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Das Versprechen deiner Lippen

Das Versprechen deiner Lippen

Titel: Das Versprechen deiner Lippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Spitzdach. Durch eine Glasschiebetür ging es auf einen kleinen Balkon hinaus. Auf dem Bett lag ein Quilt mit floralem Muster, dazu sechs weiche Kissen, und von der Decke hing ein Gaze-Baldachin.
    „Anscheinend gibt es mit der Heizung manchmal Probleme“, sagte Caleb und ging vor dem Propangerät in die Hocke.
    „Mir ist nicht kalt“, erklärte sie.
    Er drückte den roten Knopf und stellte den schwarzen auf Automatik. „Wenn dir doch kalt ist, kannst du sie so einfach höher stellen. Kommst du mal her und siehst es dir an?“
    „Das wird schon nicht so kompliziert sein.“
    „Du benimmst dich wie eine Fünfjährige.“
    „Weil ich nicht zu allem Ja und Amen sage? Ich frage mich, was für Leute bei dir arbeiten, Caleb. Bist du den ganzen Tag von Abnickern umgeben, die niemals deine unendliche Weisheit infrage stellen?“
    „Nein“, entgegnete er knapp. Er hatte keine Lust, länger ihre schlechte Laune zu ertragen, daher wünschte er ihr eine gute Nacht und ging hinunter in sein Stockwerk.
    Seine Suite war etwas größer als Mandys, aber auch im englischen Landhausstil eingerichtet. Er stellte seine Heizung an, streifte die nassen Stiefel ab und entledigte sich seiner klatschnassen Kleider. Dann stellte er sich unter die Dusche.
    Eine halbe Stunde später ging es ihm schon besser. Er hatte sich aus der Minibar ein leichtes Bier und vom Couchtisch ein Sportmagazin genommen und sich nur in Boxershorts unter der Quiltdecke ausgestreckt.
    Er tippte den PIN-Code in sein Handy ein und checkte seine SMS und E-Mails. Eine davon war von Danielle und lautete: Bin gestrandet. Grinsend klickte er sie an und las über eine Reihe Klagen und deftige Flüche hinweg.
    Er simste zurück, dass er am nächsten Morgen mit den erforderlichen Ersatzteilen und einem fetten Bonusscheck auf die Farm zurückkehren würde. Dabei verschwieg er, dass Travis ihm die ganze Geschichte bereits erzählt hatte. Diese Peinlichkeit wollte er Danielle ersparen.
    Dann schlug er das Sportmagazin auf. In der Ferne ertönte Donnergrollen, und der Wind draußen frischte abermals auf. Plötzlich schlug ein heftiger Platzregen gegen die Fensterscheiben, die Lampe flackerte, und der Raum war für Sekundenbruchteile in Finsternis getaucht.
    Trotzdem wurde Caleb allmählich müde und legte das Magazin beiseite. Kurz darauf schreckte er von einem ohrenbetäubenden Krachen hoch. Im Zimmer herrschte pechschwarze Dunkelheit, und draußen heulte der Sturm ums Haus. Er sprang aus dem Bett und eilte zum Fenster.
    Beim nächsten Blitz sah er, dass ein großer Baum auf die schlammige Straße gestürzt war und den Zaun vor dem Cottage zerschmettert hatte. Die obersten Äste lehnten an der Fassadenwand. Na, wunderbar. Morgen müssten sie sich zuerst einmal mit der Kettensäge den Weg bahnen, bevor sie wegfahren konnten.
    Er ließ den Vorhang wieder herunter, und im selben Moment wurde das Gebäude von einem lauten, lang anhaltenden Krachen erschüttert. Noch bevor er reagieren konnte, gab es einen Knall, die Wände bebten, und Holz knarrte und splitterte in der nächtlichen Dunkelheit.
    Caleb war mit einem Satz aus der Tür und rannte, drei Stufen auf einmal nehmend, die Außentreppe hoch. Aus Angst, dass der Baum durchs Dach gebrochen war und Mandy verletzt hatte, stieß er die Tür ohne anzuklopfen auf. Sie war entweder unverschlossen gewesen, oder er hatte das Schloss gesprengt. Doch sein Körper entspannte sich, als er Mandy nur in BH und Slip neben dem Sofa stehen sah. Sie spähte durch die Balkontür, und Blitze erleuchteten das Zimmer wie eine Stroboskoplampe.
    „Ein Baum ist umgestürzt“, sagte sie, „und hat das Balkongeländer mitgerissen.“
    Er durchquerte das Zimmer. „Bist du okay?“
    Sie nickte. „Mir geht’s gut. Das ist ja ein Wahnsinnssturm da draußen.“ Ein Blitz folgte auf den anderen, und der Donner setzte fast augenblicklich danach ein.
    „Ich glaube nicht, dass es hier oben noch sicher ist.“ Er legte ihr schützend den Arm um die Schultern. Sein Blick wanderte reflexartig zu ihrem himmelblauen BH und dem seidigen Slip. Das war ungehörig, aber er konnte nicht anders.
    „Mir geht es gut“, versicherte sie. „Wie viele Bäume hält das Cottage wohl noch …“
    Ein weiterer Baum stürzte krachend um.
    Sie sah Caleb erschrocken an. „Das muss ein Jahrhundertsturm sein.“
    „Zieh dich an“, befahl er. Sie konnte auf keinen Fall hier oben bleiben.
    Sie sah an sich herunter und erkannte auf einmal, dass sie kaum etwas

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