Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)
ihr Gleichgewicht wiederfand, dauerte es eine Weile. »Du hättest nur >Hi< sagen müssen«, warf sie ihm vor und rieb sich den Hals.
»Hi? Warum bist du nicht im Bunker geblieben, verdammt noch mal? « Seine Stimme klang gefährlich leise. Unbehaglich sah sie die Kratzspuren ihrer Finger an seinem Arm. »Was machst du hier draußen, ganz allein? Habe ich dir nicht gesagt…? «
Sein Zorn war verständlich. Um ihre Schuldgefühle zu überspielen, fauchte sie: »Niemand macht mir Vorschriften, Wright. Inzwischen bin ich ein großes Mädchen. Und nur zu deiner Information, die Tür …«
…fiel hinter mir ins Schloss
.
»Jedenfalls bist du ein dummes Mädchen, wenn du glaubst …«
»Genau genommen bin ich kein
Mädchen
, sondern eine
Frau
. Eine Frau, die sich von
keinem
herumkommandieren lässt. Ist das klar? « Ohne eine Antwort abzuwarten, machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte in den Dschungel. Dabei steuerte sie kein bestimmtes Ziel an. Nur weg von hier.
Kyle packte ihren Ellbogen.
Wenn er ihr auch nicht wehtat er zwang sie, stehen zu bleiben.
»Du tust mir weh«, beschwerte sie sich kühl.
»Daran zweifle ich. Aber ich
könnte
dir sehr wehtun. Solche kleinen Einzelheiten scheinst du zu vergessen. «
Sie schüttelte seine Hand ab und wich zurück. »
Gar nichts
vergesse ich, Tarzan. « Verschwitzt, müde und durstig, war sie in der richtigen Stimmung, um einen erbitterten Streit anzufangen. Außerdem hatte sie ihre Maalox-Tabletten im Haus zurückgelassen. Ihr Magen rebellierte ebenso wie ihr Temperament.
Die Zähne zusammengebissen, starrte sie ihn an, und er starrte genauso erbost zurück.
»Da dir irgendein Furz durchs Gehirn geschossen ist, will ich dir noch einmal erklären, was geplant war. Während du im Bunker wartest, wollte ich deine Schwester suchen. « Er steckte sein Messer wieder in die Scheide an seinem Fußknöchel. »Oder warst du nicht damit einverstanden, als wir’s letzte Nacht besprochen haben? «
»Wenn ich mich recht entsinne, hast du mir mitgeteilt, was geschehen würde. Natürlich wollte ich mich daran halten, aber ich … Hörst du mir überhaupt zu? «
Offenbar nicht. »Ich bin hier, um meinen Job zu erledigen, und zwar allein. Falls deine Schwester auf dem Izquierdo gefangen gehalten wird, werde ich sie finden. Ohne deine Hilfe.
Capisce?
«
»Großartig. Hast du den Schl…«
»Verdammt noch mal, überleg doch, was dir hier draußen alles zustoßen könnte! Geh wieder in den Bunker. Ich muss ins Haus zurück. Sonst vermisst man mich. «
Delanie rieb über einen Mückenstich an ihrem Hals. »Gibst du mir Bescheid, wenn du mich lange genug angeschrien hast? Weil ich auch mal was sagen will…«
»Was diese Schurken tun werden, wenn du ihnen über den Weg läufst, willst du gar nicht wissen. Erinnerst du dich, wie Montero den armen Jungen bestraft hat? Wegen der Schlange im Pool? Großer Gott, was glaubst du, was er mit dir machen wird? « ^eine Augen verengten sich. »Warum zum Teufel habe ich deinen Arsch gerettet? Was meinst du? «
»Damit ich dir zeigen kann, wie undankbar ich bin, und dich niederschieße? « Es juckte sie in den Fingern, ihn zu ohrfeigen. Aber sie ballte die Hände und beherrschte sich. »Jogge ich etwa nackt herum und schwenke die Arme, um Aufmerksamkeit zu erregen? Die ganze Zeit versuche ich dir zu erzählen …«
Wozu die Mühe? Er horte ohnehin nicht zu. Kurz entschlössen stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
Mit diesem Kuss wollte sie ihm bedeuten: Halt den Mund und hör zu. Ein flüchtiger Kuss, der nur zwei Sekunden dauern sollte.
Sie hatte es jedoch mit Kyle zu tun. Deshalb war der Kuss weder flüchtig noch in zwei Sekunden beendet.
Als er den Kopf hob, umklammerte sie sein rosa Golf Hemd. Seine Augen glühten. »Weißt du, was wir jetzt tun müssen? «
»
Was?
«
»Entweder schlagen wir aufeinander ein, oder wir lieben uns. « In seinem dunkel gebräunten Gesicht schimmerten die Zähne schneeweiß. »Was immer du willst, Dschungel Girl. Aber es muss sofort passieren. Schnell und heftig.«
Delanie warf einen Blick zu Boden, wo es von Insekten wimmelte, dann schaute sie Kyle wieder an. »Schnell und heftig 一 das gefällt mir nicht«, log sie.
»Doch.« Einen Finger in ihrer Gürtelschlaufe, zog er sie zu sich heran, ^ein Hosenschlitz streifte sie und sandte einen prickelnden Schauer durch ihren Körper. Wie angenehm er roch 一 nach sauberem Schweiß und Chlor vom Pool … Seine Lippen wirkten grimmig,
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