Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)
Isabella hinzu: »Es sei denn, entwickeln so erfreuliche Fähigkeiten, dass ich mich selber mit Ihnen vergnügen möchte. Gelegentlich kommt das vor. Einige meiner privaten Favoritinnen sind exzellente Lehrerinnen. Würde Ihnen das gefallen,
bonita?
«
In Delanies Kehle stieg bittere Galle auf, beinahe musste sie würgen. Doch sie ließ sich nichts anmerken. »Falls Sie’s nicht mitgekriegt haben, Izzie 一 nach dem Sezessionskrieg wurde die Sklaverei abgeschafft. « Ihre Stimme klang heiser, ihr Puls raste, ihre Handflächen fühlten sich feucht an. »Und wenn’s Ihnen bisher entgangen ist ich bin kein fügsamer Typ.«
»Sobald Sie eine intimere Bekanntschaft mit Impulse geschlossen haben, werden Sie
alles
tun, mit
jedem
, um sich den nächsten Schuss zu verschaffen, sicher erinnern Sie sich an die reizvolle Wirkung unseres neuen Produkts, nicht wahr? «, fragte Isabella und lächelte viel sagend.
Nur zu gut. »Haben Sie mir damals am Pool die Droge verabreicht? «
»Nur ein kleine Dosis, in Ihrem Weinglas. Bedauerlicherweise weigern sich manche Mädchen, meine Wünsche zu erfüllen 一 weil sie nicht ahnen, welch ein angenehmes, genussreiches Leben ich ihnen biete. « Seufzend schüttelte Isabella den Kopf. »Diese kleinen Närrinnen! Natürlich wird unser neues Erzeugnis meine Arbeit erleichtern. Und es ist viel effektiver als die anderen Drogen. «
Lauren. O Gott. Lauren.
Träumerisch starrte Isabella vor sich hin. »Für Blondinen schwärmen meine Kunden ganz besonders. Im Lauf der Jahre habe ich mir einen ausgezeichneten Ruf erworben, und das Geschäft floriert. « Ein spitzer Fingernagel fuhr über Delanies Arm und hinterließ einen langen roten Kratzer auf der zarten Haut. »Mir ist noch niemand entkommen. Kein einziges Mädchen.«
Dann werde ich die Erste sein, gelobte sich Delanie. »Binden Sie mich wenigstens los. Ich kann meine Hände nicht mehr spüren. «
Ohne die Klage zu beachten, stand Isabella auf, durchquerte den Raum und kehrte mit einem Glas Wasser zurück. »Sicher sind Sie durstig. «
Hastig wandte Delanie ihren Blick von der klaren, verlockenden Flüssigkeit ab. Obwohl ihr Mund staubtrocken war, entgegnete sie: »Von Ihnen nehme ich nichts. «
»
Alles
werden Sie von mir wollen, meine Liebe. In mir werden Sie das Wasser sehen, das Sie trinken, das Essen, das Sie verspeisen, die Luft, die Sie einatmen. Kommen Sie, trinken Sie! «
Uber Delanies Kinn tropfte Wasser, als Isabella das Glas schmerzhaft an ihre Lippen presste. Entsetzt starrte sie in diese schwarzen Augen, die ihr den tiefsten Abgrund der Hölle versprachen.
»Offenbar verschwenden wir nur unsere Zeit. « Isabella knallte das Glas auf einen Tisch, öffnete eine Schublade und nahm ein Gerät heraus, das wie eine Fernbedienung aussah. Dann stellte sie ihren Sessel neben Delanie und setzte sich. »Fangen wir an. « Die Lampen erloschen, die Brahms-Musik verstummte mitten im Takt. Beklemmend breitete sich der Duft von Isabellas Parfüm im stockdunklen Zimmer aus, und Delanie glaubte, ihre eigene Angst zu riechen, die Erregung der Frau an ihrer Seite. Entnervt starrte sie ins undurchdringliche Schwarz und wartete.
Dunkelheit und unheimliche Stille.
»Passen Sie auf,
chica
. « Plötzlich brach Isabellas sanfte akzentuierte Stimme das beklemmende Schweigen. Am anderen Ende des Raums flackerte Licht auf, ein riesiger Fernseher tauchte aus dem Boden auf. Ein paar Sekunden lang betrachtete Delanie den Bildschirm, ohne zu begreifen, was sie sah. Gestalten.
Nackte Gestalten. Haut an Haut.
Angeekelt kniff sie die Augen zusammen, kaltes Grauen schnürte ihr die Kehle zu.
Verdammt, wie sollte sie diesem Albtraum entrinnen?
»Öffnen Sie die Augen,
querida
. « Lachend kniff Isabella in Delanies Arm. »Das müssen Sie sich ansehen. «
»Gehen Sie zum Teufel! «, fauchte Delanie. Dazu ließ sie sich nicht zwingen…
In ihrem Hals schoss ein Stromschlag empor, ihre Finger krallten sich in die Fessel, die ihre Handgelenke umschloss. Als sie sich aufbaumte, schnitt der Strick noch schmerzhafter in ihre Brust. So schnell wie die Qual begonnen hatte, wurde sie beendet.
Bis in die Tiefen ihrer Seele erschüttert, zitterte Delanie am ganzen Körper. Mit blutleeren Lippen zischte sie Isabella an: »Verdammte Bestie! «
»Habe ich nicht gesagt, Sie sollen hinschauen? Ich will Ihnen doch nur Manieren beibringen. « Im flackernden Licht des Fernsehers leuchteten Isabellas Augen, von einem unnatürlichen Glanz erfüllt. »Dummes
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