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Das Versprechen deiner Lippen

Das Versprechen deiner Lippen

Titel: Das Versprechen deiner Lippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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war. Es wurde allmählich unwahrscheinlich, dass sie trotz des Telefonats weiterschlief. Sie musste irgendeine Reaktion zeigen. Mit dem letzten Rest an Vernunft löste sie sich von ihm und drehte sich auf den Rücken.
    „Ruf mich an, wenn du Genaueres weißt. Danke.“
    „Ist was passiert?“, fragte sie schläfrig und hoffte, er würde ihr abkaufen, dass sie gerade erst aufgewacht war.
    „Ein Stillstand am Fließband in der Karosseriefertigung.“
    „Ist das schlimm?“
    „Kommt drauf an, wie lange die Reparatur dauert.“ Er schob sich auf seine Bettseite, stützte den Kopf auf den Ellbogen und wandte ihr im dämmrigen Licht das Gesicht zu. „Ein paar Tage können wir überbrücken, bevor wir die Produktion herunterfahren. Nach einer Woche müssen wir das Werk teilweise stilllegen. Das möchte ich unbedingt vermeiden.“
    „Wie viele Leute arbeiten in deiner Firma?“, fragte sie mit erwachter Neugier.
    „In diesem Werk ein paar Hundert.“
    „Und insgesamt?“
    „Keine Ahnung. Sicher ein paar Tausend.“
    „Ein paar Tausend Leute arbeiten für dich?“ Die Zahl überstieg Mandys Vorstellungskraft.
    „Nicht direkt für mich“, erwiderte er amüsiert.
    „Für mich arbeitet keiner.“
    „Und du arbeitest auch für niemanden. Das vereinfacht die Sache natürlich gewaltig.“
    „Im Grunde arbeite ich für meinen Dad, obwohl das nun eine Zeit lang sicher anders sein wird.“
    „Wer wird die Ranch übernehmen?“, wollte Caleb wissen und legte den Kopf zurück aufs Kissen. „Ist Seth als Nachfolger vorgesehen?“
    Mandy überlegte. „Schwer zu sagen. Besonders jetzt, wo er als Bürgermeister kandidiert. Er ist eher der strategische Kopf. Travis ist am praktischsten veranlagt von uns allen, aber er ist mehr der zupackende Typ. Langfristige Planung ist nicht seine Stärke. Abigail ist sehr gut organisiert, und sie weiß in ganz unterschiedlichen Dingen gut Bescheid.“
    „Und du?“, fragte Caleb. „Was sind deine Stärken?“
    „Ich weiß nicht. Diplomatie vielleicht.“
    „Du willst mich wohl auf den Arm nehmen.“
    „Hey“, protestierte sie. „Die Leute mögen mich. Ich handle ständig Kompromisse für andere aus.“
    „Für mich aber nicht, eher im Gegenteil.“
    „Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ich prophezeie dir, eines Tages wirst du mir noch dankbar sein für die Rolle, die ich gestern Abend gespielt habe.“
    „Dafür würde ich nicht die Hand ins Feuer legen“, murmelte Caleb.
    „Ich will damit nur sagen“, sie verkniff es sich, einen weiteren Streit über die Ranch mit ihm vom Zaun zu brechen, „wir haben alle unterschiedliche Stärken.“
    „Was ist mit deiner anderen Schwester, der jüngeren?“
    „Katrina?“
    „Ich habe sie noch nie gesehen.“
    Mandy setzte sich auf, und ihr gebeugtes Knie strich dabei Calebs Hüfte entlang. Sie ließ es dort ruhen und gab vor, sie hätte nicht bemerkt, dass sie ihn berührte. „Katrina hat ein Ballettinternat in New York City besucht. Sie ist jetzt als Solotänzerin bei der New Yorker Liberty Ballet Company.“
    „Im Ernst?“
    „Ja. Sie liebt das Tanzen. Im Gegensatz dazu hat sie nie gern auf der Ranch gelebt.“
    „Also hat es aus Lyndon Valley mehr als einen in die Großstadt getrieben.“
    „Ihr beiden habt vermutlich eine Menge gemeinsam.“ Mandy sagte das leichthin und war sehr darauf bedacht, dass man ihrer Stimme nicht ihr Unbehagen bei dem Gedanken an Caleb und Katrina heraushörte. Sie war nicht etwa eifersüchtig auf ihre kleine Schwester, denn sie hatte bisher keinen Wert auf Glamour gelegt – und das würde sich auch jetzt nicht ändern.
    „Was ist mit dir?“, fragte Caleb. „Magst du die Ranch, und findest du es gut, so eng mit deiner Familie zusammenzuarbeiten?“
    „Absolut.“ Mandy konnte sich kein anderes Leben vorstellen. Sie liebte die Ruhe, das einfache Leben, die langsamere Gangart und die Weite der Landschaft.
    „Was ist, wenn du einmal heiratest?“
    „Bisher hat niemand um meine Hand angehalten.“
    „Hast du vor, deine Kinder auf der Ranch großzuziehen?“
    „Ja. Kinder brauchen frische Luft, harte Arbeit, Verantwortungsgefühl und einen Lebenssinn.“
    Caleb schwieg eine ganze Weile.
    „Und wie ist das bei dir?“, fragte Mandy. „Planst du, deine Kinder in einem Wolkenkratzer großzuziehen?“
    Er streckte sich aus und verschränkte die Finger hinter dem Kopf. „Das ist Zukunftsmusik.“
    „Aber du willst schon eines Tages Kinder haben?“, hakte sie nach.
    „Ich

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