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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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diese Zeit sind die Berge des Schwarzwalds jünger und höher. Teile liegen über 2500 Metern, sie sind zerklüftet und gefährlich zu überqueren und berüchtigt als Jagdgebiet der Criards der Heulenden.«
    »und wissen Sie, was das für Leute sind?« wandte der einbeinige Firvulag sich mit ironischem Lächeln an Richard. »Es sind Leute wie ich, die Leute wie Sie nicht leiden mögen. Es sind die Dreckskerle, die sich weder von König Yeochee noch sonst jemandem vorschreiben lassen, wer ihre Feinde sind.«
    »Wir haben in den vergangenen Jahren eine vorsichtige Erkundung des mittleren Abschnitts der Schwarzwald-Höhen nördlich von Finiah durchgeführt«, sagte Madame. »Trotz der Hilfe einiger freundlicher Firvulag, wie unseres guten Freundes Fitharn hier, war es eine Expedition, die sehr viele Opfer erforderte. Zehn unserer Leute verloren das Leben, drei wurden wahnsinnig. Fünf weitere verschwanden spurlos.«
    »und auch wir haben einige unserer Männer an die Jagd verloren«, setzte Holzbein hinzu. »Menschen zu führen ist nicht gerade eine gesunde Arbeit.«
    »Vierzig oder fünfzig Kilometer östlich des Schwarzwaldes beginnt die Schwäbische Alb, ein Teil des Juras«, fuhr Madame fort. »Sie soll voll von Höhlen sein, in denen ungeheuerliche Hyänen hausen. Nicht einmal die bösen Firvulag halten sich gern in diesem Gebiet auf obwohl das Gerücht geht, eine Handvoll grotesker Mutanten lebe unter jammervollen Bedingungen in geschützten Tälern. Aber dies unwirtliche Land ist es, in dem das Schiffsgrab höchstwahrscheinlich zu finden ist. und mit ihm nicht nur funktionierende Flugmaschinen, sondern vielleicht auch noch andere alte Schätze.«
    »Ob Waffen in den Flugzeugen sind?« fragte Felice.
    »Nur eine«, antwortete der Firvulag Fitharn, den Blick ins Feuer gerichtet. »Der Speer. Aber der wäre genug, wenn Sie nur die Hände darauf legen könnten.«
    Stirnrunzelnd warf Richard ein: »Aber ich dachte, der Speer habe dem Kämpfer namens Lugonn gehört und der war der Sieger!«
    »Der Sieger erhielt das Vorrecht, sich selbst zu opfern«, erläuterte Madame. »Lugonn, der leuchtende Heros der Tanu, hob das Visier seines goldenen Glashelms und empfing den Flammenstoß seines eigenen Speers durch die Augen. Seine Leiche wurde zusammen mit der Waffe am Rand des Kraters zurückgelassen.«
    »und was, zum Teufel, würde uns dieser Speer nützen?« wollte Richard wissen.
    Fitharn sprach mit leiser Stimme. »Er ist nicht die Art von Waffe, die Sie sich vielleicht vorstellen. Ebenso wenig wie das Schwert unseres gefallenen Helden Sharn des Fürchterlichen
    - das der obszöne Nodonn in Goriah nun seit vierzig Jahren in seinen Diebesklauen hält ein gewöhnliches Schwert darstellt.«
    »Beides sind Photonenwaffen«, ergänzte Madame. »Die einzigen, die die Fremden aus ihrer Heimatgalaxis mitbrachten. Sie durften nur von den großen Heroen benutzt werden
    - um das Schiff im Falle einer Verfolgung zu verteidigen und später bei den feierlichsten Ritualkämpfen.«
    »Heutzutage«, fiel Häuptling Burke ein, »dient das Schwert nur noch als Trophäe beim Großen Wettstreit. Nodonn hat es o lange, weil die Tanu den Wettstreit vierzig Jahre hintereinander gewonnen haben. unnötig zu sagen, daß wir das ichwert niemals in unsern Besitz bringen werden. Aber mit lern Speer ist es etwas anderes.«
    »O Gott!« rief Richard angewidert. »um Madames Plan in die Tat umzusetzen, brauchen wir also nur zwei- oder dreitausend Quadratkilometer abzusuchen, auf denen es von Menschenfressenden Gespenstern und Riesenhyänen wimmelt, um diesen antiken Flammenwerfer zu finden. Wahrscheinlich umklammert ihn die Hand eines Tanu-Skeletts.«
    »und um seinen Hals«, sagte Felice, »ist ein goldener Ring.«
    »Wir werden das Schiffsgrab finden«, behauptete Madame. »Wir werden suchen, bis wir es gefunden haben.«
    Der alte Claude erhob sich mit einiger Mühe, humpelte zu lern Stapel trockenen Holzes hinüber und sammelte einen \rmvoll ein. »Ich glaube nicht, daß noch länger blindlings gesucht werden muß.« Er warf die Knüppel in die Flammen, Eine große Wolke von Funken stob hinauf in die schwarze Höhlung des Baums.
    Alle starrten ihn an.
    »Wissen Sie, wo dieser Krater sein könnte?« fragte Häuptling Burke.
    »Ich weiß, wo er sein muß. Nur eine einzige geologische Formation in Europa entspricht der Beschreibung. Das Ries. Ein alter Einschlagkrater.«
    Der stämmige Krieger mit der Pfeife schlug sich gegen die Stirn und rief: »Der

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