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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Waffenstillstand beginnt bei Sonnenaufgang, und dann wird die Schlacht um Finiah vorbei sein!«
    Wie weit war sie gekommen? Vielleicht über zwei Drittel der 106 Kilometer, die zwischen den Verborgenen Quellen und dem Westufer des Rheins lagen? Sie hatte heute morgen soviel Zeit verloren, bis sie aufbrechen konnte, und die Sonne ging um achtzehnhundert Uhr unter ...
    »Verdammter Richard! Verdammt soll er dafür sein, daß er sich verwunden ließ!«
    Sie hätte darauf bestehen sollen, mit ihnen zu fliegen. Sie hätte sich irgendwie nützlich machen können. Dem alten Claude geholfen, den Speer ruhig zu halten, Madames mentale Verteidigung unterstützt, den Kugelblitz abgelenkt, der Richards eines Auge blendete und schuld war, daß er eine Bruchlandung machte.
    »Verdammt soll er sein! Verdammt soll er sein! Die Firvulag werden aufhören zu kämpfen, wenn der Waffenstillstand beginnt, und unsere Leute müssen sich dann zurückziehen. Ich komme zu spät für meinen goldenen Ring! Zu spät!«
    Sie platschte blindlings durch einen kleinen Bach. Raben, gestört beim Verspeisen der Reste, die irgendein Otter übriggelassen hatte, stiegen krächzend zu dem von Schlingpflanzen verhangenen Blätterdach auf. Das wahnsinnige Lachen einer Hyäne hallte von der Schluchtwand wider. Sie verspottet mich, dachte Felice.
    Zu spät.
    Das Glashorn einer Tanu-Kämpferin blies zum Angriff. Ritter, von denen jeder in einer anderen Juwelenfarbe erstrahlte, galoppierten auf gerüsteten Chalikos über die mit Leichen übersäte Allee auf die Barrikade zu, wo das Kontingent von Geringen sich verschanzt hatte.
    »Na bardito! Na bardito!«
    Es waren keine Firvulag-Verbündeten zur Hand, um die mentale Attacke zu dämpfen. Bilder von gehirnversengender Intensität peitschten und stachen auf die Menschen ein. Die Nacht war erfüllt von unbeschreiblichen Drohungen und Schmerzen. Fremde in ihren funkelnden Hämischen, herrlich und unverwundbar, schienen aus allen Richtungen herabzufallen. Die Menschen verschossen Pfeile mit Eisenspitzen, aber geschickte Psychokinetiker unter den Tanu lenkten den Großteil der Geschosse ab, während der Rest harmlos gegen die Platten der Glasrüstungen klirrte.
    »Die Gespenster! Wo sind die Gespenster?« heulte ein ver-zweifelnder Geringer. Einen Augenblick später krachte ein Chaliko auf ihn nieder, und sein Reiter durchbohrte den von Klauen zerrissenen Körper mit einer Saphir-Lanze.
    Von den dreiundsechzig menschlichen Wesen, die in dieser Straße Widerstand geleistet hatten, entkamen nur fünf in die engen Gassen. Dort machten hängende Zeltplanen, Leinen voller Wäsche und dichte Reihen von Müllkarren, die verängstigte Rama-Arbeiter stehengelassen hatten, es den berittenen Tanu unmöglich, ihnen zu folgen.
    Ein Mammut-Freudenfeuer flammte auf dem Hauptplatz von Finiah. Jubilierende Phantome in hundert schrecklichen Verkleidungen umtanzten es und schwenkten Schlachtstandarten, geschmückt mit Girlanden frisch psychovergoldeter Schädel.
    Khalid Khan protestierte: »Sie verschwenden Zeit, Mächtiger Sharn! unsere Leute müssen schwere Verluste hinnehmen, wenn sie auf Tanu treffen, ohne von Firvulag abgeschirmt zu sein. Sogar die berittenen Grauringe können unsere Infanterie niedermähen. Wir müssen zusammenarbeiten! und wir müssen einen Weg finden, diesen Chaliko-Reitern standzuhalten.«
    Der große leuchtende Skorpion beugte sich über den Pakistani. In seinem durchsichtigen Körper pulsierten vielfarbene Organe im Rhythmus des Kriegsgesangs der Aliens.
    »Es ist viele Jahre her, daß wir einen Grund zum Feiern hatten.« Die nichtmenschliche Stimme hallte in Khalids Gehirn wider. »Zu lange hat der Feind sicher hinter starken Stadtmauern gelauert und uns verachtet. Sie verstehen nicht, welche Wirkungen das hatte. Die Demütigung unserer Rasse hat uns den Mut genommen und auch die Mächtigsten unter uns in hoffnungslose Untätigkeit getrieben. Aber jetzt! Sehen Sie sich die Trophäenschädel an, und sie sind nur ein kleiner Teil aller Siegeszeichen!«
    »und wie viele von ihnen sind Tanu-Schädel? Verdammt nochmal, Sharn die meisten Toten der feindlichen Truppen sind Menschen mit und ohne Halsreif! Die Nichtkombattanten unter den Tanu haben sich alle in Haus Velteyn verkrochen, wo wir nicht an sie herankönnen, und nur eine Handvoll ihrer Reiter sind getötet worden!«
    »Die Tanu-Kavallerie ...« die unheimliche Stimme zögerte und gab es dann widerstrebend zu »stellt eine ungeheuerliche Herausforderung

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