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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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drauflosschwadronierte, und wählte die Nummer von Beckinridge. Kaum hatte ich der Sekretärin meinen Namen genannt, kam er auch schon an den Apparat.
    „Hallo. Lam — sind Sie nicht draußen in Tucson?“ fragte er.
    „Doch. Da bin ich.“
    „Und kommen Sie auch mit Dolores gut aus?“
    „Prächtig.“
    „Wie fühlen Sie sich auf der Gästeranch?“
    „Danke, ausgezeichnet.“
    „Dann ist ja alles in Ordnung“, meinte er. Nach einer kurzen Pause fragte er aber doch: „Sie haben sicher noch etwas auf dem Herzen?“
    „Und ob! Ich wollte Ihnen nur sagen, daß wir mit diesem Mr. Bruno kein leichtes Spiel haben werden.“
    „Warum denn nicht?“
    „Dieser Bursche segelt nicht unter falscher Flagge. Er kam heute nachmittag mit dem Flugzeug an und erzählte jedermann, er sei hier, weil er im Preisausschreiben gewonnen habe. Dann berichtete er, daß er sich bei einem Autounfall eine nicht sichtbare Nervenverletzung zugezogen und deshalb sehr viel Ruhe notwendig habe.
    „Er geht an einem Krückstock durch die Gegend und stützt sich dabei auf den Arm des Mannes, der für den Reitstall verantwortlich ist. Insgesamt gesehen hat man den Eindruck, einen schwerkranken Mann vor sich zu haben.“
    „Verdammt noch mal!“ entfuhr es Beckinridge. Er dachte einen Augenblick nach und stieß dann einen gedehnten Pfiff aus. „Also gut, Lam. Sie können zurückkommen.“
    „So ohne weiteres?“
    „Ja, kommen Sie zurück. Wir werden den Burschen auszahlen.“
    „Ich erstatte ja nur Bericht über meine ersten Feststellungen, wobei ich nicht ausschließe, daß er simuliert. Es könnte ja sein, daß wir ihn trotzdem dazu bringen, sich zu verraten.“
    „Ich glaube nicht, daß wir das jetzt noch versuchen sollten, und bin froh, daß Sie mich gleich angerufen haben. Wir werden seinen Schadensanspruch anerkennen und ihn auszahlen. Wenn er wirklich krank sein sollte, so könnte dieser Krankheitsfall sehr viel mehr Geld kosten. Schnappen Sie sich das nächste Flugzeug und kommen Sie zurück.“
    „Sie sollten die Sache nicht überstürzen“, erwiderte ich. „Lassen Sie mich noch einen Tag hier, damit ich die Lage richtig einschätzen kann. Ich habe heute nur eine erste Meldung gemacht, weil ich glaubte, Sie sollten informiert sein.“
    „Ausgezeichnet, Lam. Das ist wirklich großartig von Ihnen. Ich bin froh, daß Sie so gehandelt haben. Und nun fassen Sie es nicht falsch auf, Lam. Das hat mit Ihrer weiteren Verwendung nichts zu tun. Wir werden die finanzielle Seite mit Ihrer Agentur auf der Grundlage einer Beschäftigung von drei Wochen regeln. Andererseits möchte ich im Falle einer wirklich ernsten Erkrankung dieser Art kein Risiko eingehen, wenn ich zu einem annehmbaren Kompromiß kommen kann.“
    „Können Sie nicht doch noch einen Tag warten?“ drängte ich.
    Beckinridge zögerte einen Augenblick. „Also gut. Hängen Sie noch einen Tag an die Sache. Sie können mich jederzeit anrufen. Meine Sekretärin hat Anweisung, daß sie mich sofort mit Ihnen verbindet, sobald Sie sich melden. Sollte ich nicht dasein, wird sie Ihnen sagen, wo ich zu erreichen bin. Rufen Sie mich morgen an und geben Sie mir Bescheid, was sich eventuell ereignet hat. Wird das gehen?“
    „Okay. Wird gemacht.“ Damit legte ich auf.
    Ich ging zum Flughafen zurück, wo Kramer auf mich wartete. Das fehlende Gepäckstück von Bruno war eingetroffen, und wir fuhren zur Ranch zurück.
    Dort trank ich meine Cocktails, aß zu Abend und beteiligte mich anschließend am Gesellschaftstanz.
    Dolores, mit der ich tanzte, hatte auf dem Parkett eine recht verführerische Art.
    „Wie ist es? Haben Sie schon ein wenig mit Bruno geflirtet?“ fragte ich sie.
    „Geflirtet? Der Mann ist ja ein Eisberg. Donald, ich glaube, er ist wirklich verletzt. Das ist eine völlig neue Situation für mich, mit der ich nicht gerechnet hatte.
    „Man hatte mir versichert, niemanden hierherzuschicken, der krank ist. Es sollten Simulanten sein. Ich weiß nicht, woraufhin sie bei diesem Burschen so sicher sein konnten.“
    „Vielleicht waren sie sich dessen auch nicht so sicher“, warf ich ein, „und haben es hier auf den Versuch ankommen lassen.“
    „Wie wird das nun mit Ihnen, Donald? Werden Sie bleiben?“
    „Ich weiß es noch nicht. Warum?“
    „Ich würde es sehr bedauern, wenn Sie schon wieder abreisen müßten, wo wir doch jetzt erst so richtig miteinander bekannt werden.“
    „So, wie Sie mir jetzt den Schwarzen Peter zuschieben, müßte jedermann denken, ich

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