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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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dass man ihn so nachlässig gefesselt hatte. Vorsichtig, auf Zehenspitzen, näherte er sich dem kaum vernehmlichen Zischen. Mit Hilfe seiner Hände und seines Geruchssinns durchsuchte er den Raum. Schließlich fand er die winzige Düse, raffiniert hinter dem Rahmen eines Gemäldes versteckt, das an der Wand gegenüber der Tür hing.
    Ein Narkotikum? Gift? Die Symptome 一 prickelnde Fingerspitzen, verringertes Sehvermögen, verstärktes Gehör wiesen auf Lachgas hin. Aber zum Lachen war ihm nicht zumute. Das N2O würde ihn nicht töten, nur lahm legen. Zumindest hofften Montero und seine Spießgesellen darauf.
    Sensitiv wie ein Safeknacker tastete Kyle den Bilderrahmen ab. Die Düse ragte aus der Mauer. Ohne zu ersticken, konnte er sie nicht herausreißen. Als er sich nach rechts wandte, zischte es lauter, und als er den Kopf nach links drehte, etwas leiser. Damit musste er sich zufrieden geben. Er sah keine Möglichkeit, das verflixte Ding auszuschalten. Also passte er seine Atmung den Umständen an.
    Verdammt wollte er sein, wenn er die Nachttischlampe anknipste. Wahrscheinlich saß jemand auf der anderen Seite des Spiegels, um ihn zu beobachten. Wie ein gefangenes Tier schlich Kyle durch den dunklen, komfortabel eingerichteten Raum. Die Farben erkannte er nicht, aber die luxuriöse Qualität der Ausstattung.
    Auf einem schmalen Tisch stand ein Plastikkrug. Kyle griff danach. Wasser. Ohne irgendwelche Zusätze, stellte er nach einem kleinen Schluck fest, der seine trockene Kehle kaum benetzte. Die Stirn gerunzelt, ertastete er einige Gegenstände auf dem Tisch. Medizinische Utensilien? Ein Plastikfläschchen, Watte, Bandagen. Hmmm …
    Er ging zur Tür, dreiundzwanzig Schritte. Eins nach dem anderen. Er nahm seinen Hosengürtel ab und benutzte die Schnalle, um das Schloss zu untersuchen. Bald verspürte er das tückische Bedürfnis, sich hinzusetzen und auszuruhen. Sollte er auf und ab joggen, seine Energien ankurbeln? Nein, dabei würde er zu viel Sauerstoff verbrauchen.
    Verständnislos starrte er den Gürtel in seiner Hand an. Ach ja, die Tür, das Schloss. Natürlich, er musste es irgendwie öffnen, in den Bunker gehen, zu Delanie, und sehen, ob alles in Ordnung war, seine Leute kontaktieren … Mühsam konzentrierte er sich.
    Was erwartete Montero? Dass sein Gefangener die Flucht ergriff? Kyle ließ den Gürtel auf einen Tisch neben der Tür fallen. Wenn er durch den Dschungel rannte, musste er womöglich stundenlang Monteros Schlägertypen ausweichen. Das wollte er nicht schon gar nicht mit diesem teuflischen Halsband. Bis morgen Mittag würde er hier ausharren, dann das Schloss aufbrechen und zur Hazienda gehen, mitten hinein ins Kampfgetümmel.
    Außerdem konnte er eine Atempause gebrauchen. Im Luftschutzbunker war Delanie sicher. Morgen würde er sie herausholen. Mit langsamen Schritten entfernte er sich von der Tür, voller Sehnsucht nach frischer Atemluft.
    Die Soldaten hatten ihm die Waffen abgenommen. Aber nicht alle. Deshalb trug er immer noch genug bei sich, um gerüstet zu sein … Wofür? Der Gedankengang verebbte. Großer Gott, wie schnell das Zeug wirkte …
    An seinem Oberarm spürte er eine neue Verletzung und kniff hinein. Das schmerzte wie die Hölle und brachte sein Gehirn wieder auf Touren. Delanie. Morgen Abend würde alles überstanden sein, und sie konnten sich zusammensetzen und reden …
    Ein schriller Schrei unterbrach seine Überlegungen, ließ sein Blut gefrieren und riss ihn endgültig aus seiner Lethargie.

Siebzehn
    A brupt verstummte Delanies Schmerzensschrei, so schnell, als würde ein heißes Messer durch Butter schneiden. Und dann tiefe Stille. Beklemmend. Entnervend.
    Kyle versuchte, sich
nicht
vorzustellen, was man ihr antat. Unglücklicherweise konnte er die Bilder nicht kontrollieren, die durch seine Fantasie rasten.
    Von Zorn und Angst gepeinigt, fühlte er sich völlig hilflos und begann zu beten. Unzusammenhängende Worte, fast vergessen.
    Sie lebte noch. Das spürte er. Aber da er den kranken Hurensohn Montero kannte, musste er sich fragen, welch ein Leben das sein mochte.
    In Kyles Gehirn dröhnten rot glühende Alarmglocken. Er packte die Türklinke und rüttelte vergeblich daran. Mit aller Kraft warf er sich gegen das massive Holz. Noch einmal.
Rumms. Bitte, lieber Gott…
    Immer wieder.
Rumms. Rumms. Rumms.
    Die Hände geballt, lehnte er die Stirn an die Tür. Der Schrei war in seiner Nähe erklungen. Vielleicht nebenan. Er nahm seinen Gürtel vom Tisch, tastete

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