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Das Vierte Siegel [Gesamtausgabe]

Das Vierte Siegel [Gesamtausgabe]

Titel: Das Vierte Siegel [Gesamtausgabe] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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zärtlich über ihre Haare, sah über ihren Kopf hinweg auf den Leichnam Ayalas und wiegte sie sanft.

    Juna hielt sich den Kopf und schüttelte sich wie ein nasser Hund.
    »Kann ich Euch helfen, Hexentochter?«, fragte der Hauptmann und reichte ihr seine Hand. Sie strahlte ihn mit leuchtenden Augen an und ergriff sie.
    Sie standen einander gegenüber und sahen sich an. Er wischte mit dem Finger eine kleine Blutspur aus ihrem Gesicht. »Alles in Ordnung?«
    »Ihr hättet gern etwas früher kommen können.«
    »Wir hatten noch Besuch von einer bitterbösen Priesterin. Aber wir haben sie selbstverständlich besiegt.«
    Ihre Augen blitzten genauso vergnügt wie seine. »Selbstverständlich! Ihr seid so unglaublich tüchtig, Hauptmann.«
    »Das gefällt Euch, nicht wahr? Hab ich Euch eigentlich schon von meinem Landgut erzählt, Fürstin?«
    Ein unterdrücktes Lachen ließ ihren Körper erzittern. »Nur ganz beiläufig, mein Prinz. Habt Ihr auch einen See? Ich würde so furchtbar gern schwimmen lernen.«
    »Hab ich. Auch einen Wald mit Beeren und Pilzen und Ziegen und Tannen. Wir könnten nur so zum Spaß tagelang darin herumirren.«
    »Das klingt sehr verlockend, zumindest, wenn ich Euch nicht noch einmal tragen muss.«
    »Ich bin verwöhnt, wie Ihr wisst. Wir werden also selbstverständlich von Dienern begleitet werden, die ich nur zu rufen brauche, wenn wir irgendetwas benötigen.«
    Jetzt wurden ihre Augen dunkler, und ihre Zunge fuhr über ihre Lippen. Mit samtweicher Stimme fragte sie: »Auf ein Wort von Euch entfernen sie sich aber auch wieder weit genug, ja?«
    Sofort blitzten seine Augen. »Vielleicht lasse ich sie doch besser zu Hause und vertraue ganz auf Eure Führung.« Er zog sie an sich, und sie ließ es widerstandslos geschehen. »Juna, …«
    »Trefft Ihr heute Abend an der Pferdetränke.« Sie schenkte ihm noch ein Strahlen, sah dann vielsagend um sich herum und erwiderte den Druck seiner Finger.

    Ayala war tot, und mit ihr fünfzehn ihrer Priesterinnen. Nur fünf hatten sich Hylia letztendlich ergeben. Die Verluste der Flammenreiter und der Echsenkrieger hielten sich erfreulicherweise in engen Grenzen, auch wenn die meisten Reiter nach den rasanten Flugeinlagen ihrer Begleiter über leichte bis mittelschwere Übelkeit klagten.
    Remo erörterte schon begeistert die Vorzüge einer fliegenden Truppeneinheit.
    Rhonan und Pthameni tauschten einen freundschaftlichen Händedruck.
    »Solltest du mich einladen, besuche ich dich vielleicht doch einmal in deiner Burg«, erklärte der Echsenführer.
    »Sei mir willkommen! Solltest du mich einladen, überwinde ich vielleicht meine Abneigung gegen die Sümpfe auch einmal.«
    »Du sagst das jetzt nicht nur so?«
    »Ich werde dir Nachricht schicken, wenn ich Vater geworden bin. Solltest du kommen, um dir den Nachwuchs anzusehen, werde ich wissen, dass dir etwas an Freundschaft liegt. Dann werden wir sehen.«
    Pthameni nickte. »Ich werde kommen. Dann werden wir sehen.«
    Die Männer tauschten erneut einen Händedruck, und Caitlin strahlte den Kalla an. »Ich werde mich jederzeit über deinen Besuch freuen. Solltest du irgendwann einmal meine Hilfe benötigen, gib uns nur Bescheid.«
    »Du würdest auch als Heilerin zu uns kommen?«
    »Nein, ich würde als heilende Freundin zu euch kommen.«
    Rhonan konnte kaum sein Lachen zurückhalten, als der Echsenführer die kleine Priesterin in seine Arme schloss und die in der festen Umklammerung unwillkürlich nach Luft schnappte.
    Sehr schnell rüstete man zum Aufbruch.
    Ein Blick in die Schlucht, in der nach dem Feuerangriff der Nebelfrauen kein Grashalm mehr wuchs, hatte alle Krieger unwillkürlich schlucken lassen. Heute hatten in erster Linie drei junge Frauen ihr aller Leben gerettet. Hylia mit ihrem wunderbaren Nebel, Caitlin mit ihren dunklen Wolken und dem Geräusch einer marschierenden Truppe und Juna mit ihrem lustig laut gebrüllten »Blitz und Donner!«.
    Niemand wusste so genau, aus welchen Gründen sich die Echsenkrieger doch noch entschlossen hatten, in die Schlacht zu ziehen, aber in zweiter Linie war ihnen der Erfolg zu verdanken.
    Die Reiter gaben sich gern mit ihrer untergeordneten Rolle zufrieden, und mit einem Gefühl unendlicher Dankbarkeit machte man sich gemeinsam auf den Heimweg.
    Derea sah sich noch einmal um und erschauerte unwillkürlich. »Das hätte dem Begriff Flammenreiter heute eine ganz andere Bedeutung geben können. Gut, dass einige Krieger so tüchtige Frauen haben.«
    »Das hat er jetzt

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