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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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geflochten, schimmerndes Gold am Hals, betrachtete sie die üppig gefüllten Frühstücksplatten auf dem Sideboard. Dann zog sie einen Stuhl unter dem Tisch hervor. Ihre Knie knickten ein bisschen ein, und sie hielt sich an der Lehne fest. Bis jetzt hatte sie Kyle keinen Blick gegönnt. Aber er sah ihre Pupillen, groß und dunkel, die schweren Lider, die Blässe unter dem dicken Make-up.
    Nun musste er blitzschnell reagieren. Die Z-769 in der Hand, stand er auf. Am Rand seines Blickfelds sah er Montero und die anderen, die sich wie im Zeitlupentempo zu ihm wandten. An dieser Waffe gab es keine Abzugssicherung.
    Irgendjemand schnappte nach Luft, und Delanie hob den Kopf. Die Augen weit aufgerissen, starrte sie in die Mündung.
    Kyle feuerte.
    Um Haaresbreite verfehlte die Kugel Delanies Schläfe und zertrümmerte die kostbare Ming-Vase auf der Kredenz. Dann zerbrach der überdimensionale Wandspiegel in winzige Stücke. Glassplitter regneten auf den Täbris-Teppich, schales Wasser, mit Blumen vermischt, ergoss sich über das Sideboard.
    Stocksteif stand Delanie da und blinzelte ungläubig. Bevor sie schreien konnte, zielte Kyle wieder. Der zweite Schuss traf sie zwischen die Brüste. Unter dem weißen T-Shirt quoll Blut hervor. Sie schwankte. Neben ihr kippte der Stuhl um. Aschfahl im Gesicht, tastete sie nach einem Halt.
    Aber sie stand immer noch. An seiner Seite hörte Kyle, wie Montero nach Atem rang, und Kensington murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.
    Seelenruhig drückte Kyle ein drittes Mal ab. Der Aufprall des Geschosses warf Delanie rückwärts. Dann taumelte sie völlig verblüfft nach vorn. Die Kugel hatte alle Luft aus ihren Lungen gepresst. Die Augen verdreht, stieß sie gegen den Tisch und fiel zu Boden, in ein Chaos voller Porzellan und Glasscherben.
    Plötzlich brach ein Tumult aus, als der Inhalt aller Frühstücksteller auf den Knien der Tischgesellschaft landete. Spiegeleier und gegrillte Tomaten folgten den Rosen auf den Teppich.
    Dr. Montgomery nach Kyles wohl durchdachtem Plan in Delanies unmittelbarer Nähe 一 sprang auf, kniete neben ihr nieder und berührte ihren Hals mit zwei Fingern. Sichtlich beeindruckt, drehte er sich zu Montero um. »Mausetot.«
    Nun beugte sich Danzigger zu ihr hinab und griff in eine Tasche ihrer Jeans. Kyle packte ihn am Hemdkragen und riss ihn zurück. Fluchend wandte sich Danzigger zu ihm.
    »Verdammt, ihr Körper ist noch nicht einmal kalt! « Kyle ließ ihn angewidert los und kniete neben Delanie nieder.
    »Also gut, durchsuchen Sie das Mädchen. « Erbost rückte Danzigger seinen Hemdkragen zurecht und trat beiseite. »Zweifellos trägt sie irgendein Kommunikationsgerät bei sich. « Seine Stimme klang teils wütend, teils ängstlich. »Und sie hat mit jemandem Verbindung aufgenommen…«
    »Unsinn, sie war keine Drogenabwehr-Agentin.
Überhaupt
keine Agentin. Nur ein strohdummes Mädchen, zur falschen Zeit am falschen Ort.« Mitleidlos schaute Kyle auf die reglose Gestalt hinab.
    Delanie lag unnatürlich verkrümmt am Boden und wirkte winzig klein. Und
sehr
tot.

Dreizehn
    W as für ein böser Junge Sie sind, Dr. Wright! «, schimpfte Isabella. Mit spitzen Fingern hielt sie den Rock ihres grünen, mit Eigelb bespritzten Seidenkleids von sich ab. »Hätten Sie doch noch eine Weile gewartet! Vielleicht hatte Ramón andere Pläne mit Miss Eastman. «
    »Tut mir Leid, ich hänge nicht herum und warte, bis jemand irgendwelche Entscheidungen trifft. Diese Frau war ein verdammtes Ärgernis. Keiner von uns hat ihr getraut. Wenn Ihnen unser Verhalten missfällt, empfehle ich Ihnen, schleunigst abzureisen. Was hier passiert, ist Männersache. «
    »Wie können Sie es wagen …«
    »Mama,
non importa
, das Problem hat sich erledigt«, fiel Montero ihr ins Wort und läutete ungerührt nach einem Dienstboten. »Jose wird alles in Ordnung bringen.« Wehmütig betrachtete er die Scherben seiner Ming-Vase und bedauerte den Verlust. Kein einziges Mal streifte sein Blick die Gestalt am Boden. »Begleitet mich, Gentlemen, setzen wir unsere Diskussion in der Bibliothek fort. «
    »Um meinen eigenen Abfall kümmere ich mich selber! « Kyle gab dem Gastgeber die Z zurück. »Geht voraus, ich komme bald nach.«
    Er kniete wieder neben Delanie nieder und tastete nach ihrem Puls. Nicht einmal ein schwaches Flattern. Die Dinge hatten sich viel schneller entwickelt als erwartet. Unauffällig hob er die Patronenhülsen neben ihrem Körper auf und steckte sie ein. Dann

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