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Das Versprechen

Das Versprechen

Titel: Das Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Explosionen gehört?«
    Lou blickte ihn verwirrt an. »Nein, kann ich nicht sagen.«
    »Also eher unwahrscheinlich. Was passierte dann?«
    »Dann ... da kam eine große Wolke Luft und Rauch heraus und hat mich umgeworfen.«
    »War wohl sehr stark?«
    »O ja, sehr.«
    »Danke, Lou, keine weiteren Fragen.«
    »Mr Goode?«, fragte Atkins.
    »Keine Fragen, Euer Ehren. Im Gegensatz zu Mr Longfellow habe ich nicht vor, die kostbare Zeit der Geschworenen mit diesem Unsinn zu verschwenden.«
    »Ich rufe Eugene Randall auf«, sagte Cotton.
    Ein nervöser Eugene betrat den Zeugenstand. Den Hut, den er von Lou bekommen hatte, hielt er fest in den Händen. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet.
    »Also, Eugene . An dem Tag, als Jimmy Skinner ums Leben kam, sind Sie zur Grube gegangen, um Kohle zu holen, ja?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie haben Dynamit benutzt, um die Kohle herauszubekommen?«
    »Jawohl, so machen’s die meisten. Kohle ist gut zum Heizen.
    Viel besser als Holz.«
    »Was schätzen Sie, wie oft haben Sie in dieser Grube Dynamit benutzt?«
    Eugene dachte nach. »In den ganzen Jahren ... dreißig Mal oder mehr.«
    »Das macht Sie zum Experten, nehme ich an.«
    Eugene lächelte über diese Bezeichnung. »Ich glaub schon.«
    »Wie gehen Sie vor, wenn Sie Dynamit verwenden?«
    »Also, ich steck die Stange in ein Loch in der Wand, mach sie scharf, roll die Zündschnur aus und steck sie dann mit dem Feuer von meiner Laterne an.«
    »Und was tun Sie dann?«
    »Der Schacht macht ’n paar Kurven, sodass ich manchmal hinter ’ner Ecke warte, wenn ich nicht so viel Dynamit genommen hab. Manchmal geh ich auch raus. Der Krach tut mir allmählich in den Ohren weh. Und der Knall wirbelt ziemlich viel Kohlenstaub auf.«
    »Das glaube ich gern. An dem fraglichen Tag gingen Sie also nach draußen vor den Stollen?«
    »Ja, Sir.«
    »Und dann eilten Sie wieder hinein, um Jimmy zu holen, aber es gelang Ihnen nicht.«
    »Ja, Sir«, antwortete Eugene und schaute zu Boden.
    »War das seit längerem das erste Mal, dass Sie in der Grube waren?«
    »Ja, Sir. Das erste Mal seit Anfang des Jahres. Der letzte Winter war ja nich’ so schlimm gewesen.«
    »Hm. Also, wo waren Sie, als das Dynamit explodierte?«
    »So um die fünfundzwanzig, dreißig Meter im Schacht. Noch nicht an der ersten Kurve. Ich hab ’n schlimmes Bein, kann nich’ so schnell laufen.«
    »Was ist bei der Explosion mit Ihnen passiert?«
    »Bin drei Meter weit durch die Luft geflogen und gegen die Wand geknallt. Dachte, ich wär tot. Meine Laterne hab ich aber festgehalten. Weiß auch nicht, wie.«
    »Gütiger Himmel, drei Meter? Ein großer Mann wie Sie? Wissen Sie denn noch, wohin Sie die Dynamitladung gesteckt haben?«
    »Das vergess ich nie, Mr Cotton. Hinter der zweiten Kurve. Neunzig Meter tief drinnen. Ziemlich gute Kohleader da.«
    Cotton tat, als wäre er verwirrt. »Ich verstehe da etwas nicht, Eugene. Also, Sie sagen aus, dass Sie manchmal in der Grube bleiben, wenn das Dynamit hochgeht. Und dabei sind Sie nie verletzt worden. Und doch sind Sie dieses Mal von der Explosion drei Meter durch die Luft geschleudert worden, obwohl Sie gut sechzig Meter und nicht eine, sondern zwei Kurven von der Ladung Dynamit entfernt waren? Wären Sie noch näher dran gewesen, wären Sie sicher ums Leben gekommen. Wie erklären Sie sich das?«
    Eugene war jetzt völlig verwirrt. »Kann ich nich’ erklären, Mr Cotton. Aber so war’s. Ich schwöre.«
    »Ich glaube Ihnen. Sie haben ja gehört, dass Lou ausgesagt hat, sie sei umgerissen worden, als sie draußen vor der Grube stand. Ist Ihnen das je passiert, als Sie vor dem Schacht darauf gewartet haben, dass der Sprengstoff hochgeht?«
    Noch bevor Cotton die Frage ausgesprochen hatte, schüttelte Eugene den Kopf. »Die kleine Menge Dynamit, die ich genommen hab, hatte auf keinen Fall so ’nen Bums. Ich hab mir doch nur was für ’n Eimer geholt. Im Winter nehm ich mehr, wenn ich den Schlitten und die Mulis mit runternehme, aber selbst dann kommt nicht so ’n Schlag aus der Grube raus. Himmel, an dem Tag war das Zeug neunzig Meter tief im Schacht und um zwei Kurven herum.«
    »Sie haben Jimmys Leiche gefunden. Waren Fels und Steine auf ihm? War die Grube eingebrochen?«
    »Nein, Sir. Aber ich wusste sofort, er war tot. Er hatte keine Laterne, wissen Sie. Und in der Grube ohne Licht, da wissen Sie nich’, wo ’s rein oder raus geht. Da spielt einem der Kopf Streiche. Diamond hat Jeb wahrscheinlich noch nicht mal gesehn, wie er an ihm

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