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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trug.
    Auf der Ladefläche verteilten sich die Untoten. Die tumben Gestalten, die bei jeder Kurve herumgeschleudert wurden, sich weder sitzend noch kniend halten konnten, zumeist auf dem Boden lagen und dabei von einer Seite zu anderen rollten.
    Ab und zu prallten sie zusammen wie heftig gestoßene Billardkugeln. Oftmals versuchten sie, sich aufzurichten.
    Sie zogen sich an den Rückenlehnen der Vordersitze hoch, die hinteren waren aus dem Fahrzeug entfernt worden, gerieten in eine stehende Haltung und kippten in der nächsten Kurve wieder um. An die Aufprallgeräusche hatten sich die beiden Farbigen gewöhnt. Sie konnten sich zwischen den lebenden Leichen auch sicher fühlen, denn keine dieser Gestalten würde sie angreifen. Dafür hatte Macumba gesorgt, denn die Zombies standen allein unter seiner Kontrolle. Die Fahrer standen ebenso voll und ganz unter Macumbas Kontrolle. Sie waren seine unmittelbaren Helfer, seine Diener, und er hatte ihnen sogar die Existenz genommen. Ihre Namen waren durch Zahlen ersetzt worden. Der Mann in der roten Kleidung war die Nummer eins, der grüne die Nummer zwei, der blaue die Nummer drei.
    Was früher einmal gewesen war, das hatten sie längst vergessen. Es gab für sie nur noch die Zahlen. Und sie hörten auch darauf, wenn sie angesprochen wurden. Sie selbst kannten sich ebenfalls nur unter diesem einen Begriff.
    Die Markthallen waren bereits in Sicht gekommen. Eine genaue Unterscheidung der Gebäude konnten sie nicht wahrnehmen, aber dort, wo die Helligkeit glockenförmig über einem Gebiet lag, mußte sich ihr Ziel befinden. Ein Truck überholte sie. Er war hinter ihnen aus einer Seitenstraße gekommen und tauchte wie ein Gebirge aus Metall, Reifen und Glas hinter ihnen auf.
    Der röhrende Klang zweier Signalhörner ließ die Luft erzittern, als sich der große Lastwagen rechts vorbeischob und mit dem Außenspiegel fast an der Mauer entlangkratzte.
    Der Fahrer schaute aus seinem erhöhten Sitz in den Transit. Er konnte nicht durch die hinteren Scheiben blicken, weil sie dunkel gestrichen worden waren, aber er sah in die Gesichter der beiden Schwarzen und schüttelte den Kopf.
    Dann war er vorbei.
    Der mächtige Truck mit dem Aluminiumaufbau stieß dem Transit noch eine Abgaswolke zum Abschied entgegen, die mächtigen Reifen drehten sich so schnell, als wollten sie den Untergrund der Straße aufreißen, wobei die Rücklichter wie Sterne glänzten.
    »Jetzt kann er lachen«, sagte Nummer zwei und verzog böse sein Gesicht. »Später wird er weinen.«
    »Können Tote weinen?« fragte Nummer eins zurück.
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Dann lassen wir ihn auch nicht erst dazu kommen.«
    Sie brauchten nur dem Truck zu folgen, der sie geradewegs in das Gebiet der Markthallen führte und auch dorthin, wo Logan Costellos große Gebäude lagen.
    Sie gehörten wirklich zu den höchsten, und vor den Rampen war genügend Platz, um mehrere Trucks aufnehmen zu können, die sehr schnell entladen wurden.
    Bis an die Rampe rollte der Transit nicht heran, er bog vorher ab, fuhr parallel zu ihr weiter, weil er ein bestimmtes Ziel erreichen wollte. Dabei konnte der Fahrer die Umgebung der Laternen nicht vermeiden. Obwohl er umherkurvte, geriet er manchmal in das helle Restlicht der Halogeninseln. Da der Betrieb allmählich anlief, kümmerte sich niemand um den Wagen. Wer wußte auch schon, was in welchem Fahrzeug angeliefert wurde.
    Die nächsten Stunden würden für die zahlreichen Helfer hektisch werden. Da arbeitete man unter Hochdruck.
    Der Transit rollte weiter bis zu einem Platz, wo mal eine Halle gestanden hatte.
    Vor einem Jahr war sie aus irgendwelchen Gründen bis auf die Grundmauern abgebrannt. Jetzt schob sich nur mehr ein Gerippe aus Stahlträgern in den noch dunklen Himmel.
    Neben einem Schutthaufen stoppte die Nummer eins. Der Motor verstummte, der Zündschlüssel wurde abgezogen und verschwand in der Hosentasche des Schwarzen, bevor dieser den Kopf zur Seite drehte und Nummer zwei anblickte. »Sollen wir noch warten?«
    Der Mann nickte. »Ich wäre dafür. Macumba hat gesagt, daß wir erst zuschlagen sollen, wenn der größte Betrieb begonnen hat.«
    »Gut. Wie lange?«
    »Eine Viertelstunde.«
    Die Männer blieben im Wagen. Ebenso wie die vier Zombies auf der Ladefläche.
    Ruhig verhielten sie sich nicht. Sie bewegten sich über den Boden, gaben dumpfe Laute von sich, wenn sie mit ihren Handballen oder Knien gegen die Unterlage stießen, fielen hin, standen wieder auf, knieten oder

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