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Das vierte Opfer - Roman

Das vierte Opfer - Roman

Titel: Das vierte Opfer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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eine Zigarette angezündet hatte, begann er, zumindest in Münsters Augen, sich etwas kooperativer zu verhalten.
    »Okay«, sagte er. »Dann etwas Beeilung, damit wir die Sache aus der Welt kriegen. Ich habe eine halbe Tonne Fisch da draußen, die verrottet mir ...«
     
    »Wo waren Sie am Freitag abend?« fing Van Veeteren an.
    »Am Freitag?« wiederholte Podworsky. »Warum, zum Teufel, wollen Sie wissen, was ich am Freitag gemacht habe? Der letzte ist doch schon vor einer ganzen Weile umgebracht worden ...?«
    »Wenn Sie meine Fragen beantworten, statt sich aufzuregen, geht es schneller«, entgegnete Van Veeteren. »Ich dachte, Sie hätten es eilig.«
    Podworsky öffnete den Mund und schloß ihn gleich wieder.
    »Jaha...«, sagte er schließlich und schien nachzudenken.
    Van Veeteren verzog keine Miene.
    »Am Abend habe ich nichts Besonderes gemacht«, erklärte Podworsky schließlich. »Ich war in der Stadt und habe nachmittags
mit Saulinen das mit dem Boot abgesprochen – hab die Schlüssel gekriegt und so. Dann bin ich nach Hause gefahren. Nächste Frage, bitte!«
    »Was haben Sie in der Nacht gemacht, als Simmel ermordet wurde?«
    »Das habe ich doch dieser Frau da schon gesagt. Ich war zu Hause und habe geschlafen. Das pflege ich nachts immer zu tun.«
    »Jemand, der das bestätigen kann?« fragte Münster.
    »Meine Katzen«, sagte Podworsky.
    »Und als Rühme starb?« fuhr der Hauptkommissar fort.
    »Wann war das?«
    »In der Nacht vom achten auf den neunten.«
    »Was weiß ich. Das gleiche, nehme ich an.«
    »Kannten Sie Heinz Eggers?«
    »Nein.«
    »Ein Alibi für den Fall Eggers?«
    »Ich war in Chadew. Hört auf, mich über Sachen zu befragen, die ich schon erzählt habe!«
    »All right«, sagte Van Veeteren. »Was haben Sie im März 1988 in Aarlach gemacht?«
    »Wie?«
    »Sie haben es gehört.«
    »In Aarlach 1988?«
    »Nun tu nicht so«, schnaubte Van Veeteren. »Schließlich hast du eine Woche im Krankenhaus gelegen.«
    »Ach so, ja«, grunzte Podworsky. »Geht es um diese blöde Sache? Was, zum Teufel, hat die denn damit zu tun?«
    »Wer stellt hier die Fragen, du oder wir?«
    Podworsky stöhnte.
    »Du bist mir vielleicht ein Scheißkerl.«
    »Ich denke, wir machen eine Pause«, sagte Van Veeteren. Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Ich habe mal gehört, daß man in einigen Ländern verrotteten Fisch ißt, ich glaube, in Schweden, wenn ich mich nicht irre.«

    »O Scheiße, wartet mal!« rief Podworsky. »Aarlach ... natürlich kann ich dir das sagen, wenn du es unbedingt hören willst. Setz dich!«
    Van Veeteren setzte sich. Podworsky zündete sich eine neue Zigarette an und kratzte sich am Kopf.
    »Nun?« fragte Van Veeteren.
    »Ab wann ist illegaler Alkoholhandel verjährt?« fragte Podworsky.
    »Kein Problem«, sagte Van Veeteren.
    »Sicher?«
    Van Veeteren nickte.
    »Traue nie einem Bullen«, sagte Podworsky. »Schalte das verfluchte Band ab!«
    Der Hauptkommissar nickte, und Münster stellte es ab.
    Podworsky ließ ein heiseres Lachen hören.
    »Also gut. Jetzt werdet ihr was zu hören kriegen. Ich war an eine Ladung Schnaps gekommen, die umgesetzt werden mußte ...«
    »Drangekommen?« fragte Van Veeteren.
    »So sagt man, ja«, erklärte Podworsky.
    »Wieviel?«
    »Ziemlich viel.«
    Van Veeteren nickte.
    »Und dann hatte ich da einen Kumpel, einen Dänen, in Aarlach, der hatte einen Käufer ... so einen bescheuerten Medizinerheini, der, wie sich herausstellte, keine Lust hatte, das zu bezahlen, was er sollte.«
    »Wie hieß er?« warf Münster ein.
    »Wie er hieß? Keine Ahnung. Weiß ich nicht mehr. Doch, irgendwas mit B ..., Bloe-irgendwie ...«
    »Bleuwe?« schlug Van Veeteren vor.
    »Ja, so hieß er wohl ... so ein Akademikeridiot, der dachte, er könnte einen Deal machen, indem er seinen scheißvornehmen Kumpels Schnaps verkauft. Wir waren uns über alles einig geworden, es fehlte nur noch die Bezahlung...«

    »Und?« fragte Van Veeteren.
    »Das wollten wir in dieser Kneipe regeln, und dann sitzt dieser kleine Angeber doch mit seinem Freund da und glaubt, er kann mich anscheißen. Was krieg ich dafür, Herr Schutzmann?«
    »Um wieviel handelte es sich?« fragte Münster.
    »Um eine ganze Menge«, antwortete Podworsky. »Wir hatten schon reichlich was gekippt, und ich wurde natürlich sauer. Ich ärgere mich nur...«
    »Worüber?« fragte Van Veeteren.
    »Daß ich nicht auf den Dänen gewartet habe, bevor ich loslegte«, erklärte Podworsky und bekam plötzlich einen

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