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Das verplante Paradies

Das verplante Paradies

Titel: Das verplante Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tate
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Unterstützung des Präsidenten in dieser Angelegenheit, und eines kann ich Ihnen sagen, Freundchen, das ist das Ende für Sie, Ihre Schaukel und die blöden Gaffer um Sie herum.“
    Simeon war überrascht von dem Ausbruch. Aber nur einen Moment lang. Dann wurde ihm die Komik der Situation bewußt, und er lachte. „Aber das ist doch völlig lächerlich. Wie sollte ich denn für ein technisches Versagen verantwortlich gemacht werden können? Ich bin ja nicht einmal in der Nähe der Anlage gewesen. Ich wüßte auch gar nicht, was ich tun müßte. Jeder, der mich kennt, weiß das.“
    „Das ist überhaupt kein Problem. Gerade weil Sie so sind, wie Sie sind, ist es besonders einfach. Ich hatte gerade einen Regierungsbeauftragten hier, der ohne weiteres eine Geschichte ausarbeiten kann, die Sie kaum werden abstreiten können.“
    „Latimer. Ich kenne ihn. Er scheint wenig Erfolg zu haben, wenn er Arbeit zu delegieren versucht. Ich bin gespannt, ob er mit Ihnen mehr Glück hat.“
    „Er hat mich nicht ausgesucht“, sagte Freeley wütend. „Ich bin die Schlüsselfigur in der ganzen Angelegenheit. Latimer ist bloß der Kontaktmann zwischen dem Präsidenten und mir.“
    „Ach ja?“
    „Und wie gut oder schlecht er ist, ist völlig egal. Was ich erreichen will, kann ich auch mit meinen eigenen Mitteln erreichen.“
    „Das glaube ich. Wenn es Ihnen auch nicht gerade Ehre macht …“
    „Ehre? Wie kommen ausgerechnet Sie auf die Idee über Ehre zu schwatzen? Sie sitzen da oben auf Ihrem hölzernen Thron und predigen ein paar empfänglichen Studenten irgendwelchen Unsinn; Sie erzählen den Leuten, sie müßten sich vorsehen vor allen möglichen Buhmännern in dieser Anlage hier. Dabei haben wir immer nur versucht, der Bevölkerung einen Dienst zu erweisen. Wir wollen Trinkwasser produzieren. Ist daran irgend etwas falsch? Zum Teufel, wie komme ich eigentlich dazu, mich hier vor Ihnen zu rechtfertigen? Sagen Sie mir, was haben Sie gegen die Fabrik?“
    Freeley lehnte sich zurück. Seine Kehle war trocken. Die erwartete Befriedigung war ausgeblieben. Nun, jedenfalls habe ich am meisten geredet, dachte er. Und bei Simeon will das schon etwas heißen. Das will et was heißen.
    „Sie stört den natürlichen Ablauf der Dinge.“
    „Um Himmels willen … Wie kommt ein junger Mann wie Sie dazu, solche Phrasen zu dreschen? Sie sollten Interesse zeigen, sich beteiligen an …“
    „Nein, danke. Wenn ich an die ganzen Greuel den ke, die unter dem unschuldigen Namen des ‚Fortschritts’ verübt werden … Sie wollten den Leuten Trinkwasser liefern. Prima. Das haben Sie auch getan. Neun Jahre lang haben Sie ihnen einen Dienst erwiesen. Und jetzt? Die Anlage ist geschlossen worden, weil Sie begonnen haben, die Leute zu vergiften. An der ganzen Küste hier sind Badeorte gebaut worden – aufgrund des heißen Wassers, das Sie ins Meer gepumpt haben. Nun, die Sache ist gestoppt worden. Das Bauen wird ebenfalls aufhören. Und was werden Sie mit all den Mißgeburten anfangen, die Sie in diesem kranken Meer ge zeugt haben? Wie wollen Sie es wiedergutmachen, daß am Strand Tausende von toten Meerestieren liegen, de ren Vorfahren Sie ein Paradies versprochen haben? …“
    „Sie sind verrückt.“
    „Vielleicht … Aber wenn Sie und Ihresgleichen normal sind, dann bleibe ich lieber wie ich bin.“
    „Und was noch schlimmer ist, Sie hören sich selbst gern predigen. Sie halten sich selbst für unfehlbar, das ist das Gefährliche.“
    „Aber war das nicht das, was Sie mit dieser Anlage erreichen wollten? Die Fabrik hat nichts falsch gemacht. Sie war nur der Hintergrund. Der Pazifik hat sich gegen euch gewendet. Begreifen Sie doch endlich, Freeley. Niemand ist unfehlbar. Es scheint, als ob Sie mich zum religiösen Fanatiker stempeln wollen, damit Sie alles lächerlich machen können, was ich sage. Was ist los mit Ihnen – haben Sie Schwierigkeiten, Ihre Entwicklungstheorien zu vergessen?“
    „Ich habe keinerlei Schwierigkeiten“, sagte Freeley. „Ich werde sie leicht los. Passen Sie mal auf, wie leicht ich Sie loswerde.“ Er griff nach einem Knopf auf dem Tisch.
    „Sie wollen also nicht wissen, warum ich gekommen bin?“ fragte Simeon. Freeley zögerte. „Damit Sie mich überzeugen können. Um Proselyten zu machen.“
    „Das wäre nicht mein Stil. Wenn Sie auf meine Sei te kommen wollen, dann kommen Sie. Ich zwinge Sie nicht … Nein, ich wollte Ihnen einen Ausweg anbie ten. Deshalb bin ich gekommen.“
    Freeley räusperte

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