Das viel zu heiße Spiel
wirklich tolle Reiterin.
Vielleicht konnte sie nach dem Ende ihrer Ehe … Nein, diesen Gedanken verfolgte er nicht weiter. Er würde dafür sorgen, dass sie beide hinterher immer noch gute Freunde waren. Mehr konnte er nicht erhoffen. „Nicht einmal Jacob kann Adas Behandlung bezahlen”, erklärte er.
„Das weiß ich, aber … Luke, du sprichst nicht gern darüber, aber du warst doch schon ein Mal verheiratet. Erfüllt das nicht die Bedingungen des Testaments, was deine Person angeht?
Oder gibt es Vorschriften über die Dauer der Ehe?”
„Nein”, erwiderte er knapp.
Sie sah ihn erwartungsvoll an.
Verdammt, das war einer der Gründe, wieso er bei Maggie stets darauf geachtet hatte, dass sie gute Freunde waren, die nur miteinander scherzten und flirteten. Keine Intimitäten, keine Verabredungen, bloß nichts Ernstes. Außer Maggie wussten nur wenige Leute über Pam Bescheid, doch Maggie war schließlich Pams Cousine. Sie und Pam hatten sich während ihrer College zeit ein Zimmer geteilt, und Maggie war in jener Nacht im Krankenhaus gewesen …
„Mein Vater war ziemlich verschroben, wenn es um die Ehe ging”, setzte er ihr auseinander. „Er war aber kein Heuchler. Nach den Bedingungen seines Testaments spielt es keine Rolle, wie lange die Ehen dauern. Wir drei Söhne müssen jedoch verheiratet sein, wenn wir den Antrag stellen, den Treuhandfonds aufzulösen, und wir müssen verheiratet bleiben, bis er aufgelöst ist. Pam und ich haben uns vor Ewigkeiten scheiden lassen. Diese Ehe zählt daher nicht.”
„Ach.” Maggie strich sich mit der gesunden Hand übers T-Shirt. „Jetzt verstehe ich, aber …
Tut mir Leid, für mich kommt das trotzdem nicht in Frage. Hier in Dallas gibt es doch mindestens tausend Frauen, die dich gern nehmen würden. Und wenn wir uns im restlichen Texas umsehen, kommen wir sogar auf eine astronomische Zahl”, fügte sie mit einem hoffnungsvollen Lächeln hinzu.
„Vielen Dank”, entgegnete er trocken, „aber es gibt sicher keine tausend Frauen, die ich heiraten möchte.”
„Wieso dann mich?”
Er sah sie überrascht an. „Weil ich dich kenne. Wenn wir beide uns auf gewisse Bedingungen einigen, muss ich nicht befürchten, du könntest später mehr haben wollen und Ärger machen. Diese Ehe …” Er stockte und lachte. „Lieber Himmel, allein schon bei dem Wort schnürt sich mir die Kehle zu. Sieh mal, du kennst mich und weißt, dass du von mir nicht zu viel erwarten kannst. Außerdem gibt es noch einen Grund, weshalb ich mich ausgerechnet an dich wende. Ich kann mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als an eine Frau gebunden zu sein, die in mich verliebt ist.”
„Da spricht dein Stolz aus dir.”
Luke zuckte bloß mit den Schultern. Er kannte sich, und er kannte Frauen. „Wir beide können dafür sorgen, dass alles glatt läuft. Ich muss mithelfen, den Treuhandfonds aufzulösen. Du willst Dandy haben. Außerdem mag ich dich”, fügte er lächelnd hinzu.
„Luke”, erwiderte sie seufzend, „ich mag dich auch. Das ist ja das Problem. Wir sind Freunde, und das will ich nicht gefähr den.”
„Das haben wir bereits getan.” Luke vermied es, sie anzusehen. „Letztes Jahr haben wir kurz vor Weihnachten unsere Freundschaft sogar ziemlich gefährdet.”
„Ach, das”, wehrte sie locker ab. „Natürlich war das ein Fehler. Auf beiden Seiten. Wir waren beschwipst und dadurch zu gefühlsduselig. Aber wir sind schließlich erwachsene Menschen. Wir haben erkannt, wie dumm wir waren, und damit ist die Sache abgeschlossen.”
Nein, dachte er, nichts ist abgeschlossen. Sie taten bloß so, als wäre nie etwas passiert. So hatte Maggie das handhaben wollen, und dabei blieb sie auch jetzt noch. Er wollte das zwar gern ändern, doch das musste warten. „Du hast Recht”, bestätigte er daher. „Wir sind Freunde, und ich möchte unsere Freundschaft nicht verlieren.”
„Na schön.” Sie strahlte ihn an wie eine Lehrerin ihren schwerfälligsten Schüler, der endlich die richtige Antwort gege ben hatte. „Wir wollen unsere Freundschaft nicht gefährden, schon gar nicht wegen einer so unsicheren Angelegenheit wie einer Ehe. Sogar eine reine Zweckverbindung kann kritisch werden.”
Was sie sagte, klang richtig, und Luke hätte ihr geglaubt, hätte sie nicht ständig nervös an ihrem T-Shirt gezupft und gezogen. Außerdem erinnerte er sich nur zu gut an ihren Blick, als er damals aus ihrem Bett gestiegen war, sie noch ein Mal geküsst hatte und zur Tür hinausgegangen
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