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Das vierte Opfer - Roman

Das vierte Opfer - Roman

Titel: Das vierte Opfer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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vereinte sich mit seiner Frau.
     
    Der Montag begann mit andauerndem Nieselregen, der anscheinend für die Ewigkeit gedacht war. Van Veeteren stand gegen sieben Uhr auf und betrachtete ihn eine Weile, bevor er beschloß, wieder schlafen zu gehen. An diesem Ort scheint sich das Wetter häufiger zu ändern, als ich mein Hemd wechsle, dachte er.
    Viertel nach neun saß er schließlich am Frühstückstisch unten im Speisesaal neben Cruickshank, der auffallend erfrischt und in strahlender Morgenlaune zu sein schien, obwohl er doch den größten Teil der Nacht aufgewesen sein und gearbeitet haben mußte.
    »Ich habe heute morgen gegen drei Uhr angerufen«, erklärte er enthusiastisch. »Der Nachtdienst hätte fast den Druck gestoppt, aber wir nehmen es statt dessen in die Nachmittagsausgabe. Die reinste Jack-the-Ripper-Hysterie!«
    Der Hauptkommissar nickte finster.
    »Cheer up!« sagte Cruickshank. »Das lösen wir bald! Diesmal ist er zu weit gegangen. Hat sie wirklich rausgekriegt, wer es ist?«
    »Vermutlich«, sagte Van Veeteren. »Zumindest muß er das geglaubt haben.«
    Cruickshank nickte.
    »Habt ihr die Pressemitteilung schon raus?« fragte er und schaute sich in dem leeren Speisesaal um. »Ich sehe gar keine Kollegen ...«
    Van Veeteren schaute auf die Uhr.
    »In einer Viertelstunde, glaube ich. Ich muß nur noch frühstücken, bevor ich mich verstecke. Was für ein schrecklicher Regen.«

    »Mm«, sagte Cruickshank und kaute auf einem Croissant. »Das wird der reinste Matsch da unten...«
    »Wo?«
    »Unten am Strand und im Wald natürlich. Mit all den Fotografen und Privatdetektiven.«
    »Anzunehmen«, sagte Van Veeteren und seufzte wieder. »Nein, ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, zum Polizeirevier zu fahren und mich da einzusperren.«
    »Viel Glück«, sagte Cruickshank. »Wir sehen uns heute nachmittag. Ich bleibe erst mal noch hier sitzen und erwarte meine Zunftbrüder.«
     
    »So, das war’s«, sagte der Polizeichef und sank tief ins Ledersofa. »Ich muß schon sagen, da ziehe ich die Zeitungsfritzen aber vor.«
    Van Veeteren nickte.
    »Diese geölten Plappermaschinen vom Fernsehen verursachen bei mir den reinsten Juckreiz. Bist du solche Typen gewohnt?«
    Er zog sich die Schuhe aus und wackelte vorsichtig mit den Zehen, als wäre er sich nicht so sicher, ob sie noch festsaßen.
    »Habe keine große Lust, mich an die zu gewöhnen«, brummte Van Veeteren. »Nun ja, man kann ja verstehen, daß sie so langsam ihre eigenen Ansichten zu der ganzen Sache haben. Aber du bist ihnen nicht schlecht über den Mund gefahren, das hat mir gut gefallen.«
    »Vielen Dank«, sagte Bausen. »Das Urteil wird in jedem Fall hart ausfallen. Hat Hiller von sich hören lassen?«
    Van Veeteren setzte sich hinter den Schreibtisch des Polizeichefs.
    »Ja«, sagte er. »Er will zehn Mann aus Selstadt und zehn aus Oostwerdingen schicken – plus eine Truppe von der Spurensicherung, die Moerks Laufstrecke untersuchen soll.«
    Bausen schob die Hände in den Nacken und schaute aus dem Fenster.

    »Prima Idee bei dem Wetter«, sagte er. »Will er, daß du ganz übernimmst? Ich habe ja sowieso nur noch fünf Tage. Wie’s aussieht, höre ich Freitag auf. Das habe ich heute nacht beschlossen... so langsam fühle ich mich wie ein Fußballtrainer, dessen Mannschaft seit zwei Jahren nicht mehr gewonnen hat.«
    »Wir haben die Leitungsfrage nicht diskutiert«, sagte Van Veeteren. »Außerdem habe ich versprochen, die Sache bis Freitag zum Abschluß zu bringen.«
    Bausen betrachtete ihn ungläubig.
    »Das ist ja ausgezeichnet«, sagte er und stopfte seine Pfeife.
    »Dann bleiben wir doch dabei. Hast du mit den Eltern gesprochen?«
    »Mit Frau Moerk, ja«, nickte Van Veeteren.
    »Und wie lief es?«
    »Nicht besonders. Warum sollte es auch?«
    »Du hast recht, es ist schon lange her, seit mal was gut gelaufen ist«, sagte Bausen.
     
    »Ich hab’s im Fernsehen gesehen«, sagte Synn. »Ihr habt keine besonders guten Rezensionen.«
    »Kunststück«, sagte Münster. »Das riecht gut. Was ist das?«
    »Kreolisches Hähnchen«, klärte ihn seine Ehefrau auf und gab ihm einen Kuß. »Glaubst du, daß sie tot ist?« flüsterte sie ihm ins Ohr, schließlich gab es Grenzen dafür, was Polizistenkinder zu ertragen hatten.
    »Ich weiß nicht«, sagte er, und einen Augenblick lang spürte er erneut, wie die nackte Verzweiflung in ihm aufstieg.
    »Papa war im Fernsehen«, unterbrach seine Tochter und biß ihm ins Bein. »Ich habe im Regen

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