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Das vierte Opfer - Roman

Das vierte Opfer - Roman

Titel: Das vierte Opfer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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es von Selstadt bis Aarlach?« fragte Münster.
    »Hundertfünfzig, zweihundert Kilometer, nehme ich an«, antwortete Bausen.
    »Hundertfünfundachtzig«, sagte Kropke.
    »Wollte nur mal sehen, ob du auch aufpaßt«, sagte Bausen. »Herr Hauptkommissar?«
    Van Veeteren hörte auf, eine Münze über die Fingerknöchel rollen zu lassen.
    »Gut«, sagte er. »Ich denke, es ist verdammt wichtig, daß wir Rühmes Zeit in Aarlach so genau wie möglich dokumentieren können. Ich habe mit Melnik, dem dortigen Polizeichef, geredet, und er hat mir versprochen, zwei Mann drauf anzusetzen. . . das hat er inzwischen schon getan. Er wird uns einen Bericht schicken, sobald er fertig ist... In ein paar Tagen, hoffe ich. Vielleicht in einer Woche.«
    »Und dann?« fragte Kropke.
    »Werden wir sehen«, erwiderte Van Veeteren. »Wenn uns nichts anderes übrigbleibt, werden wir alle Namen herausziehen und sie mit den Eggers- und Simmelunterlagen vergleichen. Das wäre doch vielleicht etwas für den Herrn Inspektor und seinen Computer?«
    Kropke runzelte einen Moment lang die Stirn, zeigte dann aber ein Lächeln.

    »Okay«, sagte er. »Vielleicht gar nicht so dumm.«
    »Jaha«, sagte Bausen. »Die Nachbarn, Mooser? Wie ist es da gelaufen?«
    Mooser blätterte etwas nervös in seinen Papieren.
    »Wir haben alle außer zwei erwischt – sechsundzwanzig Stück. Keiner hat auch nur das geringste gesehen, ich meine, zwischen zehn und zwei Uhr am Mittwoch abend. Um diese Zeit ist es doch gegangen, oder?«
    »Das stimmt«, bestätigte Bausen. »Meuritz rätselt noch etwas an dem Zeitpunkt herum. Er will es in diesem Fall nicht genauer terminieren. Ich nehme an, es ist unmöglich. Ich habe das Gefühl, daß unser lieber Henker mehr Glück als Verstand gehabt hat. In Simmels Fall folgt er ihm quer durch die ganze Stadt, bei Rühme überquert er nur die Straße, klingelt und schlägt zu. Und niemand sieht ihn. Kein Zeuge...«
    »Außer Herrn Moen«, sagte Beate Moerk.
    »Ja«, seufzte Bausen. »Moen und Peerhovens... ein Vierundneunzigjähriger und ein, gelinde gesagt, leicht angeheiterter Nachtschwärmer.«
    »Nun ja«, sagte Van Veeteren. »Wir werden ihn trotzdem kriegen. Ich glaube, so langsam nehme ich Witterung auf...«
    »Was machen wir als nächstes?« fragte Beate Moerk.
    Bausen blätterte in seinem Block.
    »Du und... Kommissar Münster, vielleicht?«
    Münster nickte.
    »Ihr geht ins Krankenhaus. Befragt Kollegen und so weiter. Seht zu, was ihr rauskriegen könnt. Ihr habt freie Hand.«
    »Gut«, nickte Beate Moerk.
    »Kropke und Mooser... Ich denke, wir sollten die Nachbarschaft ein wenig ausdehnen. Klopft mal an die Türen um den Leisnerpark herum... Der Inspektor kann ein Raster aufstellen. Ach ja, nehmt ruhig Bang mit, der braucht auch etwas Bewegung. Aber schreibt ihm die Fragen vorher auf, verdammt noch mal. Und Kropke macht natürlich mit Simmel und Spanien weiter. Da ist ja bis jetzt noch nichts bei rausgekommen?«
    Kropke schüttelte den Kopf.
    »Viel Scheiße, aber nichts wesentliches.«
    »Der Hauptkommissar und ich«, fuhr Bausen fort, »werden uns näher mit der Axtfrage befassen. Die Leute von der Spurensicherung bleiben da reichlich vage, aber sie nehmen an, daß es sich um ein Spezialwerkzeug aus der Schlachterbranche handelt, so vor zehn, zwölf Jahren hergestellt. Wir haben die Namen von vier verschiedenen denkbaren Fabrikanten bekommen  – und mehr als zwanzig Verkaufsstellen. Das Ganze klingt nicht gerade sehr vielversprechend, aber es hilft nichts. Wir müssen wohl auf jeden Fall einen Tag dafür opfern. Ja, und dann sind da noch Simmels Sohn und Tochter, die kommen morgen hierher. Auch wenn ich keinen roten Heller auf sie setzen würde ... nun ja, man weiß ja nie. Habt ihr noch Fragen?«
    »Wer übernimmt die Freunde und Bekannten?« fragte Münster. »Rühmes, meine ich?«
    »Ihr«, sagte Bausen. »Zuerst das Krankenhaus, und dann ... Habt ihr die Liste?«
    »Sollten wir nicht jemanden nach Aarlach schicken?« meinte Beate Moerk. »Dort müßte doch noch am ehesten etwas zu finden sein.«
    »Kommissar Melnik würde nicht gerade begeistert sein, wenn wir uns einmischen, das kann ich euch versichern«, sagte Van Veeteren. »Aber er kann das Alter eines Haufens Hundescheiße bestimmen, wenn er dazu aufgelegt ist!«
    »Ach so«, sagte Beate Moerk. »So einer ist das.«
    »Außerdem habe ich noch eine Verabredung mit einer Damenbekanntschaft von Simmel«, berichtete Van Veeteren. »Davon erwarte ich mir so

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