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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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küsste er ihren Mund. »Jetzt muss ich gehen, Dschungel Girl. Pass auf dich auf, bis ich zu dir komme. «
    »Ich werde keine Dummheiten machen, das verspreche ich dir. « Nach einer kurzen Pause fragte sie: »Was genau sind die Bangkok-Regeln? «
    »Die gibt’s gar nicht«, antwortete er grinsend.
    Halb vier Uhr morgens, stockdunkel, totenstill. Weder im Haus noch an den Außenmauern brannte Licht. Kyle beobachtete die Hazienda durch den Maschendrahtzaun, von den Bäumen am Rand der Lichtung verborgen. Im grünen Schimmer der Nachtschutzbrille schweifte sein Blick über alle Gebäude und die gekiesten Plätze hinweg, auf der Suche nach einem Lebenszeichen. Irgendwas stimmte da nicht. Warum sah er keinen einzigen Wachtposten? Sein Instinkt surrte auf Hochtouren.
    Unbeweglich stand er da, alle Sinne geschärft, und vernahm etwas Unhörbares eher spürte er das Dröhnen der Hubschrauber, die sich von Süden und Osten her näherten. Abwechselnd schwoll das Geräusch an und verebbte, zu weit entfernt, um jemanden zu alarmieren, der nicht darauf lauschte. Durch die Linsen der Nachtsichtbrille sah er einige seiner Männer, die rings um die Lichtung ihre Positionen einnahmen.
    Dschungellaute, ein Vogelruf, summende Insekten, ein Rascheln im Unterholz. Vorsichtig machte er sich auf den Weg. Den Olingo verschonte er nur, weil er die rot glühenden Augen des pelzigen Tierchens gerade noch rechtzeitig gesehen hatte, bevor er darauf gestiegen wäre. Blitzschnell rannte er davon, wie Nebel wehte der flaumige Schweif hinter ihm her. In der schwülen Nacht regte sich kein Lüftchen, die Feuchtigkeit betrug ihre üblichen neunzig Prozent.
    Das ganze Team trug Kopfhörer mit Mikrofonen, und Kyle registrierte die Ankunft der Mossad, der Drogenpolizei, der Interpol, der Europäer. Schließlich erschienen die beiden T-FLAC-Mannschaften am anderen Ende des Anwesens. Von jetzt an musste Funkstille herrschen, bis die Umstände eine Kontaktaufnahme erfordern würden.
    Nachdem alle Männer in Stellung gegangen waren, konnte die Party beginnen.
    Kyle verzichtete darauf, ein letztes Mal per Funk nach Delanies Befinden zu fragen, bevor er ins Haus ging. Im Bunker war sie sicher und weit entfernt vom Schauplatz der Ereignisse.
    Hinter ihm justierten zwei T-FLAC Männer eine automatische Waffe auf einem Zweifuß, daneben lag eine Segeltuchtasche mit geöffnetem Reißverschluss, in der sie die Munition verwahrten, die ersten zweihundert Geschosse waren griffbereit.
    Kyle schaltete seinen Kopfhörer auf die T-FLAC-Frequenz um. »Alpha-Team, jetzt geht’s los. Doc. Over.«
    Klick-klick
das Zeichen zum Angriff war registriert worden.
    Unsichtbar schlich Michael zum Zaun. Dass sein Bruder hier war, wusste Kyle nur, weil sie es vereinbart hatten. Michael besaß die unheimliche Fähigkeit, wie ein Chamäleon mit seiner Umgebung zu verschmelzen.
    Drei Meter entfernt erspähte Kyle einen Wachtposten, der auf der anderen Seite des Zauns stand, den Rücken zum Dschungel gewandt. Der Mann rauchte eine Zigarette, und über seinem Kopf schwebte eine Rauchwolke, die einem geisterhaften Wesen glich. Aus den Augenwinkeln, mit der Hilfe seiner Nachtsichtbrille, sah er einen Leuchtkäfer glühen 一 das Erkennungszeichen am Hemd einer seiner Männer. Er bedeutete ihm, den Soldaten zu überwältigen. Während er ohne irgendein Geräusch durchs Dunkel eilte, hörte er ein Mohnen, dann prallte ein schwerer Körper hinter ihm am Boden auf.
    Lautlos erschienen die übrigen Team-Mitglieder an seiner Seite, und er bedeutete ihnen, über den Zaun zu steigen.
    Das Haus lag fünfhundert Meter entfernt. Um es zu erreichen, mussten sie offenes Terrain überqueren. Nur die Pergola über einem Ende des Pools und der Felsen des Wasserfalls würden ihnen in den nächsten zweieinhalb Minuten die Deckung bieten, die sie brauchen würden, um durch den Patio zu laufen.
    Großer Gott, dachte Kyle, als er über den Zaun geklettert war, und genoss den Adrenalinrausch. In den Gesichtern seiner Männer las er die gleiche konzentrierte Vorfreude.
    Sie näherten sich der Nordseite des Hauses und steuerten den Konferenzraum an. Aus jedem Zimmer führte eine Glastür in den Patio. Montero hatte nie bedacht, wie verletzlich sein uneinnehmbarer Schlupfwinkel war. In Zeichensprache befahl Kyle den anderen auszuschwärmen, so wie sie es besprochen hatten.
    An dieser Phase der Operation nahmen zu wenige Agenten teil, um einander zu unterstützen. Zunächst würden sie ihre individuellen Aufgaben

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