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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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mich das ein wenig williger, dir zu gewähren, was du wirklich willst.«
    Er streckte die Hand aus, und sie duldete seine Berührung. Seine Finger strichen über ihre Oberarme. »Bei Savankalas goldener Krone«, flüsterte er in seinem tadelnsten Ton. »Wenn dein Vater wüßte, daß du mit einer Meute Gladiatoren trainierst!« Er kniff ihre Muskeln. »Sie sind ja kräftiger als meine!«
    »Deine waren nie sehr kräftig, Gemahl«, entgegnete sie spöttisch. »Wir haben beide nur so getan, als wären sie es.« Sie wechselte das Thema. »Versteckt Shu-sea sich hinter jenem Vorhang?«
    Der Prinz erbleichte flüchtig und blickte nervös über die Schulter zu dem Durchgang. »Natürlich nicht! Wir sind völlig allein.«
    Er hatte nie gut lügen können, wenigstens ihr gegenüber nicht. »Das ist schade«, sagte sie. Sie entfernte sich von ihm und ging zur hinteren Seite des Gemachs. »Denn ich weiß, sie würde sicher gern hören, was ich dir sagen werde. Ich habe beschlossen, in die Scheidung einzuwilligen, um die du mich angebettelt hast.«
    Wenn sie ihn zuvor nicht gehaßt hatte, änderte sich das nun abrupt. Sein Gesicht leuchtete auf, ein Lächeln zog seine Mundwinkel nach oben, und fast hätte er vor Freude in die Hände geklatscht. Doch dann fing er sich.
    »Es ist gegen das rankanische Gesetz«, erinnerte sie ihn. »Wir stammen beide aus dem Kaiserhaus. Aber geben wir es ruhig zu, Lieber, wir haben uns so weit von rankanischer Tradition entfernt, daß es völlig egal ist, was wir tun. Den Thron hat jetzt der Usurpator inne, möge Therons Seele verdammt sein! Deine Loyalität gehört deinen beysibischen Verbündeten und meine Chenaya und Landende. Du bist genausowenig mehr ein rankanischer Prinz wie ich eine Prinzessin. Ich bin jetzt eine Gladiatorin und eine auctorata. Du.« Sie stockte, dann bedachte sie ihn mit ihrem vernichtendsten Blick. »Du bist ein Spielzeug für Shupansea und eine Marionette für Molin Fackelhalter.«
    Kadakithis kam mit ausgestreckten Armen auf sie zu. »Daphne, es tut mir leid. Ich hätte nie gedacht.«
    Sie winkte ab und ging wieder zur hintersten Gemachseite. »Erspar mir deine Winselei, Kittycat.« Sie wußte, wie sehr er diesen Namen haßte. »Du hättest wohl nie erwartet, daß ich so vernünftig sein würde? So großzügig, in eine Scheidung einzuwilligen? Oder so ein Luder?« Sie warf den Kopf zurück und lachte erfreut über die Wirkung, die das auf ihren Schwächling von Gemahl hatte. »Nun, ich habe nicht vor, dich zu enttäuschen, Liebling.« Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg, obwohl sie versuchte, ihre Wut zu unterdrücken. »Ich werde mich weder als vernünftig noch als großzügig erweisen. Ich werde dir zeigen, was für ein Luder ich wirklich sein kann.«
    Er starrte sie an, ohne ein Wort hervorzubringen. Sie fand ihn komisch, wie er so mit offenem Mund dastand. Er konnte nicht umdenken, sah in ihr immer noch das süße, sittsame Kind, das er zur Braut genommen, das Kind, das ihn geliebt, ihm gehorcht und nie ein Wort über seine Untreue oder über sein rückgratloses Katzbuckeln vor seinem Bruder Abakithis gesagt hatte.
    Diese Daphne war tot. Die Raggah und der Abschaum auf der Aasfresserinsel hatten sie umgebracht.
    »Du möchtest die Scheidung? Du möchtest deine fischäugige Liebste heiraten?« Wieder lachte sie. »Das kannst du, mein Kittykat.« Sie richtete einen zitternden Finger auf ihn und ließ ihren Gefühlen, die sich viel zu lange in ihr gestaut hatten, freien Lauf. Der Bastard! Er hatte nicht einmal versucht, sie zu finden! »Aber zuerst bezahlst du!« Fast fletschte sie die Zähne. »Es ist nichts umsonst!«
    »Was du willst!« stammelte Kadakithis. »Du brauchst es bloß zu sagen.«
    Sie unterbrach ihn. »Oh, das wirst du bereuen. Aber nicht so schnell, ehemalige Liebe meines Lebens. Das ist mein letzter Auftritt als deine Gemahlin, und ich möchte ein auserlesenes Publikum. Erst dann wirst du meine Bedingungen für unsere Scheidung erfahren.«
    Kadakithis' Gesicht wurde steinern. Er funkelte sie an. »Ist das wieder eines deiner Spielchen?«
    Wenn irgend etwas Geeignetes greifbar gewesen wäre, hätte sie es ihm an den Kopf geworfen. Der Gedanke kam ihr plötzlich, ob er vielleicht, um so etwas zu vermeiden, das Gemach hatte räumen lassen. Es stand so gut wie gar nichts Werfbares herum. »Natürlich ist es ein Spiel«, antwortete sie, nachdem sie sich einigermaßen beruhigt hatte. »Du armer Junge. Wirst du je erwachsen werden und die Augen

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