Das vierte Protokoll
Bestandteile bringen, die er zusammenbauen würde.
»Wir brauchen einen Müllbeutel«, sagte er. Petrofski holte ihm einen aus der Küche.
»Reichen Sie mir die Teile in der Reihenfolge, die ich Ihnen angebe«, sagte Wassiliew. »Zuerst die Zigarrenkiste.«
Er brach die Banderolen auf und öffnete den Deckel. In der Kiste waren zwei Lagen Zigarren, dreizehn oben und zwölf unten; jede Zigarre steckte in einer Aluminiumröhre.
»Es müßte die dritte von links in der unteren Reihe sein.«
Sie war es. Er zog die Zigarre aus ihrer Röhre und schlitzte sie mit einem Rasiermesser auf. Zum Vorschein kam eine dünne Glasphiole, aus deren einem gewulsteten Ende zwei miteinander verflochtene Drähte ragten. Ein elektrischer Zünder. Wassiliew legte ihn beiseite. Der Rest ging in den Müllbeutel.
»Gipsverband.«
Der Verband bestand aus zwei Schichten, die zu verschiedenen Zeiten verhärtet waren. Zwischen den beiden Schichten war eine graue, flachgewalzte, kittähnliche Substanz, die haftsicher in einer Polyäthylenumkleidung steckte und rund um den Arm lief. Wassiliew brach die beiden Gipsschichten auseinander, schälte die graue Knetmasse aus ihrer Höhlung, zog die Schutzhaut ab und rollte die Masse zu einer Kugel. Ein halbes Pfund Plastiksprengstoff.
Von Lichkas Schuhen schnitt er beide Absätze ab. Aus einem kam eine Stahlscheibe zum Vorschein, zwei Zoll im Durchmesser, einen Zoll dick. Der Rand war mit einem Gewindegang versehen, und eine Seite trug eine tiefe Kerbe zum Aufsetzen eines kräftigen Schraubenziehers. Aus dem anderen Absatz kam eine flachere, zwei Zoll breite Scheibe aus grauem Metall; sie war aus Lithium, einem inaktiven Metall, das in Verbindung mit dem Polonium den Initiator bilden und die Kettenreaktion zu ihrer vollen Entfaltung bringen würde.
Die dazugehörige Poloniumscheibe kam aus dem Elektrorasierer, der Karel Wosniak soviel Kummer gemacht hatte, und war der Ersatz für das in Glasgow verlorengegangene Exemplar. Es blieben noch fünf von den eingeschmuggelten Sendungen übrig.
Das Auspuffrohr des Hanomag-Lasters enthielt ein zwanzig Kilo schweres Stahlrohr mit einem Innendurchmesser von zwei Zoll, einem Außendurchmesser von vier Zoll und einer Dicke von einem Zoll. Ein Ende war geflanscht und innen mit einem Gewindegang versehen, das andere mit einer Stahlkappe verschlossen. Die Kappe hatte in der Mitte ein kleines Loch, durch das der elektrische Zünder eingeführt werden konnte.
Aus dem Transistorradio des Ersten Offiziers Romanow zog Wassiliew den Laufzeitmechanismus, einen verkapselten Stahlbehälter, der die Länge von zwei aneinandergelegten Zigarettenschachteln hatte. Er wies auf einer Seite zwei große runde Knöpfe auf, einen roten und einen gelben; aus der anderen Seite ragten zwei farbige Drähte, plus und minus. An jeder Ecke befand sich ein ohrenförmiger Ansatz mit Loch zum Verbolzen an der Außenseite des Stahl schranks, der die Bombe enthalten würde.
Nun nahm Wassiliew sich den Feuerlöscher aus Herrn Lundquists Saab vor. Er schraubte den Boden ab, den das Vorbereitungsteam abgesägt, wieder aufgeschweißt und überstrichen hatte, um die Schweißnaht zu verbergen. Aus seinem Inneren kam kein Löschschaum, sondern Füllmaterial und schließlich ein schwerer Stab aus bleiähnlichem Metall, fünf Zoll lang und zwei Zoll im Durchmesser.
Obwohl er so klein war, wog er viereinhalb Kilo. Wassiliew zog die Arbeitshandschuhe an, um mit ihm zu hantieren. Es war reines Uran 235.
»Ist das Zeug nicht radioaktiv?« fragte Petrofski, der fasziniert zugesehen hatte.
»Ja, aber nicht gefährlich. Die Leute glauben, daß alle radioaktiven Stoffe gleich gefährlich sind. Stimmt nicht. Armbanduhren mit Leuchtzifferblättern sind radioaktiv, und trotzdem tragen wir sie. Uran gibt Alphastrahlen von geringer Stärke ab. Plutonium ist dagegen wirklich tödlich. Dieses Zeug auch, wenn es kritisch wird. Und das passiert direkt vor der Detonation, aber nicht jetzt.«
Die Scheinwerfer aus dem Mini waren schwieriger zu zerlegen. Wassiliew nahm die Lampen heraus und entfernte aus ihnen die Glühfäden und die inneren Reflektorschalen. Was übrigblieb war ein Paar äußerst schwerer halbkugelförmiger Schalen aus einzölligem gehärtetem Stahl. Jede Schale besaß einen gewulsteten Rand, in den sechzehn Löcher gebohrt waren zur Aufnahme von Schrauben und Bolzen. Wenn man sie aneinanderfügte, würden sie eine vollkommene Kugel bilden.
Eine der Schalen wies in der Mitte ein zwei Zoll breites
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