Das viel zu heiße Spiel
zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Warum nicht? Schließlich habe ich gerade nichts Besseres vor.”
2. KAPITEL
Die Haustür fiel hinter Luke zu. Maggie hatte sich von ihm den Koffer und die Stiefel abnehmen lassen, trug ihre Handtasche von der Größe einer Satteltasche jedoch selbst.
„Meine Mutter ist nicht glücklich über dich”, bemerkte sie fröhlich. „Sie hat sich nicht darüber gefreut, dass du mich raus geholt hast. Und dann hast du auch noch gedroht, den Wagen meines Vaters zu knacken. Luke, das sind schwerste Verbrechen.”
Luke musterte die Frau, die förmlich zu seinem Pick-up hüpfte. Maggie war sehr klein, verfügte jedoch über die Energie von drei Personen. Auf den Wangen hatte sie Sommersprossen, ihr Haar war kurz geschnitten, leicht wellig und von einer Farbe, die zwischen Braun und Blond lag. Sie kleidete sich lässig, um sich damit gegen ihre Eltern aufzulehnen. Zu einer verknitterten Khakihose trug sie ein T-Shirt in leuchtendem Purpur.
Ihre Fliegerjacke musste mindestens einen Weltkrieg mitgemacht haben. Der Gipsverband, der aus dem linken Ärmel ragte, leuchtete grün.
Ihre leicht raue Stimme weckte in einem Mann Gedanken an zerwühlte Betten. Am liebsten hätte Luke sich auf sie gestürzt. „Dein T-Shirt gefällt mir.”
Sie blickte an sich hinunter. In gelben Buchstaben prangte auf ihrer Brust: WAS HÄTTE
SUPERWOMAN GETAN? Maggie lä chelte. „Das gehört zu meinem Erziehungsprogramm gegen den Schwächling in mir.”
„Schwächling?” entgegnete Luke. „Ich habe dich beim Turnier beobachtet. Du könntest den ,Dallas Cowboys’ Unterricht in Entschlossenheit geben. Und nach der letzten Football-Saison solltest du das vielleicht sogar wirklich tun.”
„Ach, solange ich auf einem Pferd sitze, ist alles in Ordnung. Erst wenn ich auf meinen eigenen Beinen stehe, kommt der Schwächling in mir zum Vorschein. Hättest du keinen Druck ge macht, hätte ich wahrscheinlich wieder einmal nachgegeben und wäre ohne meine Tasche gegangen.”
Luke wusste nicht, woran er war. Er hatte damit gerechnet, Maggie nur mit größter Mühe für seinen Plan begeistern zu können. Doch jetzt strahlte sie ihn an, als würden sie beide jede Woche ein Mal durchbrennen. „Dir macht das alles einen Mordsspaß, nicht wahr?”
„Oh ja, und wie”, bestätigte sie zufrieden und stieg ein, als er ihr die Beifahrertür öffnete.
„Hättest du wirklich ein Fester des Cadillacs eingeschlagen, hätte Mutter ihn nicht doch aufgeschlossen?”
„Aber klar”, bestätigte er amüsiert und betrachtete ihren lächelnden Mund. Dabei gefiel es ihm gar nicht, dass er gleichzeitig Verlangen und Frust verspürte und außerdem gegen Erinnerungen ankämpfen musste. Doch daran würde er sich gewöhnen müssen. „Ohne die Handtasche konnten wir nicht fahren. Du brauchst schließlich deinen Ausweis, wenn wir in Vegas sind.”
„Ja, richtig, natürlich. Meine Mutter hätte früher oder später daran gedacht, auf jeden Fall aber mein Vater. Dann hätten sie uns nie geglaubt, dass wir durchgebrannt sind, um zu heiraten.”
„Ach”, meinte er, „jetzt verstehe ich. Du glaubst nicht, dass ich es ernst meine. Du willst nur, dass dein Vater denkt, wir würden heiraten.”
„Na ja, dass er dich nicht leiden kann, ist eindeutig ein Pluspunkt. Das gebe ich gern zu.
Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt, Luke. Es war ein wahrer Geistesblitz, mich zu bitten, mit dir durchzubrennen. Du denkst wirklich schne
ll, wenn es darauf ankommt.”
Lachend schüttelte sie den Kopf. „Das Gesicht meiner Mutter! Sicher bist du zu uns gekommen, um mir anzubieten, Fine Dandy für dich zu reiten, sobald meine Hand wieder in Ordnung ist. Dafür bin ich dir auch sehr dankbar.”
„Ich möchte tatsächlich, dass du Fine Dandy reitest.”
„Dann finden wir bestimmt eine Regelung”, meinte sie fröhlich. „Es wäre mir aber lieber, wenn du nicht dauernd auf meinen Mund starrtest.”
„Dein Mund hat mir schon immer gefallen.”
„Sei mir nicht böse, aber dir gefällt jeder Mund, der zu einem Frauenkörper gehört.”
„Nur ein schöner Mund”, räumte er schuldbewusst ein, warf ihren Koffer hinten auf den Wagen und stieg ein. „Wir müssen los. Die Maschine startet kurz nach eins.”
„Du musst ein Flugzeug erreichen? Dann könntest du mich vielleicht bei Linda absetzen.
Oder ich rufe vom Flughafen aus jemanden an, der mich abholt. Dann können wir vorher noch über Fine Dandy sprechen.”
„Nein, Maggie,
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