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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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für uns dar. Gerüstete Kampf-Chalikos unter geistigem Einfluß ihrer Reiter lassen sich von unseren gräßlichen Illusionen oder einem Gestaltwandel nicht einschüchtern. Wir sind gezwungen, körperlich gegen sie zu kämpfen, und nicht alle Firvulag sind von heroischem Körperbau. unsere Obsidian-Waffen unsere Schwerter, Hellebarden, Kettenflegel und Wurfspeere haben beim Großen Wettstreit nicht oft Erfolg gegen Chaliko-Kavallerie gehabt. Genauso ist es in dieser Schlacht.«
    »Sie sollten es mit einer anderen Taktik versuchen. Es gibt für Fußsoldaten Möglichkeiten, angreifende Reiter zu töten.« Die Zähne des Schmiedes glitzerten in einem flüchtigen Lächeln. »Meine Ahnen, Pathan-Bergbewohner, kannten sie!«
    Die Antwort des Firvulag-Generals klang kühl. »unsere Kampfbräuche sind von geheiligten Traditionen festgelegt.«
    »Kein Wunder, daß ihr dauernd verliert! Die Tanu hatten keine Angst, Neuerungen einzuführen, die menschliche Wissenschaft zu ihrem Vorteil anzuwenden. Jetzt habt ihr Firvulag menschliche Verbündete zur Seite und ihr setzt einen schüchternen kleinen Zeh auf das Schlachtfeld und tobt dann singend und tanzend herum, statt euch den Sieg zu holen!«
    »Paß auf, daß ich deine Unverschämtheit nicht bestrafe, Geringer!« Aber der wütenden Entgegnung mangelte es an Oberzeugungskraft.
    Khalid sagte leise: »Würdet ihr uns helfen, wenn wir es mit einer neuen Taktik versuchten? Würdet ihr unsere Gehirne abschirmen, wenn wir versuchten, diese langbeinigen Bastarde aus dem Sattel zu schlagen?«
    »Ja ... das würden wir tun.«
    »Dann passen Sie genau auf!«
    Der Monster-Skorpion verwandelte sich in einen hübschen jungen Oger mit nachdenklichem Stirnrunzeln. Nach ein paar Minuten hörten die Spukgestalten mit ihrem verrückten Gehopse auf, nahmen die Gestalt gnomenhafter Krieger an und versammelten sich, um zuzuhören.
    Sharns Leutnants zu überzeugen, erwies sich als schwieriger. Khalid mußte eine Demonstration veranstalten. Er trieb zehn freiwillige Geringe auf, deren Wurfspeere mit Eisenspitzen versehen waren, und führte sie an die Straße zu Haus Velteyn, wo Grauringe und Tanu-Reiter das höchste Heiligtum verteidigten. Die gepflasterte Allee war von weit auseinanderstehenden Fackeln in Haltern beleuchtet. Wegen der starken Konzentration der Verteidiger waren keine anderen Invasoren zu sehen. Sharn und sechs seiner Großen lauerten im Schutz eines verlassenen Wohnhauses, während Khalid seine Truppe Speerwerfer absichtlich vor die Augen einer Grauring-Patrouille führte.
    Der menschliche Anführer in seiner Vollrüstung aus blauem Glas zog seine Vitredur-Klinge und galoppierte an der Spitze seiner Leute über die kopfsteingepflasterte Straße zum Angriff. Statt sich zu zerstreuen, zogen sich die Geringen eng zusammen und bildeten eine dichte Phalanx, die von vier Meter langen Speeren starrte.
    Die Patrouille schwenkte im letzten Augenblick nach rechts, weil sie sonst in das eiserne Stachelschwein hineingedonnert wäre. Einzelne Soldaten zogen die Zügel an und drehten ihre Reittiere, um mit Langschwert oder Streitaxt zuschlagen zu können. Sie waren offensichtlich verblüfft, denn fast alle Gegner, auf die sie bisher getroffen waren, hatten das Firvulag-Manöver ausgeführt, ihre Speere zu schleudern und dann zu fliehen. Dieser Haufen von Neuerem stand fest, bis die Chalikos im Augenblick des Wendens keinen sicheren Stand hatten. Dann stachen sie tief in die ungeschützten Bäuche der großen, klauenbewehrten Tiere.
    Der furchtbare Schmerz in den Eingeweiden war stärker als die mentale Kontrolle, die jeder Reiter über sein Tier ausübte. Verwundete Chalikos stolperten und fielen oder rasten in Panik davon, und ihre Reiter konnten sich nur noch festklammem. Khalids Krieger drangen auf die aus dem Sattel geschleuderten Soldaten ein und töteten sie mit Speer oder Klinge. Fünf Minuten nach Beginn des Angriffs war jedes einzelne Mitglied der Grauring-Truppe entweder tot oder entflohen.
    »Aber wird es bei dem Feind funktionieren?« erkundigte sich Betularn von der weißen Hand skeptisch. Da Pallol Schlachtenmeister nicht am Kampf teilnahm, war er Doyen der Firvulag-Helden, und sein urteil galt viel.
    Khalid grinste den Riesen mit den überhängenden Augenbrauen an, während einer seiner Kameraden versuchte, blutende Arm- und Beinwunden mit Streifen aus dem zerrissenen Mantel des Captals zu verbinden. »Es wird bei den Tanu funktionieren, vorausgesetzt, daß wir sie überraschen. Wir

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