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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Backpulver das beste ist. Ich selbst habe die Ankündigung für das Preisausschreiben nie gesehen. Aber wir hatten schon Gäste hier, die das Formular mit den Fragen einfach ausgefüllt und dann diesen Preis gewonnen haben. Soweit mir bekannt ist, kann man sogar eine Fahrt nach Honolulu gewinnen.“
    „Ich bin überzeugt, daß zwei Wochen hier auf der Ranch dem Mann guttun werden“, sagte ich im Brustton der Überzeugung.
    „Eins steht fest“, spann Kramer den Faden weiter, „der steigt bestimmt auf kein Pferd. Das erspart mir lange Erzählungen darüber, wie gut er schon als Junge geritten sein muß. Er wird mir auch kein Trinkgeld in die Hand drücken, damit ich ihm ein besseres Pferd zuteile.“
    Ich grinste ihn nur verständnisvoll an.
    „Wie gefiel Ihnen denn das Pferd, das Sie heute früh geritten haben?“
    „Ausgezeichnet“, antwortete ich.
    „Sie sind gut mit ihm zurechtgekommen. Manche Leute haben zu wenig Gefühl in der Hand, und das Pferd merkt das. Es kämpft zuerst gegen die Trense und die Zügel an, dann gegen den Reiter, der dann die Zügel meist noch straffer zieht, und dann ist es passiert.“
    „Wirft es den Reiter ab?“
    „Um Himmels willen, nein. So weit geht das nicht. Wir behalten hier auf der Ranch kein Pferd, das seinen Reiter abwirft. Aber die Pferde werden unruhig und nervös und kommen vom Ausritt schweißbedeckt zurück. Und dem Reiter geht es nicht anders. Er hat sich die ganze Zeit über mit dem Pferd abplagen müssen, ist ebenfalls durchgeschwitzt und hat ganz gewiß keine Freude an dem Ritt gehabt.
    „Sie würden überrascht sein, wenn Sie wüßten, wie Pferde diese Dinge verstehen. Die Gäule wissen sehr wohl, daß sie ihren Lebensunterhalt nur damit verdienen, daß die Gäste auf ihrem Rücken spazierenreiten. Und wenn sie auch manchmal einen Reiter nicht mögen, so haben sie doch meistens ein ausgeprägtes Verantwortungsbewußtsein. Bis jetzt ist es jedenfalls noch nie vorgekommen, daß ein Pferd seinen Reiter unterwegs abgeworfen hat.“
    „Es ist doch eine ziemliche Verantwortung für Sie, solche Pferde zu beschaffen und sie laufend im Training zu halten, damit sie sich den verschiedenen Gästen anpassen“, erwiderte ich.
    Kramer grinste. „Wir sprechen ja schon wieder von meinen Problemen. Warum eigentlich nicht von Ihren?“
    „Ich habe keine“, antwortete ich trocken.
    Wir erreichten den Flughafen. Kramers Zunge lockerte sich nicht mehr als zuvor. Sobald ich den Namen eines Gastes erwähnte, verstummte Kramer und wechselte dann das Thema. Ich hatte den Eindruck, es sei für ihn ein fester Grundsatz, nicht mit einem Gast über andere Gäste zu sprechen.
    Von einer Telefonzelle des Flughafens aus rief ich Bertha Cool an.
    „Hallo, Donald. Wie läuft die Sache?“ fragte sie.
    „An sich alles bestens—nur wird unser schöner Auftrag wahrscheinlich ins Wasser fallen.“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Dem ersten Eindruck nach ist dieser Bruno entweder wirklich verletzt oder viel zu gerissen, um in die Falle zu gehen, die wir ihm gestellt haben.“
    „Du meinst also, du wirst mit der Sache nicht fertig?“ fragte Bertha vorwurfsvoll.
    „Es geht hier nicht darum, ob ich mit der Sache fertig werde, sondern ob es da überhaupt etwas gibt, womit jemand fertig werden kann. Wahrscheinlich leidet dieser Bursche tatsächlich an einer Verletzung. Ich will jetzt Beckinridge anrufen, wollte dich aber zuvor darüber verständigen, wie sich die Sache höchstwahrscheinlich entwickeln wird.“
    „Mein Gott“, klagte Bertha, „der kann doch nicht jetzt schon einfach von dem Auftrag zurücktreten. Du bist dort für drei Wochen eingesetzt. Alle Spesen werden bezahlt, und dazu kassieren wir täglich noch 60 Dollar Honorar.“
    „Ich werde ihn trotzdem nicht hinhalten. Wenn er meinen Bericht gehört hat, wird er seine Taktik ändern wollen und mich vielleicht zurückrufen.“
    „Dich zurückrufen!“ schrie Bertha ins Telefon hinein. „Dieser komische Kauz kann doch nicht so ohne weiteres von dem Auftrag zurücktreten! Wie denkt der sich das?“
    „Wir wollen ihm doch nicht auf die Nase binden, daß wir auf derartige Aufträge so scharf sind. Es gibt doch auch noch andere Arbeit für uns“, beruhigte ich sie.
    „Laß mich ihn anrufen“, drängte Bertha. „Ich werde mit ihm reden.“
    „Nein. Ich muß meinen Bericht persönlich durchgeben. Wenn ich ihn gesprochen habe, werde ich dich wieder anrufen.“
    Ich hängte auf, während Bertha noch

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