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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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noch Vorstandssekretärin war. Mit Wehmut denke ich an diese glorreichen Tage zurück. Jeder Mitarbeiter hat mich gegrüßt und mir ehrfurchtsvoll hinterher geschaut, wenn ich geschäftig den Gang entlang eilte. Ich war angesehen und gefürchtet, ein weiterer Pluspunkt. Entweder du bist beliebt oder erfolgreich, ich wählte das zweite. Doch dann ging mein damaliger Chef nach vierzig Jahren Betriebszugehörigkeit in den Ruhestand und sein Nachfolger hatte bereits eine Klette, namens Neumann, im Gepäck. So musste ich das Feld räumen, obwohl ich ihm ansah, wie gerne er die stumpfsinnige Barbie-Ausgabe gegen meine bodenständige Kompetenz eingetauscht hätte. Dass der gewaltige Oberbau dieser Brech… bohnenstange nicht natürlich gewachsen war, konnte ich aus zehn Metern Entfernung erkennen und von unserer Putzfrau wusste ich, dass auch ihr Gesicht des Öfteren einen OP-Saal von innen gesehen hatte. Doch das langbeinige Frettchen witterte seine einmalige Chance und wich dem neuen Vorstand nicht mehr von der Seite. Ständig sah man sie kichernd ihren Busen unter seine Augen schieben. Dem Ärmsten blieb keine andere Wahl, als sie zu behalten, es ist eine Schande wie schamlos solch durchtriebene Weibsbilder die Männerwelt manipulieren. Heute führt sich dieses Fräulein auf, als sei sie die rechte Hand der Bundeskanzlerin. Dabei verfügt sie über den IQ einer vertrockneten Zimmerpflanze und ist wahrscheinlich nicht einmal in der Lage, das Kopiergerät zu benutzen, ohne ihren nackten Hintern dabei abzubilden.
Mir ist das egal, ich stehe weit über diesem Hierarchiekinderfasching.

Die morgendliche Begegnung mit meiner Erzrivalin hat aber auch etwas Gutes, denn sie erinnert mich an meinen geheimen Auftrag. Prüfend durchwühle ich den Inhalt meiner Handtasche und ziehe hoffnungsvoll eine kleine Dose hervor. "Dreck und Fleck weg ohne Heckmeck", lese ich lautlos und runzle die Stirn. Bei dem dürftigen Werbeslogan kann ich nur hoffen, dass der Hersteller mehr Geld in die Produktion als in das Marketing des Putzmittels investiert hat. Allmählich melden sich leise Zweifel in mir, ich sollte wirklich aufhören, nachts den Homeshoppingkanal einzuschalten. Zumindest nach einer Flasche Rotwein.
Vor dem Eingang spähe ich vorsichtig nach links und rechts, bevor ich einen Haken schlage und um das Gebäude herum, in den Hintereingang husche. Das grün geflieste Treppenhaus erinnert an ein altes Krankenhaus und wird nur selten genutzt, daher ist es auch die beste Möglichkeit, unbehelligt in die unteren Etagen zu gelangen. Und was ich heute vorhabe, sollte auf jeden Fall unentdeckt bleiben.
Auf Zehenspitzen schleiche ich die Stufen hinunter. Mehrmals bleibe ich stehen und lausche in die Stille hinein, doch kein Mucks ist zu hören und ich gelange unbehelligt in den Keller. Mein Ziel, die sanitären Anlagen der Reinigungskräfte, ist unverschlossen und so schlüpfe ich erleichtert durch die Tür. In dem fensterlosen Raum verschnaufe ich für einen Augenblick, bevor ich es wage, das Licht anzuschalten. Ängstlich blicke ich auf die weißen Außenwände der Kabinen, in der Hoffnung, ein Wunder zu erleben. Doch das Wunder bleibt aus und ich erschrecke von Neuem über meine große, gut lesbare Handschrift.
"Die billigen Tussen von Stock Nummer Acht, sind alle so blöde, dass es kracht", prangt mir dick und fett entgegen und ich verfluche abermals die Weihnachtsfeier vom letzten Jahr. Auch jetzt bin ich fest davon überzeugt, Opfer von unter den Punch gemischten Drogen geworden zu sein, wie sonst hätte ich derart die Kontrolle über mich verlieren können? Ein Schmierfink hat mit Lippenstift: "Und gehören deshalb in 'nen Ofenschacht”, unter meinen Spruch ergänzt und ich muss trotz meiner misslichen Lage lachen.
Zum Glück sind meine geistigen Ergüsse seither verborgen geblieben, nun ja, zumindest dachte ich das. Nur durch Zufall erfuhr ich gestern Abend von unserer Bürotratsche Emma, dass die gesamte untere Etage demnächst umgebaut werden soll. Wie meine Kollegin unserer Abteilung mit hochrotem Kopf berichtete, wurden jedoch bei der Baustellenbegehung unverschämte Schmierereien entdeckt. MEINE unverschämten Schmierereien. Sämtliches Blut wich aus meinem Kopf, als ich, wie aus weiter Ferne, ihrer Lobrede auf den Hausmeister lauschte. Dessen Plan die Handschrift an den Wänden, mit den Schriftproben aus den Personalakten zu vergleichen und so den Autor ausfindig zu machen, stieß bei Emma auf begeisterten Zuspruch und löste

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