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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Element wird durch Rama-Arbeiter mit großer Mühe aus einem mageren Erz extrahiert. Es ist für die Herstellung der Ringe unbedingt notwendig. Aller Ringe. Wenn wir die Versorgung mit Barium unterbinden, indem wir die Mine zerstören, hätten wir die gesamte Sozioökonomie der Tanu torpediert.«
    »Es würde aber lange dauern, bis es zur Katastrophe käme«, meinte Richard. »Ich könnte mir vorstellen, daß sie Vorräte von dem Zeug auf Lager haben.«
    »Ich habe gesagt, daß es eine komplizierte Angelegenheit ist«, erwiderte Madame mit einer Spur von Schärfe. »Wir müssen außerdem einen Weg finden, den Fluß der Zeitreisenden zu stoppen. Wie Sie verstehen werden, hat erst die Ankunft der Menschheit im Pliozän die Tanu in die Lage versetzt, Herren dieser Epoche zu werden. Bevor ich mit meiner Einmischung begann, war das Kräfteverhältnis zwischen Tanu und Firvulag genau ausgeglichen. Das Gleichgewicht wurde durch die Einwanderung der Menschen zerstört.«
    »Schon verstanden«, sagte Richard, der alte Intrigant. »Die Firvulag sind bereit, Ihnen und Ihrem Haufen zu helfen, weil sie hoffen, die gute alte Zeit zurückzubringen. Aber was bringt Sie auf die Idee, die Gespensterchen werden sich nicht gegen uns wenden, sobald sie einmal haben, was sie wollen?«
    »Das ist eine Angelegenheit, die noch einiges Nachdenken erfordert«, antwortete Madame mit leiser Stimme.
    Richard schnaubte höhnisch.
    »Es gehört noch mehr zu dem Plan«, sagte Peopeo Moxmox Burke. »Verwerfen Sie ihn nicht, solange sie nicht alles gehört haben! Zum Beispiel unten im Süden, in der Hauptstadt ...«
    Die kleine Katze fauchte.
    Alle Anwesenden richteten den Blick auf den Eingangsspalt. Dort stand eine kurze, breitschultrige Gestalt in einem tropfenden, schlammbespritzten Mantel. Sein hoher Hut war so durchweicht, daß er kläglich über ein Ohr schlappte. Der Mann grinste die Gesellschaft durch eine Maske aus Schlamm an, in der Augen und Zähne die einzigen hellen Stellen waren.
    »Holzbein!« rief Burke. »um Gottes willen, was haben Sie denn angestellt?«
    »Mußte zu Boden. Bärenhunde auf meiner Spur.«
    Als er auf das Feuer zuhinkte, flüsterte Madame: »Kein Wort über das Eisen.«
    Der Neuankömmling war nicht ganz anderthalb Meter groß. Er hatte eine Brust wie ein Faß und ein Gesicht, das sich als rosenwangig und langnasig erwies, sobald der Schmutz abgewaschen war. Er hatte ein Bein unterhalb des Knies verloren, aber er ging recht behende mit Hilfe einer einzigartigen Holzprothese. Als er sich ans Feuer gesetzt hatte, wischte er das Holzbein mit einem feuchten Lappen ab und enthüllte eingeschnitzte Schlangen und Wiesel und andere Geschöpfe, die sich um das künstliche Glied wanden. Als Augen waren Edelsteine eingelegt.
    »Was gibt es Neues?« fragte Burke.
    »Oh, sie sind da draußen, das stimmt«, antwortete Holzbein. Irgend jemand reichte Essen und Trinken weiter, das der kleine Mann mit Appetit in Angriff nahm, wobei er gleichzeitig mit vollem Mund sprach. »Ein paar der Jungs haben eine große Patrouille, die den Zwiebelfluß heraufkam, auf sich gezogen, ein gutes halbes Dutzend erledigt und die übrigen mit eingekniffenem Schwanz und nach Daddy Velteyn jammernd nach Hause geschickt. Bisher noch kein Zeichen des Hohen Jägers selbst, Te sei es gedankt. Wahrscheinlich möchte er nicht, daß seine schöne Glasrüstung im Regen naß wird. Ich hatte einen üblen Augenblick, als ein paar Bärenhunde von der Truppe, die wir aufgerieben haben, überraschend meine Spur aufnahmen. Hätten mich erwischen können, die schleichenden Scheißer, aber zufällig geriet ich an einen fein stinkenden Sumpf und versteckte mich darin, bis sie das Warten satt hatten.«
    Der kleine Mann hielt der Nonne seinen Krug hin, damit sie ihn wieder mit Wein fülle. Die Katze war nicht zu Amerie zurückgekehrt, obwohl sie mit den Fingern schnippte, worauf das Tierchen sonst immer gerannt kam. Zwei böse glimmende Augen beobachteten Holzbein von einem dunklen Gepäckstapel herab, weit entfernt vom Hauptfeuer. Die Katze hörte nicht auf, hohe, bebende Knurrlaute auszustoßen.
    »Wir müssen Ihnen unsere neuen Gefährten vorstellen«, sagte Madame würdevoll. »Sie haben sie natürlich gesehen.
    Die Ehrwürdige Schwester Amerie, Professor Claude, Kapitän Richard ... und Felice.«
    »Möge die gute Göttin euch lächeln«, sagte der kleine Mann. »Ich bin Fitharn. Aber ihr könnt mich Holzbein nennen.«
    Richard traten die Augen aus dem Kopf. »Christus!

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