley: Mit dem mechanischen Ablauf ist alles in Ordnung.“
    „Sind Sie hundertprozentig sicher? Ich muß das genau wissen, denn ich habe einen Bericht zu schreiben …“
    „Dr. Freeley, wenn ich fertig bin, werden Sie wünschen, daß ich mich irre.“
    „Wieso?“
    „Weil der Fehler beim Meer liegt. Das Meer spielt verrückt.“
    „Was?“
    „Das Meer … Sehen Sie, als diese Anlage hier

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