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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Ermordung Epones. Sie müssen verstehen, daß bisher noch nie ein Tanu von einem bloßhalsigen Menschen getötet worden ist. Velteyns Fliegende Jagd wird in der Hoffnung, Felice zu finden, selbst die entlegenste unserer Siedlungen auskundschaften. Überall werden Patrouillen von Grauberingten umherstreifen zumindest solange, bis die Tanu durch die Vorbereitungen zum Großen Wettstreit abgelenkt werden ... Was mit Ihnen geschehen soll, werden wir diskutieren, wenn Peo und seine Krieger zurückkehren. Ich habe bereits wahrgenommen, daß sie sich nähern.«
    Claude rollte eine der großen Rosenkranzperlen der kleinen Katze zu. Das Tierchen schubste es zu Amerie hin und krümmte dann vor Freude über seine eigene Klugheit den Rücken. Die Nonne hob die Katze hoch und streichelte sie, als sie versuchte, sich in ihre Armbinde hineinzukuscheln. »Haben Sie irgendwelche Nachrichten über die anderen Flüchtlinge? Die Leute in den Booten? unsern Freund Yosh? Die Zigeuner?«
    »Zwei der Zigeuner haben den Kampf an der Brücke über die Schlucht überlebt. Man wird sie hierher führen. Ober den Japaner ist gar nichts bekannt geworden. Die Firvulag in den nördlichen Regionen sind wild und respektieren die Allianz, die ihr Hochkönig mit uns geschlossen hat, kaum. Die Überlebenschance Ihres Freundes ist nicht groß. Was die Leute in den Booten betrifft die meisten wurden von den Schiffern, die den grauen Ring tragen, aus den See-Forts wieder eingefangen. Sie sind jetzt in Finiah eingesperrt. Sechs Flüchtlinge, die das Jura-Ufer erreichten, sind augenblicklich in der Obhut uns freundlich gesonnener Firvulag und werden zu einem Zufluchtsort freier Menschen im Hochgebirge gebracht werden. Sieben weitere ...« Madame schüttelte den Kopf »wurden von den Criards überwältigt, den bösen Firvulag, die als Heuler bekannt sind.«
    »Was wird mit ihnen geschehen?« fragte Amerie.
    Madame hob die Schultern, und der goldene Ring reflektierte die Flammen. »Diese Fremden! Ah, ma Soeur, sie sind barbarisch, selbst die besten unter ihnen. und die schlimmsten! Wer mag von ihren Ungeheuerlichkeiten auch nur sprechen? Firvulag und Tanu sind Mitglieder derselben Spezies. En verite, sie gehören einer dimorphen Rasse mit einem höchst eigentümlichen genetischen Kode an. Auf ihrem Heimatplaneten führte das schon in grauer Vorzeit zu einer Gegnerschaft zwischen den beiden Formen die einen hochgewachsen und metapsychisch latent, die anderen meistens klein von Statur und mit begrenzter Operanz. Sie müssen wissen, daß diese Aliens zur Erde kamen, um ungehindert bestimmten barbarischen Bräuchen folgen zu können, Überreste ihrer archaischen Kultur, die von den zivilisierten Angehörigen ihrer galaktischen Konföderation mit Recht verboten wurden. Einige ihrer grausamen Sportarten sind physisch die Jagd, der Große Wettstreit, worüber Sie später mehr erfahren werden. Aber andere sind jeux d'esprit Spiele des Geistes. Die Tanu mit ihren weitgespannten latenten Metafunktionen haben kein besonderes Interesse an diesen subtilen Turnieren. Sie sind hauptsächlich Spezialität der ringlosen Firvulag. Die Kleinen Leute besitzen etwas Fernwahrnehmungskraft plus einer hochentwickelten operanten Metafunktion der Kreativität. Sie sind Meister der Illusion. Aber was für Illusionen sie schaffen! Sie sind fähig, Menschen und sogar die Schwächeren unter den Tanu durch Terror oder Angst in den Wahnsinn zu treiben. Empfindsame Personen sterben unter umständen an dem psychischen Schock. Firvulag können die Gestalt von Ungeheuern, Teufeln, Windhosen und Feuersbrünsten annehmen. Sie übertragen ihre Täuschungen in hilflose Gehirne und lösen
    Selbstmord oder Selbstverstümmelung aus. Letzteres gilt den Schlimmsten unter ihnen, den sogenannten Heulern, als großer Spaß, denn sie selbst sind deformierte Mutanten. Die Waffen der Firvulag sind unsere eigenen Alpträume und Fieberphantasien, die Ängste und Phantome, die unsere Seele an dunklen Orten heimsuchen. Sie haben eine sadistische Freude am Zerstören.«
    »Aber Sie haben sie, wie man sieht, nicht zerstört«, stellte Felice fest. »Sie haben Ihnen einen goldenen Ring gegeben. Warum?«
    »Weil sie hoffen, mich benutzen zu können, natürlich. Ich soll ein Werkzeug abgeben eine Waffe, c'est-ä-dire gegen ihre erbittertsten Feinde: die Tanu, ihre Brüder.«
    »und nun hoffen Sie, daß Sie uns benutzen können«, sagte Amerie.
    Madames schmale Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln. »Das ist

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