Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
Vom Netzwerk:
Italien liegt in jener Zeit nur das Rückgrat, die Apenninen, über Meeresniveau, dazu ein unstabiles südliches Gebiet, Tyrrhenis genannt, das einmal viel größer war, aber jetzt absinkt.«
    Er zeigt ihnen eine nähere Ansicht des westlichen Europa.
    »Dies ist die Region, die für Sie von unmittelbarem Interesse sein wird. Der Rhône-Saone-Graben enthält einen großen Fluß, austrocknende Sümpfe nördlich der Schweiz und den großen Lac de Bresse. Das untere Rhône-Tal des Pliozän hat sich wahrscheinlich das Mittelmeer erobert. Viele der Vulkane im Massif Central waren aktiv, und auch in Deutschland, Spanien, Mittelitalien und dem noch übrigen tyrrhenischen Gebiet gab es Vulkanismus. Im Norden Frankreichs sehen wir, daß die Bretagne eine Insel ist, vom Festland durch die enge Straße von Redon getrennt. Der Atlantik schiebt eine tiefe Bucht in das Anjou vor. Auch ein Teil der Gascogne ist vom Meer bedeckt.«
    »Aber Bordeaux scheint in Ordnung zu sein, Gott sei Dank«, sagte der Pirat.
    Mishima lachte. »Ah! Ein weiterer Connoisseur! Sie werden entzückt sein zu hören, Bürger, daß schon eine Reihe Zeitreisender den Wunsch ausdrückte, sich im Bordeaux-Gebiet anzusiedeln. Sie haben gewisse tragbare Apparate und Stecklinge vieler verschiedener Weinreben mitgenommen ... Übrigens, Bürger, alle Informationen dieser Art, die wir über frühere Zeitreisende in unserm Computer gespeichert haben, stehen Ihnen zur Verfügung. und falls Sie weitere Daten wünschen zum Beispiel über religiöse und ethnische Gruppen oder Bücher, art materiel und andere Kulturgegenstände, die durch das Portal geschickt worden sind bitte, zögern Sie nicht, sie zu verlangen!«
    Der akademische Typ in dem Tweed-Jackett fragte: »Wird der Computer Auskunft über Einzelpersonen geben?«
    Aha! dachte Elizabeth.
    »Ja, wenn es sich um die üblichen statistischen unterlagen, ähnlich denen in Ihren eigenen Dossiers, über bereits abgereiste Personen handelt. Außerdem können Sie Informationen über die als Gepäck mitgenommenen Gegenstände und den Zielort des Reisenden im Pliozän, sofern er ihn angegeben hat, erhalten.«
    »Danke.«
    »Wenn es keine weiteren Fragen gibt ...?« Mishima nickte Felice zu, die matt die Hand gehoben hatte.
    »Ist es wahr, daß keiner dieser Reisenden irgendwelche Waffen mit sich genommen hat?«
    »Madame Guderian ließ keine modernen Waffen zu, und wir sind ihrem weisen Diktum gefolgt. Keine Strahler, keine Betäubungsgewehre, keine Atomwaffen, keine Schallbrecher, keine Solarzellen-Blaster, keine Gase, keine auf Schießpulver basierenden Waffen. Keine psychokoerziblen Drogen und Geräte. Doch viele Arten primitiver Waffen aus unterschiedlichen Epochen und Kulturen sind ins Pliozän gebracht worden.«
    Landry nickte. Ihr Gesicht war bar jeden Ausdrucks. Ohne sich bewußt zu werden, was sie tat, versuchte Elizabeth, mit einer redaktiven Sonde in sie einzudringen, aber natürlich war es zwecklos. Trotzdem verblüffte es die Ex-Meta, als das junge Mädchen den Kopf wandte und sie eine ganze Minute lang anstarrte, bevor sie den Blick wieder dem Bildschirm zuwandte.
    Sie kann nichts gespürt haben, redete Elizabeth sich zu. Es gab nichts zu spüren. und selbst wenn die Trägerwelle hinausging, war es ihr nicht möglich, festzustellen, daß sie von mir kam. Oder doch?
    Berater Mishima sagte: »Wir wollen uns kurz ein paar der Namen notieren, die den geographischen Strukturen gegeben worden sind. Dann werden wir uns dem Pflanzen und Tierleben der sogenannten Pontischen Fazies des frühen Pliozän zuwenden ...«

14
    Die Vorlesung war kaum beendet, als Grenfell auch schon auf sein Zimmer und an das Computer-Terminal eilte, das in einer Renaissance-Kredenz aus wurmstichigem Birnbaumholz untergebracht war. Er verlangte die Daten auf dauerhaften Durofilm-Blättern, ohne recht zu wissen, was er erwartete. Die Ausbeute war kläglich aber zu seiner Überraschung war ein farbiges Porträt in ganzer Figur dabei, wahrscheinlich kurz vor ihrem Zeitportal-Durchgang aufgenommen.
    Mercy Lamballe trug einen Kapuzenmantel in rötlichem Dunkelbraun, der ihr kastanienfarbenes Haar zum größten Teil verdeckte und aus ihren Augen dunkle Höhlen machte. Ihr Gesicht war weiß und gespannt. Das Kleid war lang, einfach geschnitten, nilgrün mit goldener Stickerei um den Ausschnitt, an den Ärmeln und am Saum. um die schlanke Taille schlang sich ein Gürtel in einer dunkleren Farbe. Von ihm hingen ein Beutel und eine kleine Scheide mit

Weitere Kostenlose Bücher