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Das vierte Opfer - Roman

Das vierte Opfer - Roman

Titel: Das vierte Opfer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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Köpfe der früheren Opfer vor seinem inneren Auge auf. Er senkte den Blick und spürte, wie seine Knöchel weiß wurden.
    Mein Gott, dachte er, mach, daß es nicht wahr ist ...

34
    »Nichts?« fragte Bausen.
    »Nein«, sagte Van Veeteren. »Zum Glück, darf man wohl sagen. Aber ich fürchte, das ist nichts, womit wir uns brüsten können. Sie ist von ihrer Joggingrunde nicht zurückgekommen.«

    »Woher wißt ihr das?«
    »Das Auto. Es steht immer noch unten bei der Räucherei«, sagte Mooser.
    Bausen nickte.
    »Und ihr?« fragte Münster.
    »Ausgeflogen«, sagte Bausen und zuckte mit den Schultern.
    »Der Markt?« versuchte es Mooser. »Er verkauft da doch immer Gemüse.«
    Kropke schüttelte den Kopf.
    »Nein. Wir kommen gerade von dort. Er hat sich dort heute noch nicht blicken lassen.«
    »Nun ja«, seufzte Van Veeteren und hängte seine Jacke über die Stuhllehne. »Dann ist es wohl an der Zeit, daß wir uns am Riemen reißen.«
    »Bang«, sagte Bausen. »Geh mal zu Sylvie und sag, wir bräuchten heute was ganz Besonderes.«
    Bang salutierte und ging. Die übrigen ließen sich am Tisch nieder, außer Van Veeteren, der das Fenster öffnete, dort stehenblieb und über die Hausdächer schaute. Der Polizeichef beugte sich vor und ließ den Kopf in die Hände sinken. Er seufzte tief und starrte auf die Portraits seiner drei Vorgänger, die an der Wand gegenüber hingen.
    »Also«, sagte er nach einer Weile. »Was, zum Teufel, machen wir jetzt? Seid doch so gut und sagt das einem schon fast pensionierten alten Bullen mal! Was, zum Teufel, sollen wir tun?«
    »Mm«, sagte Münster. »Das ist eine gute Frage.«
    »Mir bleiben noch sieben Tage in diesem Job«, fuhr Bausen fort und putzte sich die Nase. »Und es scheint so, als müßte ich diese Tage damit zubringen, einen meiner Inspektoren zu suchen. Um sie vielleicht mit abgeschlagenem Kopf in irgendeinem Scheißgraben zu finden ... das nenne ich einen gelungenen Abschluß eines Berufslebens.«
    »O Scheiße«, stimmte Münster zu.
    Es blieb still. Bausen hatte die Hände gefaltet und die Augen geschlossen ... eine Sekunde lang kam Münster der Gedanke,
er könnte beten, aber dann öffnete der Polizeichef wieder Augen und Mund.
    »Es ist einfach zu schrecklich«, sagte er.
    »Jaha«, sagte Van Veeteren und setzte sich. »Das kann sein. Wir sollten dennoch ein bißchen weniger Zeit fürs Fluchen und ein bißchen mehr Zeit für Ideen verwenden ... das ist nur so ein Vorschlag natürlich...«
    »Entschuldigt«, sagte Bausen und holte tief Luft. »Der Hauptkommissar hat natürlich recht ...«
    »Wollen wir es öffentlich machen?« fragte Mooser. »Daß sie... sie verschwunden ist, meine ich.«
    »Das besprechen wir später«, beschloß Van Veeteren. »Ich glaube, darüber müssen wir erst mal nachdenken.«
     
    »Podworsky«, sagte Kropke. »Eugen Pavel. Geboren 1940. Kam Ende der fünfziger Jahre als Einwanderer nach Kaalbringen. Bekam wie viele andere einen Job in der Konservenfabrik. Wohnte anfangs da unten in den Arbeiterbaracken, als die abgerissen wurden, zog er ins Haus draußen in der Heide. Das hatte ein paar Jahre leergestanden, und daß er dort einziehen konnte, hängt damit zusammen, daß er mit Maria Massau, der Schwester von Grete Simmel, verlobt war und mit ihr zusammenlebte ...
    »Aha«, sagte Münster. »Ein Schwager von Ernst Simmel.«
    »Mehr oder weniger, ja«, sagte Bausen. »Mach weiter!«
    »Podworsky war schon immer ein ziemlich eigenwilliger Typ. Schwer mit umzugehen, das bezeugen viele. Sprach hin und wieder reichlich dem Alkohol zu – allein der Gedanke, diese arme Frau mit hinaus in die Heide zu schleppen ... ja, sie kann es nicht sehr lustig dort gehabt haben.«
    »Weiter«, sagte Bausen.
    »1973 ereignete sich also dieser Todesfall. Podworsky hatte ausnahmsweise, aus irgendeinem ungeklärten Grund, einige seiner Arbeitskollegen zu sich nach Hause eingeladen ... nur Männer, wenn ich es recht verstehe?«

    Bausen nickte.
    »Sie haben reichlich gesoffen, wie man vermuten darf, und einer von ihnen hat sich dann irgendwann an Maria rangemacht... hat ein bißchen mit ihr geflirtet, mehr war es vermutlich nicht, aber Podworsky ist rasend geworden. Er hat einen richtigen Streit angefangen, der damit endete, daß er alle rausgeschmissen hat, außer denjenigen, der sich danebenbenommen hatte. Den hielt er zurück und hat ihn später in der Nacht mit einem Feuerhaken erschlagen ... Klaus Molder hieß er.«
    »Wurde wegen Totschlag

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